Titelfoto: MSR | Scott Rinckenberger
Inhalt:
- Was ist der Unterschied zwischen einem Sommerzelt und einem Winterzelt?
- Welche Heringe brauche ich im Winter?
- Welche Ausrüstung brauche ich unbedingt beim Winterzelten?
- Welches Zubehör brauche ich noch zum Winterzelten?
- Wie stelle ich mein Zelt im Winter richtig auf?
- Was mache ich, wenn ich eingeschneit werde?
- Welche Isomatte brauche ich zum Winterzelten?
- Welchen Schlafsack nehme ich zum Winterzelten?
- Was muss ich machen, um im Zelt warmzubleiben?
- Wie koche ich beim Winterzelten?
- Welcher Brennstoff eignet sich im Winter?
Deine Tagesetappe ist geschafft, Skier oder Schneeschuhe werden abgeschnallt, der Rucksack abgelegt. Eine winterliche Nacht im Schnee steht dir bevor. Wie baust du jetzt dein Zelt richtig auf? Welches Zelt, welche Isomatte und welcher Schlafsack ist fürs Winterzelten überhaupt geeignet, um dich vernünftig vor der Kälte zu schützen? Was solltest du beim Kochen beachten? Wie hältst du dich im Zelt warm? Unsere Kaufberatung versorgt dich mit viel Know-how und nützlichen Informationen rund ums Thema Winterzelten, damit selbst frostige Nächte zum grandiosen Outdoorerlebnis werden.
Was ist der Unterschied zwischen einem Sommerzelt und einem Winterzelt?
Da dein Zelt beim Wintercamping harschen Bedingungen standhalten muss, sind Winterzelte bis ins Detail auf höchste Stabilität getrimmt. So werden für Winterzelte stabilere Gewebe in höherer Materialstärke eingesetzt als bei den tendenziell eher leichteren Sommerzelten. Dazu kommen geräumige Gestängetunnel und Gestängefüße, die einem zweiten Gestänge Platz bieten können. Als Hybrid-Typ aus Sommer- und Winterzelt haben Vierjahreszeiten-Zelte bis zum Boden heruntergezogene Zeltwände, damit der Zeltinnenraum vor Zugluft und eindringendem Schnee geschützt ist. Bei reinen Winterzelten findet man zusätzlich sogenannte Snowflaps – breite Lappen als Verlängerung der Zeltwände, die du mit Schnee beschweren und somit dein Zelt richtig fest verankern sowie etwaige Spalten hermetisch abschließen kannst.
Denn wer schon einmal einen Wintersturm im Zelt ausgesessen hat, der weiß, dass Schnee sich seinen Weg selbst durch winzigste Ritzen und Löcher bahnt. Aus diesem Grund sind auch alle Belüftungsöffnungen sowie Mesh-Flächen gut verschließbar. Diese Ventilationsöffnungen sind bei Winterzelten ebenfalls höher angesetzt als bei Sommerzelten, damit die Sauerstoffzufuhr auch dann noch gesichert ist, wenn du eingeschneit wirst.
Ein Hinweis dazu: Die Praxis des Eingrabens ist nur Winterzelten und Vier-Jahreszeiten-Zelten vorbehalten! Bitte beschwere niemals die Zeltwände eines Sommerzeltes, da sonst Erstickungsgefahr droht!
Zu guter Letzt besitzen wintertaugliche Zelte mehr Abspannpunkte sowie stabilere Abspannleinen, welche oft auch noch mit solidem Material verstärkt sind, damit sie nicht ausreißen, wenn der Wind an ihnen zerrt. Alle Details sind bei einem Winterzelt darauf ausgerichtet, dass du sie selbst mit dicken Handschuhen noch bedienen kannst. Mehr rund ums Thema Zelte erfährst du in unserer Kaufberatung.
Welche Heringe brauche ich beim Wintercamping?
