Um die Grenze zwischen gesundem Sonnenbad und ungesundem Sonnenbrand zu finden, hat Ajuma den UV-Bodyguard – Vorsicht, Wortspiel – ersonnen. Das pfiffige Gerät schärft im Zusammenspiel mit einer speziellen App das Bewusstsein für regelmäßige Vitamin-D-Duschen ohne Reue und warnt den Nutzer, wenn Gefahr durch zuviel UV-Strahlung droht. Oder, Ajuma-Gründerin Annette Barth?
Erstmal zu den Basics. Annnette, was ist überhaupt UV-Strahlung?
Die ultraviolette (UV-)Strahlung, die den Wellenlängenbereich von 100 Nanometer (nm) bis 400 nm umfasst, ist der energiereichste Teil der optischen Strahlung. Die UV-Strahlung ist für den Menschen nicht sichtbar und kann auch nicht mit anderen Sinnesorganen wahrgenommen werden. Die UV-Strahlung wird in Watt pro Flächeneinheit (z.B. Quadratmeter) gemessen.
Und was hat es mit dem UV-Index auf sich?
Die menschliche Haut hat eine spezifische Antwortfunktion auf eintreffende UV-Strahlung. Daher wird die einfallende UV-Strahlung mit dem hautspezifischen Faktor – der sogenannten Erythemfunktion – multipliziert, und daraus ergibt sich der UV-Index, welcher nachvollziehbar die Gefahr für den Menschen darstellt, die von der UV-Strahlung ausgeht.
Welche Schäden drohen, wenn ich es übertreibe?
Kurzfristig natürlich Sonnenbrand. Leider merkt sich die Haut jeden Sonnenbrand, und bei zu viel UV (kumulativ) drohen neben Hautalterung vor allem Weißer und Schwarzer Hautkrebs. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, bewusst mit der Sonne umzugehen und sie in Maßen zu genießen. Hautkrebs ist übrigens mittlerweile eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit mit über 3 Mio. Neuerkrankungen pro Jahr – Tendenz steigend.
Was ist das Besondere an euren UV-Trackern?
Das Besondere ist neben dem UV-Sensor die zum Patent angemeldete Kombination aus den eigenen UV-Messdaten und den Satellitendaten des europäischen Raumfahrtprogramms Copernicus. Diese beinhalten etwa Ozondaten oder dem Sonnenzenitwinkel der Geolokation. In der App kann der Nutzer ein (One) oder mehrere Profile (Family) anlegen. So wird auch der Hauttyp und der Lichtschutzfaktor der Sonnencreme mit einbezogen. Aber natürlich schützt unser UV-Bodyguard nicht direkt vor einem Sonnenbrand. Das kann nur Sonnencreme. Aber er schärft das Bewusstsein für die Kraft und die Gefahren der Sonne und setzt eine klare Grenze zwischen Wohl (Vitamin-D-tanken) und Wehe (Sonnenbrand und schlimmeres).
Gibt es vergleichbare Gerätschaften auf dem Markt?
Es gibt online einige günstige Tracker, die teilweise auch ohne App-Anbindung funktionieren. Diese Tracker messen ganz oft an der Grenze zum sichtbaren Licht und beziehen eben keine Ozonwerte oder den Sonnenzenitwinkel mit ein. Das heißt konkret, der Tracker misst nicht wirklich, was auf der Haut an UV-Strahlung ankommt.
Kann die nächste Apple Watch das vielleicht auch?
Das ist nicht ganz so einfach. Gerade die spezielle Kombination von UV-Messwerten und Satellitendaten haben wir zum Patent angemeldet. Für den UV-Sensor benötigen wir eine UV-durchlässige Scheibe, und da ist die Auswahl an Materialien wirklich sehr stark begrenzt. Die wenigen, die es gibt, sind sehr kratz- und splitterempfindlich. Das kompensieren wir bei Ajuma mit einer robusten wie stoßunempfindlichen Hülle, als Uhr am Handgelenk sähe das aber sehr klobig aus.
Ihr bietet die Tracker in zwei optisch unterschiedlichen Versionen an. Unter der Haube ist alles gleich?
Ja! Wir planen, auch Tauschringe anzubieten, so dass jedes Familienmitglied den UV-Bodyguard auch mit seiner Wunschfarbe – passend zu Jacke und Rad – nutzen kann.
Beide Version sind im Globetrotter Onlineshop erhältlich. Zum Shop >>
Brauche ich zwingend ein appfähiges Smartphone für die Nutzung?
Ja. Das Besondere am UV-Bodyguard ist schließlich die Kombination aus Satellitendaten und UV-Messdaten, um so bestmögliche Ergebnisse zu erreichen. Die App ist übrigens kostenfrei, in der One-Variante kann ich ein Profil anlegen, in der Family-Variante beliebig viele Profile gleichzeitig. Allein der UV-Bodyguard selbst mit Familien-Konto ist einmalig geringfügig teurer.
Welche Funktionen bietet eure App und was ist zukünftig noch geplant?
