Willkommen zum zweiten Teil unserer Kinder-Schnitzwerkstatt.
Schau dir die Schnitzregeln und Hinweise aus der Kinder-Schnitzwerkstatt (das ist der erste Teil unserer Mini-Schnitzschule) an, damit dein kleines Messer-Abenteuer nicht in einem kleinen Unglück endet. Auch wenn du mit einem Kindermesser arbeitest: Es bleibt ein echtes Messer! Also denk daran: wenn du Quatsch machen willst, immer erst das Messer schließen und weglegen. Wenn du möchtest, kannst du dir auch unser Einführungsvideo anschauen.
Zeichenkohle selber machen
Die Weide hat ein weiches Holz. Du kennst sie sicher. Ihre Zweige hängen in schönen Bögen zu Boden. Ihre Blüten gehören zu den ersten im Frühling und werden Kätzchen genannt. Die Zweige der Weide nennt man auch Ruten. Sie sind lang und biegsam und werden daher oft zum Flechten von Körben genutzt. (Probier es doch einmal aus!) Aus diesen Ruten kannst du aber auch ganz einfach Zeichenkohle herstellen.
Du brauchst nur ein paar Weidenstöckchen, eine leere Keksdose, eine Grillzange und Feuer.
Für das Entzünden des Feuers holst du dir die Hilfe eines Erwachsenen! Versuche nie, alleine ein Feuer zu entfachen. Für den Umgang mit diesem Element braucht man sehr viel Erfahrung. Denke daran, dass du einen großen Eimer mit Wasser in der Nähe bereitstellst. Falls du dich ein wenig verbrennst, kannst du die entsprechende Stelle schnell kühlen. Trage beim Arbeiten mit Feuer keine leichte Synthetik-Outdoormode. Sie könnte durch Funkenflug Löcher bekommen oder sich sogar entflammen!
Wenn das Feuer brennt, legst du die Dose in die Glut. Bei jungem Holz für etwa 15 Minuten. Sind deine Stöckchen schon recht trocken, für etwa 10 Minuten. Im Grunde machst du nun die Arbeit eines Köhlers. Nach 10-15 Minuten holst du die Dose mit einer Grillzange aus dem Feuer und lässt sie abkühlen. Fertig sind die Kohlestifte!
Einen Löffel herstellen
Für deinen ausgebrannten Löffel brauchst du ein Stück trockenes Holz. Birke, Erle oder Kiefer eignen sich ganz gut. In unserem Beispiel haben wir ein Vierkanntholz aus dem Baumarkt gespalten. Du kannst auch ein Rundholz nehmen.
Spalte dein Holzstück, sodass eine ebene Oberseite entsteht. Lege nun mit einer Zange ein Stückchen Glut aus deiner Feuerstelle auf das Holzstück und drücke es mit deinem Messer gegen das Holz. Wenn du es sicher hältst, kannst du es vorsichtig anpusten. Pass auf, dass du die Kohle gut festhältst, denn sonst fliegt die Glut weg, wenn du sie anbläst.
Puste die Glut nicht wie ein Verrückter an. Dein ganzer Stock könnte plötzlich in Flammen aufgehen. Habe Geduld. Puste gerade so fest, dass du die Glut leuchten siehst. Nach und nach wird sich eine verkohlte Mulde bilden. Wahrscheinlich musst du zwischendurch deine glimmende Kohle einmal austauschen.
Wenn du der Meinung bist, die Löffel-Mulde ist tief genug, lässt du den Rohling abkühlen.
Jetzt schabst du die Vertiefung aus und beginnst den Löffel grob in Form zu schnitzen. Nutze die Daumendruck- und Spalttechnik (siehe auch: Die Kinder-Schnitzwerkstatt), um den Löffel zu formen. Mit leichten Schlägen (mit einem Stock) auf die Klinge kannst du kleine Kurven schnitzen!
Glut auf das Holz legen. Vorsichtig pusten. Mit leichten Schlägen auf das Schnitzmesser … … das Holzstück in Form bringen. Ein grob geschnitzter Löffel ist schon zu erkennen!
Schleif-Alarm!
Wenn der Löffel in etwa die endgültige Form erreicht hat, nimmst du ein großes Stück Schleifpapier und klemmst es dir so zwischen die Beine, dass du ein Bein als »Schleifblock« nutzen kannst.
Jetzt heißt es schleifen, schleifen, schleifen!
Fast geschafft! Jetzt, wo der Löffel schön geschmeidig in der Hand liegt, gießt du ein wenig Öl (Speiseöl natürlich) in die Vertiefung. Massiere das Öl sorgfältig ein und lass deinen Löffel in der Sonne trocknen … und nun guten Appetit!
Jetzt schleifen. Schleifen! Öl in die Mulde gießen. Das Öl verreiben. Den geölten Löffel trocknen lassen.
Bitte lass dir bei allen Feuer-Schnitzereien von einem Erwachsenen helfen!
Wir hoffen, wir konnten dir ein paar nützliche Tipps geben, und wünschen dir viel Spaß beim Schnitzen.
Alles für dein Schnitz-Abenteuer
gibt's bei Globetrotter
Kommentare sind geschlossen.