»We don’t like to tell something about ourselves. We’d rather let our work speak.« So steht es zuoberst auf der Homepage von Simona und Arnar – und so wollen sie es auch im Globetrotter Magazin halten. Auf ihren Bildern sieht man sie allenfalls von hinten und Interviews lehnen sie rundheraus ab. Ihre Bilder sind zudem allenfalls mit Allgemeinplätzen wie »A window between worlds« oder »The waltz of angels« umschrieben.
Eine genaue Ortsangabe sucht man vergeblich. Im Wissen um die fragile Schönheit Islands wollen sie keine Instagram-Hotspots schaffen, die dann Hunderte Nachfotografierer auf den Plan rufen. Lieber sollen Besucher dazu animiert werden, sich die Naturschönheiten der Insel selbst zu erarbeiten und ihre eigenen Entdeckungen zu machen. Ein Motiv dieses Best-of ihrer Arbeiten ist jedoch schnell lokalisiert: der Vulkan Fagradalsfjall.
Kleiner Mensch, großes Kino – Vulkanfotos auf Island
Als der Vulkan vor den Toren der Hauptstadt Reykjavik am 19. März 2021 nach über 800 Jahren erstmals wieder ausbrach, waren die beiden Locals natürlich sofort zur Stelle. Besonders zu Beginn des Ausbruchs, als alle weltweit einfliegenden Vulkanfotografen vor Ort zunächst in eine strenge Corona-Quarantäne mussten, nutzten sie ihren Standortvorteil für einmalige Bilder und Videos.
Ihr liebstes Fotostudio ist aber das karge isländische Hochland in der Inselmitte. Schwarzes Vulkangestein, grünes Moos und blau schimmerndes Rhyolithgestein, garniert mit dramatischem Licht und düsteren Wolkenspielen, darin ein kleiner Mensch vor überwältigender Kulisse. »Sonne lacht und Blende acht« kann ja jeder. Wer hier gegen die Elemente bestehen will, besitzt am besten die Gene eines Wikingers.
Ein bisschen Dolce Vita, so wie es die gebürtige Italienerin Simona mit in die Beziehung bringt, schadet aber auch nicht – etwa wenn man mit seinem Allrad-Jeep mal wieder vor einer Furt steht, die durch Dauerregen unpassierbar geworden ist.