In der Ajuma-App kann ich sehen, wie stark die Sonne gerade ist und wie ich mich am besten schützen sollte. Ich bekomme so ein Gefühl dafür, wie die Stärke der UV-Strahlung wirklich mit den Umweltbedingungen zusammenhängt. Ich habe für mich festgestellt, dass ich mich oft gewaltig verschätze, da die UV-Strahlung von so vielen Faktoren gleichzeitig abhängt: Ozon, Wolkensituation, Untergrund, Höhe am Berg, und natürlich Tages- und Jahreszeit. Darüber hinaus kann ich in der App Profile mit Hauttyp und Lichtschutzfaktor der verwendeten Sonnencreme anlegen. So sehe ich, wie viel Prozent meiner gesunden Sonnendosis ich schon erreicht habe und wie lange ich noch in der Sonne bleiben kann. Und ich werde rechtzeitig über das Smartphone gewarnt. In der Family-Version habe ich noch zusätzlich eine UV-Vorhersage der nächsten fünf Tage und eine Übersicht meiner vergangenen Tracks.
Mit den nächsten Updates wollen wir noch mehr Informationen integrieren, z.B. ein Geolocation-Tracking mit Basisinformationen zu Distanz und Geschwindigkeit, so dass ich die App auch als Fitnesstracker nutzen kann. Darüber hinaus wollen wir die Statistikfunktion implementieren bzw. verbessern, so dass ich auch langfristig einen genaueren Überblick über meine Sonnenexposition bekomme.
Was, wenn ich den Tracker mal vergessen habe? Gibt es eine Faustformel, mit der ich meine Sonnenzeit bestimmen kann?
Das hängt stark vom Hauttyp ab. Am besten merke ich mir anhand dieser Tabelle für einen mittleren UV-Index und meinen Hauttyp die Zeit, die ich höchstens in der Sonne bleiben sollte.
Braucht jedes Familienmitgleid einen eigenen UV-Bodyguard?
Für Familien oder Freunde haben wir die Family-Version konzipiert. Somit kann die Familie bei einem Ausflug für jedes Familienmitglied ein eigenes Profil anlegen und hat so einen guten Überblick. Wichtig ist dabei allerdings: Tracker und das Smartphone mit der App müssen in Reichweite sein.
Kann ich mein Sonnenbad nicht mit neuerlichem Eincremen verlängern?
Jede Haut verträgt – hauttypabhängig – nur eine bestimmte Menge UV-Strahlung. Sonnencreme wirkt wie eine zusätzliche Schutzschicht, die die Eigenschutzzeit der Sonne entsprechend um den Faktor X (beispielsweise Faktor 20 bei LSF 20) verlängert. Danach muss sich die Haut wieder regenerieren, und zwar am besten über Nacht. Wenn ich am Ende meiner täglichen Eigenschutzzeit angekommen bin, muss ich entweder raus aus der Sonne, oder ich creme mich mit einem höheren Lichtschutzfaktor nach. Habe ich mit LSF 20 begonnen und lege jetzt mit LSF 50 nach, verlängert sich meine Eigenschutzzeit insgesamt auf den Faktor 30 (50 minus 20). LSF 20 + LSF 20 ergibt aber nicht 40. Nachcremen ist aber in jedem Fall sehr wichtig, die Schutzwirkung mit der Zeit durch Schwitzen, Schwimmen oder Reibung nachlässt. Nachcremen sorgt also nicht dafür, dass meine Zeit in der Sonne verlängert wird, sondern nur, dass mein Schutz auch erhalten bleibt.
Was, wenn ich länger in der Sonne bleiben muss, als es der UV-Tracker gutheißt?
Ist es mir nicht möglich, mich nach Ablauf Schutzzeit der Sonne zu entziehen, beispielsweise auf Hochtour, bei einer Wüstenwanderung oder schlicht wenn keine Sonnencreme zur Hand ist oder diese nicht vertragen wird, so muss ich penibel jegliche Hautpartien (auch Hände, Füße und Nacken) mit Stoffen bedecken, die einen UV-Schutz bieten. Die Schutzwirkung von Textilien ergibt sich in erster Linie aus der Dichte der Webart und die Klassifizierung erfolgt analog zur Sonnencreme in den Stufen UPF 10, 15, 20, 30, 40, 60 oder 80. Trägt eine Person also ein Kleidungsstück mit UPF 80 kann sie sich 80-mal länger in der Sonne aufhalten als ohne dieses Textil. Damit würde sich die maximale Aufenthaltsdauer einer Person vom Hauttyp I von 5-10 Minuten auf 400-800 Minuten verlängern.
Sonne sorgt für die Ausschüttung von körpereigenem Vitamin D. Welche Vorteile hat das?
Wir brauchen genug Sonnenlicht, um selbst Vitamin D zu bilden. Vitamin D ist enorm wichtig für unsere Knochengesundheit und ein starkes Immunsystem. Aus der Nahrung können wir nur 10 % unseren Vitamin-D-Bedarfs decken. Mit anderen Worten: Uns bleiben entweder Medikamente – oder ein gut dosierter Sonnengenuss! Der macht übrigens noch zusätzlich gute Laune. Es gibt auch kein zuviel an Vitamin D, da der Körper gewissermaßen von selbst abregelt.