Die Wahl der passenden Heringe hängt eng mit der Schneemenge und -beschaffenheit zusammen. Für kompakten, festen Schnee empfehlen sich lange, breite Schneeheringe, die viel Verankerungsfläche bieten. Im Pulverschnee halten spezielle, flächige Schnee- bzw. Sandheringe. Deine Skier oder Schneeschuhe kannst du zusätzlich als seitlichen T-Anker eingraben oder an den kritischen Eckpunkten einfach als stabileren Ersatz für Heringe nutzen. Ein T-Anker ist ein Fixpunkt im Schnee, für den du die besagten länglichen Gegenstände parallel zum Zelt und quer zur Zugrichtung eingräbst, um maximale Stabilität zu bekommen. Halte dafür am besten ein paar Meter starke Reepschnur als optionale Verlängerung der Abspannleinen mittels Ankerstich griffbereit. Achte hier unbedingt darauf, dass Schnüre durch die Stahlkanten oder Metallzacken nicht versehentlich gekappt werden!
Auf Untergründen mit dickem Eis helfen Eisschrauben. Bei schneefreiem Boden kannst du auf stabile, normale Heringe zurückgreifen, die du in den Boden hämmerst. Ein Arsenal aus verschiedenen Heringen verschafft dir hierbei die nötige Flexibilität unterwegs.
Tipp: Ca. 15 cm lange Reepschnur-Stücke mit Lasche an den Heringen helfen dir beim Wiederfinden und Herausziehen der Schneeheringe beim Zeltabbau. Mit einem dünnen Bohrer kannst du deine Heringe zu Hause dafür gegebenenfalls selbst „tunen“.
Welche Ausrüstung brauche ich unbedingt beim Winterzelten?
Unabdingbar als Teil der richtigen Ausrüstung für das Wintercamping ist eine gute, stabile Schneeschaufel. Sie ermöglicht dir im Notfall das Graben einer lebensrettenden Schneehöhle für dein Notbiwak. Beim Errichten des Camps nutzt du sie, um das Winterzelt vernünftig ein- und auszugraben oder bei starkem Wind eine Schneemauer zu errichten.
Ebenfalls wichtig im Ernstfall: Ein gut ausgestattetes, schnell zugängliches Erste-Hilfe-Set sollte sowieso jedeR WinterabenteurerIn unbedingt dabeihaben, genau wie einen Biwaksack oder Windsack für ungeplante Situationen draußen. Da dich im Winter schnell ein Whiteout überraschen kann, ist ein GPS-Gerät ein Muss, sodass du auch bei schlechter oder gar keiner Sicht navigieren kannst.
Gleichermaßen sicherheitsrelevant ist ein gut ausgestattetes Reparaturset. Hast du ein Tunnelzelt oder Kuppelzelt mit gleich langen Gestängebögen, dann führe am besten einen passenden Ersatzbogen oder anderenfalls eine Reparaturhülse mit. Ersatzteile für den Kocher sowie ein Multitool und Flickzeug für alle Materialien sollten ebenfalls in den Rucksack oder die Pulka wandern. Mach dir vor deiner Tour Gedanken, inwieweit du Redundanz in deiner Ausrüstung schaffen kannst und möchtest, damit du selbst bei Defekt oder Verlust wichtiger Gegenstände deine Grundbedürfnisse deckst. Du musst kein zweites Zelt mitnehmen, aber ein Ersatzkocher oder eine weitere Isomatte sind zum Beispiel nicht verkehrt.
Welches Zubehör brauche ich noch zum Winterzelten?
Wirft man einen Blick ins Ausrüstungsarsenal erfahrener WintertourengängerInnen, wird man das ein oder andere Gimmick finden, das zwar nicht unbedingt lebensnotwendig, aber dennoch durchaus praktisch für dein Wintercamp sein kann. Mit einem kleinen Handfeger entfernst du zum Beispiel schnell und unkompliziert Schnee von Zelt und Snowflaps. Nicht nur fürs Camping-Frühstück praktisch, sondern auch zum Schöpfen losen Schnees oder Wassers ist eine stabile Müslischale mit Griff, wie zum Beispiel von Wildo. Kochst du mit Benzin und hast vor allem am Morgen Probleme mit kalten Füßen? Dann könnte ein kleiner benzinbetriebener Taschenofen Abhilfe schaffen. Dieser hält deine Hände nicht nur unterwegs schön warm, sondern fungiert auch als Schuhwärmer, damit du deine Füße morgens nicht in gefrorene Eisklötze stecken musst.
