Diese zehn Regionaltipps versprechen uneingeschränkte Erholung, spannende Aktivitäten und hunderttausende Kilometer Wanderwege in den Wäldern des Freistaats. Globetrotter wünscht Gute Reise und unvergessliche Erlebnisse zwischen Franken und Oberbayern.
#1 Hirsch auf neun Uhr
Der Wild-Berghof Buchet vermietet eine puristische Hütte für naturnahen Urlaub mitten im Wald.
Es ist früh am Morgen. Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln im Gesicht. Langsam öffnen die Gäste ihre Augen – und blicken direkt in die eines Hirsches, der sie durch das Fenster ihres Scheunenhäuschens – liebevoll Hyt genannt – beobachtet. Nach dem ersten Schreck ein einmaliges Erlebnis und genau das, was die Gäste auf dem Wild-Berghof in Bernried gesucht haben: absolute Entspannung in bayerischer Natur.
Das finden sie bei Thomas Gstettenbauer, Leiter des Berghofs. »Es ist die Mischung aus Natur, Wald und der Nahbarkeit der Tiere, die das Erlebnis in einer Hyt so einzigartig macht«, fasst er sein Konzept zusammen. Sein Hof befindet sich inmitten eines Wildparks am Rande des Bayerischen Waldes. Weitläufige Wälder, imposante alte Bäume und Wildrudel mit 200 Tieren – hier erleben Gäste die Natur in ursprünglicher Form.
Ein Konzept, das sehr gut ankommt. Und in das der 48-Jährige viel investiert: »Für unsere Hyt haben wir Holz aus der Region sowie hochwertige Materialien verwendet und acht bis neun Handwerker beschäftigt«, erzählt er. Doch es hat sich gelohnt: Mit seiner Hyt hat Thomas Gstettenbauer 2018 den »German Design Award« gewonnen. Und da die Nachfrage immer größer wird, sollen bald zwei weitere Scheunenhäuschen folgen.
INFOS: Dieses und weitere Erlebnisse aus Bayerns Wäldern findet man hier online.
#2 Über den Baumkronen
Dem Himmel so nah. Der Baumwipfelpfad Steigerwald bietet ungewohnte Blickwinkel auf den Lebensraum Wald.
Auf dem Baumwipfelpfad in Ebrach im Steigerwald sind die Bäume zum Greifen nah. Der Pfad verläuft spektakulär in luftiger Höhe, ist insgesamt 1150 Meter lang und vorwiegend aus Holz gebaut. Von seinem Höhepunkt, einem 42 Meter hohen Holzturm, genießt man einen herrlichen Rundumblick über die waldreiche Landschaft des Steigerwaldes.
INFOS: www.baumwipfelpfadsteigerwald.de
#3 Hoch hinaus
Den Wald erleben – das heißt in Franken auf familiengerechten Entdeckertouren regionale Naturlandschaften genießen.
Über Strickleitern hoch in schwankende Baumkronen klettern und dann über Hängebrücken, Schaukelhölzer, Waldachterbahn und Fly-Line wieder zurück auf den weichen Waldboden, das ist ein unvergessliches Naturerlebnis für die ganze Familie – und gut gesichert in einem von Frankens Waldseilgärten möglich. Mehr als feste Schuhe, etwas Schwindelfreiheit und eine kleine Portion Mut braucht es nicht, um die eindrucksvolle Waldlandschaft Frankens aus schwindelnder Höhe zu erleben. Dort oben, im Lebensraum von Eichelhäher, Eichhörnchen & Co., schwebt man wortwörtlich über den Dingen und erlebt einen einzigartigen Mix aus Naturgenuss und Adrenalinkick, von dem man noch lange zehrt.
Wer jedoch Frankens dichte Wälder und überwältigende Mittelgebirgslandschaften bodenständiger erkunden möchte, der findet in 16 fränkischen Wandergebieten und auf rund 40 000 Kilometer markierten Wegen romantisch verschlungene Waldpfade, grüne Vielfalt und weite Panoramablicke.
Wandergenuss pur versprechen die 47 zertifizierten Wanderwege in Franken. Viele davon führen durch die größten Mischwaldgebiete Deutschlands: Frankenwald und Spessart-Räuberland. Beide spielen in der Königsklasse der heimischen Wanderziele. Und das mit Brief und Siegel, denn der Deutsche Wanderverband hat beiden die begehrte Auszeichnung »Qualitätsregion Wanderbares Deutschland« verliehen.
INFOS: Die Naturlandschaft Frankens bietet vom Wandern über Radfahren, Klettern und Wassersport eine Fülle an abenteuerlichen Freizeitmöglichkeiten. Mehr auf www.frankentourismus.de/aktiv
#4 Das grüne Herz Europas
Der Bayerische Wald, das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas, bietet viele Superlative.