»Noch nie war es so einfach, sich im Rahmen des »erlaubten« und ohne böse Überraschungen wie Sonnenbrand oder gar schlimmeres in der Sonne aufzuhalten. «
Matti Heilmann, Business Development Manager Globetrotter
Sollte man den UV-Tracker das ganze Jahr über einsetzen oder nur im Hochsommer?
Er lohnt sich eigentlich immer. Gerade im Frühling ist unsere Haut noch besonders sonnenempfindlich, sie hat noch keine »Lichtschwielen« als körpereigenen Schutz gebildet, und darüber hinaus unterschätzen wir die Stärke der UV-Strahlung im Frühling oft. Besonders tückisch ist, dass Wolken die IR-Strahlung, die für das Wärmegefühl verantwortlich ist, fast vollständig blocken, nicht aber die UV-Strahlung. Die meisten von uns haben das schon mal erlebt: Wir sind am Meer, es ist leicht bewölkt, es geht ein frischer Wind – und am Abend haben wir plötzlich einen dicken Sonnenbrand. Natürlich funktioniert der Tracker auch andersrum: Er mahnt uns, bei zu wenig Sonne mehr Vitamin D zu tanken. Laut RKI haben in Deutschland ca. 50 % der Menschen einen Vitamin-D-Mangel, und das führt beispielsweise zu einem schwächeren Immunsystem und schlechter Knochengesundheit.
Der Ajuma UV-Bodyguard
bei Globetrotter
Was kann ich noch tun für eine gute Balance aus Sonnenbaden und UV-Schutz?
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat dazu eine gute Empfehlung herausgegeben: Es genügt nach derzeitigen Erkenntnissen, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis auszusetzen. Beispielsweise bedeutet dies für Menschen mit Hauttyp II bei einem UV-Index von 7 rein rechnerisch eine Bestrahlungszeit von nur ca. 12 Minuten. Längere Bestrahlungen führen laut wissenschaftlichen Studien nicht zu einem Mehr an Vitamin D, sondern erhöhen nur das Risiko für UV-bedingte Gesundheitsschäden.
Im Winter dagegen ist bei uns in Deutschland die UV-Strahlung zu schwach für die Bildung von Vitamin D. Deshalb ist es so wichtig, zwischen Frühjahr und Herbst einen guten und gesunden Vitamin-D-Spiegel aufzubauen, um gut durch den Winter zu kommen.
Ein Endless Winter würde auch herrschen, wenn ich mich immer mit Sonnencreme des Lichtschutzfaktor 15 oder höher einschmiere, bevor ich das Haus verlasse. Daher gibt es in der App zu unserem UV-Bodyguard, einen Indikator, der anzeigt, ab wann ich mich eincremen sollte, wenn ich draußen bin. Aber davor wird erstmal eine gesunde Portion Vitamin D getankt.
Die wichtigsten Fakten zum Ajuma UV-Bodyguard
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Alle Details auf einen Blick
- Nutzbar mit Android/iOS
- Nachträgliches Upgrade von One auf Family möglich
- Bluetooth-Reichweite 10 m (2,4 GHz)
- Wiederaufladbare Akkus (Micro-USB; 4.2V / 90 mAh; 10 Tage Batterie-Laufzeit)
- Lässt sich an der Ausrüstung und am Handgelenk befestigen
- Individuelles Nutzerprofil nach Hauttyp und Lichtschutzfaktor der Sonnencreme
- Zeigt die UV-Dosis in Echtzeit an
- Warnt, wenn die individuelle UV-Dosis erreicht wird
- Spritzwasser- und sandgeschützt
- Verschiedene Designs
- Inklusive Clip, Klettband, Schaumstoffblock für die sichere Befestigung am Fahrradlenker, Bedienungsanleitung, USB-Ladekabel
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Wie nutze ich den UV-Bodyguard?
- Verbinde den UV-Bodyguard über Bluetooth mit Deinem Smartphone. Er misst für Dich kontinuierlich Deine UV-Dosis.
- Gib Deinen Hauttyp und den Lichtschutzfaktor Deiner Sonnencreme ein.
- In der App siehst du, wie viel % Deiner gesunden UV-Dosis aufgebraucht sind, wie lange Du noch sonnen kannst – und bekommst rechtzeitig die Warnung vor Sonnenbrand.
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Warum sollte ich den UV-Bodyguard benutzen?
- Du siehst in Echtzeit Deine individuelle gesunde UV-Dosis
- Du wirst rechtzeitig gewarnt, bevor es zu spät ist
- Du bekommst eine UV-Vorhersage und kannst Deine bisherigen UV-Tracks sehen
- Der UV-Bodyguard ist robust, er ist spritzwasser- und sandgeschützt
- Du kannst den UV-Bodyguard einfach an der Kleidung oder an Deiner Ausrüstung befestigen – klemmen, mit Klett oder Gummiband befestigen, oder als Armband tragen
- Datenschutz ist uns wichtig: Die Daten bleiben bei Dir, und nicht in der Cloud
- Der UV-Bodyguard wird lokal gefertigt
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