Wie stelle ich mein Zelt im Winter richtig auf?
Es ist so weit: Dein Tagwerk ist vollbracht, du hast einen attraktiven und möglichst windgeschützten Zeltplatz für deine Winternacht gefunden. Zunächst trampelst du mit Skiern oder Schneeschuhen eine ebene, feste Fläche aus. Beim Aufbau beachtest du, dass die Zeltrückseite frontal zur Windrichtung steht, damit der Zelteingang auf der windabgewandten Seite liegt. Kleinkram wie Packbeutel für Gestänge und Heringe verstaust du am besten direkt in deiner Jacken- oder Hosentasche, bevor der Wind sie unwiederbringlich davonweht.
Wichtig: Nutze immer alle Abspannleinen deines Zeltes, selbst wenn du die Wetteraussichten als harmlos einschätzt. Komplette plötzliche Wetterumschwünge sind im Winter keine Seltenheit, und mitten in der Nacht aus dem warmen Schlafsack zu kriechen, um im Sturm dein Zelt neu abzuspannen, ist mehr als unangenehm.
Tipp: Übe den Aufbau deines Zeltes vorher am besten auf einem Campingplatz oder im Garten und stelle sicher, dass du Routine im Aufbau entwickelst. „Probe“ den Aufbau gegebenenfalls mit deinem/deiner TourpartnerIn. Im Ernstfall sollte jeder Handgriff auch mit dicken Handschuhen sitzen.
Steht dein Zelt sicher im Schnee, kannst du mit dem Graben eines rechteckigen Schneelochs in der Zeltapsis beginnen – vorausgesetzt die Schneetiefe reicht dafür aus. Das ist kein Muss, doch ein solches Loch ermöglicht dir ein komfortables, rückenschonendes Sitzen im Zelt ohne Kriechen und Bücken. Damit sich ungesunde Mengen Kohlenmonoxids nicht übermäßig im Zeltinneren anreichern, achte darauf, dass du trotz frostiger Temperaturen für eine möglichst gute Ventilation im Zelt sorgst, soweit es das Wetter zulässt. Nutze dafür unbedingt ALLE Belüftungsöffnungen und lass von Zeit zu Zeit Frischluft durch einen Spalt im Zelteingang. Ein Zwei-Wege-Reißverschluss am Eingang eignet sich für diesen Zweck hervorragend. Bei starkem Schneetreiben solltest du natürlich die Belüftungsöffnungen geschlossen halten, um die Apsiden dauerhaft frei von Pulverschnee zu halten. Vermeide das Kochen im Zelt in diesen Phasen wenn möglich ganz.
Was mache ich, wenn ich eingeschneit werde?
Natürlich kann es im Winter immer mal passieren, dass ein Unwetter dich zur Ruhe zwingt und an Weitergehen nicht mehr zu denken ist. Bist du genötigt, im Zelt abzuwettern, schau darauf, dass dein Zelt maximal stabil steht. Wirf regelmäßig (auch in der Nacht) einen Blick aus dem Zelt, um dir einen Überblick über die Schneesituation am und ums Zelt herum zu verschaffen. Musst du dein Zelt freischaufeln? Hält alles? Sind die Belüftungsöffnungen frei von Schnee? Vergiss nicht, deine Schneeschaufel für solche Fälle griffbereit in der Zeltapsis zu lagern, damit du nicht wie ein Maulwurf danach graben musst.
Welche Isomatte brauche ich zum Winterzelten?
Die Effektivität des Wärmerückhalts von Isomatten wird durch den R-Wert bestimmt. Hier gilt: Je höher dieser Wert, desto besser isoliert die Isomatte – wobei klassische Wintermatten einen R-Wert von mindestens 4,5 aufweisen. Den höchsten R-Wert haben mit Daunen gefüllte, aufblasbare Matten. Wer etwas Gewicht sparen will, kann auf die XTherm Serie von Therm-a-Rest zurückgreifen, die ebenfalls toll für klirrend kalte Nächte ist. Besitzt du schon eine Isomatte mit einem niedrigeren R-Wert, ergänze diese für etwas mehr Kälteschutz und Redundanz mit einer Unterlage aus Evazote-Schaum. Diese simplen Schaum-Isomatten sind echte Alleskönner, die sich auch wunderbar zurechtschneiden lassen. Bei einer Temperatur von -10°C kannst du beispielsweise eine 1,9 mm Evazote-Matte als Unterlage wählen.
