Am Tag unserer Abreise brennt es im Nachbarhaus. Meterhoch schlagen die Flammen hinter den Fenstern der urlaubsverwaisten Räume. Drei Löschzüge sind angerückt, die Straße ist gesperrt. Die Feuerwehrleute sind entspannt. »Doch doch, in einer Stunde etwa«, da sei die Straße voraussichtlich wieder frei. In einer Stunde haben wir unseren Camper hier und wollen ihn beladen. Mit den Fahrrädern fahren wir zur Abholstation in Hamburgs Osten.
Dort, bei den roadsurfern, riecht es nach Diesel und Fernweh. Es gibt Kaffee, eine ausführliche Einweisung in das Fahrzeug und einen Satz Autoschlüssel. Mit den Fahrrädern fummeln wir ein bisschen rum, bis sie schließlich auf dem Träger montiert sind. Dann geht es zurück nach Hause. Und ja, die Straße ist wieder frei, der Brand gelöscht. Wir packen, packen, packen und starten exakt eine Stunde später. Alles ist drauf und drin. Das SUP-Board, die Koffer, die Hängematten, das Crêpe-Eisen, die Schlafsäcke, das Zelt, das Tarp, das aufblasbare Kajak, die Skateboards, zwei Liter Milch, mehrere Pakete Espresso und vier Kilo Nudeln. Abends, bei Svens Schwester, füllen wir den Frischwassertank auf und bekommen einen Besenstiel mit auf die Reise. Ein extrem nützliches Utensil, das die mit zwei Fahrrädern beladene Heckklappe nach dem Öffnen zuverlässig in der Waagerechten hält.