Die Planung der Azubireise ist die erste Herausforderung, der wir uns stellen. Wo geht’s hin? Welche Route wählen wir? Wie versorgen wir uns? Und wie steuert man eigentlich ein Kajak? Sönke und Günther von der Globetrotter Akademie sind von Anfang an eine Riesenhilfe. Sönke hilft uns bei der Routenwahl und Günther zeigt uns, wie wir uns zu verhalten haben, sollte das Kajak mal kentern.
Vorfreude auf das Ungewisse
Ein bisschen aufgeregt sind wir schon. Vor uns liegt der wunderschöne Oslofjord. Das Wetter ist ideal, um direkt seine Grenzen ausloten zu können. Der starke Wind treibt die Wellen ans Kajak. Einer von uns wird erwischt und es zieht ihn unter Wasser. Der Gedanke mag furchteinflößend sein, aber wenn man weiß, was zu tun ist, reagieren alle blitzschnell. Das Erste, was wir lernen, ist, sich nicht selbst zu überschätzen und seine Mitstreiter zu unterstützen. Wir gehen erst mal wieder an Land. Als wir mit Blick über Tønsberg, der ältesten Stadt Norwegens, zusammensitzen, spüren wir zum ersten Mal dieses Gefühl, das uns unsere Kolleginnen und Kollegen zu Hause immer begeistert vermitteln.
Der zweite Tag ist harte Arbeit. Wir müssen die fehlende Distanz vom Vortag wieder wettmachen. Also heißt es: früher aufstehen und beim Frühstück die geeignete Route definieren. Diesmal spielt das Wetter mit. Die ersten 12 km sind ein Kinderspiel. Doch am Nachmittag schlägt das Wetter auf einmal um. Wieder bedeutet das für uns Teamwork, anfeuern und unterstützen. Mit letzter Kraft und unter den neugierigen Blicken von Seehunden und Möwen schaffen wir es zum ausgemachten Ziel. Wir sind angekommen in unserem kleinen Insel-Paradies. Zwar klitschnass, aber glücklich und stolz, das Ziel erreicht zu haben.
Beeindruckend und zugleich lehrreich
Mit der Zeit merken wir, wie sich unser Horizont und unsere Einstellung zum Campen erweitert. Unser kleines Paradies heißt Midtre Bolærne. Auf dieser Insel wollten sich einst Menschen ein Leben aufbauen, das unabhängig vom Festland ist. Sie wurden allerdings vertrieben, als der Zweite Weltkrieg ausbrach, und die Insel wurde als Kriegsgefängnis missbraucht. Es war sehr beeindruckend, dass selbst eine so unscheinbare kleine Insel eine so große Geschichte vorweisen kann.
Die Azubireise hat uns als Team enger zusammengeschweißt. Eine Woche voller Eindrücke haben bei uns ihre Spuren hinterlassen. Wir haben gelernt, wie wichtig Teamwork in der freien Natur ist. Wie wichtig solche Erfahrungen sind, die wir bei Globetrotter tagtäglich vermitteln. Was es bedeutet, seine Komfortzone zu verlassen und sich der Lernzone zu stellen. All unsere Gedanken und unsere Emotionen, die wir in der Woche mit uns getragen haben, erweisen sich als Erfahrung, die sich auch auf das private und berufliche Leben auswirkt.
»Und eins ist sicher: Das war nicht das letzte Mal, dass wir da draußen waren.«