Detaillierte Infos zu Isomatten findest du in unserer Kaufberatung zum Thema.
Tipp: Schaf- oder Rentierfelle erfreuen sich vor allem im Norden Europas besonderer Beliebtheit. Sie sind als ergänzender Ausrüstungsgegenstand für eine gute Isolierung genau wie für maximale Gemütlichkeit beim Camping definitiv nicht zu unterschätzen.
Welchen Schlafsack nehme ich zum Winterzelten?
Dass ein guter Schlafsack beim Wintercamping ordentlich warm sein muss, liegt auf der Hand. Orientiere dich hierbei am besten am Komfortwert des Temperaturbereiches und berechne je nach zu erwartender Nachttemperatur an deinem Reiseziel ausreichend Puffer mit ein. Wir geben hierbei einen Komfortwert von mindestens -5 Grad Celsius für Winterschlafsäcke an, wobei ein richtig warmer Winterschlafsack schon mindestens -10°C Komforttemperatur haben sollte. Ein Schlafsack in Mumienform eignet sich zum Winterzelten besonders gut, denn er isoliert die Körperwärme durch seine schmale Form effektiv und spart somit etwas Gewicht.
Ziehst du eine Pulka, verfügst du meist über genügend Stauraum für einen Kunstfaserschlafsack, der etwas mehr Packmaß mitbringt. Kunstfaserschlafsäcke bieten dir die nötige Unempfindlichkeit gegenüber Nässe und Kondenswasser, das sich gerne auf sämtlichen Oberflächen – so auch auf deinem Schlafsack – niederschlägt. Dem gegenüber steht die Daune mit ihrem unschlagbaren Packmaß und ihrer extrem guten Wärmeleistung im Verhältnis zum Gewicht. Perfekt also, wenn du mit Rucksack auf Wintertour gehst. Beide Materialien haben bei Kälte ihre Daseinsberechtigung, genau wie ihre Vor- und Nachteile.
Da es im Winter oft an Gelegenheiten mangelt, feuchte Daunenschlafsäcke vernünftig trocknen zu können, und da Daune beim dauerhaften Kontakt mit Umgebungs- oder Körperfeuchtigkeit nicht mehr optimal isoliert, verwenden manche Wintertouren-Fans sogenannte Dampfsperren oder VBLs (Vapour Barrier Liner). Das sind dampfdichte, oft innen beschichtete Schlafsack-Inletts aus Nylon oder Polyester, die den Kontakt zwischen Körperausdünstungen und Daune verhindern. Eine weitere Möglichkeit ist eine Kombination aus einem Daunen- und Kunstfaserschlafsack, die natürlich die Vorteile beider Füllmaterialien vereint. Mehr Infos rund ums Thema Schlafsäcke liefert dir unsere Kaufberatung.
Tipp: Pack deinen Daunenschlafsack am besten erst dann aus, wenn du mit dem abendlichen Kochen fertig bist. So verhinderst du unnötigen Kontakt der Daune mit Kondensfeuchtigkeit.
Was muss ich machen, um im Zelt warmzubleiben?
Eine gute Nachricht vorab: Generell herrschen im Inneren des Zeltes durch Kochen, Atmen, Körperwärme und fehlenden Wind meist mildere Temperaturen als außerhalb. Darüber hinaus gibt es einiges, was du tun kannst, um im Zelt nicht auszukühlen. Zum Einen ist Wärme von innen das A und O im Winter. Sorge also am besten dafür, dass immer eine Thermoflasche mit heißem Wasser, leckerem Tee oder belebendem Kaffee bereitsteht. Zum Anderen schützt dich dicke, warme Isolationsbekleidung wie eine Daunenjacke, ein Wollpullover oder eine Daunen- oder Kunstfaserhose, die du einfach überwirfst, drinnen und draußen vor Kälte. Viele Wintercamper nutzen zusätzlich zu warmen Socken auch daunen- oder synthetikgefütterte Booties, die für noch mehr Gemütlichkeit und warme Füße bei tiefen Temperaturen sorgen.