Nirgendwo sonst kann man den Wald so spüren wie im Bayerischen Wald. In der größten Waldlandschaft Mitteleuropas erlebt man grüne Natur mit klaren Bächen und Seen in reinster Luft. Im Kerngebiet, dem Nationalpark Bayerischer Wald, gedeiht eine Natur, die von Menschen vollkommen unberührt ist. Zusammen mit dem benachbarten tschechischen Nationalpark Šumava liegt im Herzen Europas nun das größte Naturschutzprojekt des Kontinents.
Der Große Arber, der »König des Bayerischen Waldes«, ist der höchste Gipfel der Region und über zahlreiche Wanderwege oder bequem per Gondel zu erreichen. Mit seinen 1 456 Metern ist er einer von über 130 Bergen in der Region, die über 1 000 Meter hinausragen – Gipfelglück und weite Ausblicke sind also überall im Bayerischen Wald garantiert.
Wer dagegen den Dingen lieber auf den Grund geht, der bucht eine Kanutour durch die Schluchten des Schwarzen Regens. Die Region ist unter Paddlern auch als Bayerisch-Kanada bekannt – so einsam, wild und verwunschen geht es auf dem klaren Wasser zu.
INFOS: Wellness, Wandern, Paddeln, Mountainbiken und viele Tipps für Familien unter www.bayerischer-wald.de
#5 Spitzenmäßig
Spuk und Höhenluft – auf dem Holzgeisterweg in Ruhpolding kann man den Bergwald »begreifen«.
Auf dem 1 670 Meter hohen Rauschberg kommt man dem Bergwald ganz nah – und noch dazu kinderleicht. Ruckzuck fährt die Rauschbergbahn auf Ruhpoldings Hausberg. Oben, auf dem kinderwagentauglichen Erlebnispfad, erklärt Kölli, der gute Holzgeist, nicht nur den Bergwald, sondern auch die Sagen und Mythen des Ruhpoldinger Tals. Holz spielte in Ruhpolding schon immer eine große Rolle – das Holz der Bergwälder wurde einst für die Holztrift geschlagen und um die riesigen Sudpfannen in der Traunsteiner Saline zu befeuern. Tief unten im Tal, inmitten der Ruhpoldinger Waldlandschaft, widmet sich das Holzknechtmuseum dieser beschwerlichen Arbeit der Holzknechte und entführt Besucher in die vergangene Welt früherer Zeiten.
Überhaupt ist Ruhpolding mit seinen 240 Kilometer Wanderwegen ein Tipp für leichte Wanderungen bis knapp unter der 2 000er-Grenze. Besonders bei Familien beliebt ist etwa die Halbtagestour zu den Röthelmoos-Almen und die Wanderung rund um Lödensee, Mittersee und Weitsee.
INFOS: Ruhpolding ist ein kleines Paradies mitten im traditions- und naturreichen Bayern. Mehr unter www.ruhpolding.de
#6 Waldwelten in Oberbayern
Libanon-Zedern und Japanische Schirmtannen gedeihen im »Weltwald« bei Freising. Andernorts spannt sich der weiß-blaue Himmel Oberbayerns über Waldflächen voller heimischer Hölzer.
Der vielleicht ungewöhnlichste Wald Oberbayerns wächst im Kranzberger Forst. Nahe Freising stehen neben heimischen Gehölzen auch Mammutbäume, Libanon-Zedern oder Japanische Schirmtannen. Auf einer Fläche von 100 Hektar sind über 300 Baum- und Straucharten aus Nordamerika, Asien und Europa zu Gast in Bayern. Nicht nur Spezialisten geraten im Exotenwald des Bayerischen Landesarboretums ins Schwärmen, auf der familiengerechten Entdeckungsreise durch die Kontinente laden Themenpfade, Weltwald-App und Spielplätze zum Erkunden und Entspannen ein. Karten und Schautafeln in den Eingangspavillons liefern wertvolle Informationen.
Ganz anders präsentiert sich der märchenhafte Zauberwald im Bergsteigerdorf Ramsau in den Berchtesgadener Alpen. Der Naturlehrpfad und Fußweg durch den wildromantischen Bergwald am Hintersee, entstanden vor Jahrtausenden durch einen dramatischen Felssturz, ist großartiges Landschaftskino im Heimatfilm-Format und eines der schönsten Geotope Bayerns. Im Schutze der oberbayerischen Berge ist die grün-weiße Bilderbuchlandschaft mit den Bergwäldern der Alpen, den Auenwäldern von Inn und Salzach oder den Wisent-Wäldern des altbayerischen Donaumoos ein idealer Ort für eine erholsame Auszeit in der Natur.
INFOS: Auf Waldweltreise geht man im Kranzberger Forst bei Freising (www.weltwald.de.) Zauberhaft ist es dagegen auf www.berchtesgaden.de/zauberwald. Allgemeine Infos findet man wiederum auf www.oberbayern.de
#7 Lama-Land
Ich glaub’, mich knutscht ein Lama – im Tölzer Land kann man mit den tierischen Kameraden wandern gehen.