Ein paar Verhaltensweisen vor dem Schlafengehen kannst du dir beim Winterzelten ebenfalls zur Gewohnheit machen, um Frieren vorzubeugen: Stell sicher, dass deine Blase geleert und dein Magen gefüllt ist. Muss noch Schnee am Zelt geräumt werden, teile dir die Arbeit mit deiner Begleitung, damit ihr alle warm ins Bett gehen könnt. So geht nämlich das Aufheizen des Schlafsacks wesentlich schneller. Beherzigst du all dies, steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass du selbst in der kalten Jahreszeit muckelig warme Nächte verbringen wirst.
Wie koche ich beim Winterzelten?
Zunächst einmal ein Sicherheitshinweis: Bitte gib bei offenen Flammen besonders Acht, wenn du im Zelt kochen musst. Halte genug Abstand zur Zeltwand, belüfte die Zeltapsis gut, und heize Multistoff- bzw. Benzinkocher aufgrund von etwaigen Stichflammen wenn möglich draußen vor. Manche Wintertouren-Enthusiasten basteln sich Kocherbretter aus einem flachen Stück Sperrholz, auf die sie ihren Kocher und eine Halterung für Schlauch und Gaskartusche festmontieren, damit die Outdoor-Küche mit minimalem Aufwand hergerichtet ist. Doch selbst wenn du kein solcher Bastler bist, sind feste Unterlagen als Kochfläche optimal, denn so sinkt dein Kocher durch die entstehende Hitze nicht in den Schnee ein.
Berechne im Zuge deiner Vorbereitung den Brennstoffverbrauch großzügig, denn Schnee zu schmelzen frisst enorm viel Energie und Zeit. Schneller geht es, wenn dein Kochtopf einen Wärmetauscher hat. Wenn du schon einmal dabei bist, koch am besten gleich eine größere Menge Wasser vor und füll sie in mehrere Isolierflaschen. So hast du direkt am nächsten Morgen beim Aufstehen ein Heißgetränk parat.
Tipp: Ein kompakter Zweitkocher als Ersatz im Notfall kann lebensrettend sein, wenn dein Kocher versagt.
Welcher Brennstoff eignet sich im Winter?
Auch im Winter kannst du prinzipiell auf alle gängigen Brennstoffe zurückgreifen. Der am besten etablierte Brennstoff ist gereinigtes Benzin, da es temperaturunabhängig zuverlässig verbrennt und leicht beschaffbar ist. Mit einem Benzinkocher bzw. Multifuel-Kocher zu hantieren, sollte jedoch geübt sein. Befasse dich am besten vor deiner Tour mit der Funktionsweise deines jeweiligen Kochers und führe die wichtigsten Ersatzteile im Gepäck mit.
Auch Gas kannst du im Winter verwenden, allerdings mit Einschränkungen. Das größte Problem hierbei ist die schlechte Effizienz von Gas bei niedrigen Temperaturen. Denn je kälter die Umgebung, desto weniger verdampft ein normales Flüssiggasgemisch. Ein Kocher mit Anschlussschlauch (den Multifuelkocher in der Regel sowieso haben) kann dieses Problem etwas abmildern. Sobald du die Gaskartusche nämlich umdrehst, kann das flüssige Gas direkt durch den Schlauch fließen und zu einem gewissen Teil verbrennen. Die beste Lösung für Gaskocher im Winter ist jedoch das Primus Wintergas. Seit die Schweden mit dieser Neuerung um die Ecke kamen, erfreuen sich auch Wintertour-FreundInnen am Kochen mit Gas. Das Wintergas besteht aus einem speziellen Propan/Butan-Gemisch, das selbst bei klirrender Kälte vollständig verdampfen kann.
Spirituskocher sind dank ihrer unkomplizierten Handhabung bei Outdoor-Fans im Sommer gern gesehen. Beim Wintercamping jedoch sind sie nicht effizient genug und daher höchstens als Ersatzkocher geeignet. Schöne Kombilösung: Beim Trangia Sturmkocher gibt es sowohl einen Spiritus- als auch einen optionalen Gaseinsatz, sodass du dir hier mit minimalem Aufwand einen doppelten Boden schaffen kannst.