Rund um Bad Tölz erstrecken sich die Wälder von der Isar bis ins Voralpenland. Ideales Terrain für ein Waldabenteuer mit den flauschigen Vierbeinern des Alpaka-Lama- Teams Tölzer Land. Die Touren mit den wolligen Trekkingtieren sind für Jung und Alt ein ganz besonderes und unvergessliches Erlebnis. Die genügsamen Tiere helfen bei Trekkingtouren durch Bergwald und Isarauen das Gepäck zu schleppen, geben dafür aber ihren ganz eigenen, gemütlichen Rhythmus vor und sorgen so für eine außergewöhnliche Art der Entschleunigung.
INFOS: Entschleunigtes Wandern mit Lamas und Alpakas. Mehr unter www.toelzer-land.de
#8 Waldsinnig
Inzell bietet Spaß, Erholung, Wissen und Weitblick für die gesamte Familie.
Auf dem Bergwald-Erlebnispfad Inzell kommen kleine und große Naturforscher den Geheimnissen des Bergwaldes spielend leicht auf die Spur. Knapp sechs Kilometer führt der Rundweg vom Forsthaus Adlgaß entlang des eiskalten Frillenseebaches durch malerische Lichtungen zu Deutschlands kältestem See, dem Frillensee – und wieder zurück. Mit herrlichem Blick auf das Staufenmassiv lernen Kinder und Erwachsene auf 20 Stationen den Wald zu fühlen, zu riechen, zu hören, zu schmecken und zu sehen. Sprich, mit allen Sinnen zu erleben.
INFOS: Im Winter Eislaufhochburg, im Sommer Familienparadies. Mehr unter www.inzell.de/bergwald-erlebnispfad
#9 Genusswald
Stille hören, Wald verstehen: Der Frankenwald eröffnet Wanderern unerwartete Horizonte für Augen und Ohren.
Walderlebnisse sind ganz einfach im Frankenwald: Mehr als die Hälfte der Region ist von Wald bedeckt und über 1 000 Quadratkilometer davon sind schützenswerter Naturpark. Die heilsame Natur und die Vielfalt des Frankenwaldes genießen Wanderer am besten auf dem 242 Kilometer langen FrankenwaldSteig oder auf einem der 32 FrankenwaldSteigla – das sind kurze Halbtages- und Tagestouren, die in der gesamten Region verteilt Wandergenuss versprechen. Gesundheitswandern und baden, sowohl in der Therme als auch im Wald, kann man im Bayerischen Staatsbad Bad Steben. Im Oberen Rodachtal im Herzen des Frankenwaldes wartet das ganze Jahr ein Rundum-Walderlebnis-Programm. Beim Waldbaden, auf Kräuterspaziergängen und Vogelstimmen-Wanderungen, während einer Hanf-Erlebnisrunde oder auf einer forstwirtschaftlichen Wanderung mit spannender Wissensvermittlung offenbart der Frankenwald, weitab vom Massentourismus, seine natürlichen Geheimnisse. Ein weiterer Höhepunkt folgt nach jeder langen Wanderung: Hungrige Wanderer erwartet in der Genussregion Oberfranken die größte Brauerei-, Bäckerei- und Metzgereidichte der Welt. Wohl bekomm’s!
INFOS: Ankommen, die Seele baumeln lassen, neue Kraft tanken – das ist der Frankenwald. www.frankenwald-tourismus.de/frankenwalderlebnisse
#10 Go Goldsteig
Deutschlands Südosten bietet Tausende Kilometer Wanderwege – darunter der legendäre Goldsteig.
Wie ein roter Faden zieht sich der »Goldsteig«, Deutschlands längster zertifizierter Fernwanderweg, auf 660 Kilometern durch das Waldmeer und die faszinierenden Mittelgebirgslandschaften des Oberpfälzer und Bayerischen Waldes. Der Qualitätsweg gehört zu den »Top Trails of Germany«. Mit Zubringern und Querverbindungen kommt der Goldsteig auf ein 2 000 Kilometer langes internationales Wanderwegenetz mit 13 Grenzübergängen – denn seit 2018 gibt es auf tschechischer Seite eine weitere Goldsteig-Route. Durch fünf Naturparks und zwei Nationalparks führt der Goldsteig und durchquert das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas. Übrigens: Auch die legendäre Acht-Tausender-Tour ist Teil des Goldsteigs – hier überwindet man acht über tausend Meter hohe Gipfel an nur einem Tag.
Oder wie wäre es mit der 70 Kilometer langen Osser-Runde? Die Tour setzt sich aus den Etappen N 11, N 12 und N 13 der Goldsteig-Haupttrasse sowie aus der Goldsteig-Alternativroute 13 (Osser) zusammen. Traumhaft schöne Ausblicke über den Bayerischen Wald belohnen den Wanderer für die anstrengenden Aufstiege. Die reizvolle Tour ist für trainierte Wanderer geeignet, da sie zahlreiche Auf- und Abstiege auf insgesamt 18 Gipfel (alle um ca. 1000 Meter Höhe) beinhaltet.
INFOS: Über grenzenloses Wandervergnügen informiert www.goldsteig-wandern.de