Dresdner Globetrotter auf Wintertour im Isergebirge

Die Dresdner Globetrotter haben sich auf dem Weg ins Isergebirge gemacht, um dort Ausrüstung und Material zu testen.

Freies Wochenende: ab ins Isergebirge

Das Thermometer in Dresden zeigt deutlich über null Grad, weder Niederschlag und erst recht kein Schnee stehen in Aussicht – dennoch ist der Winter nicht weit entfernt. Die beste Zeit also für die beiden wintersportverrückten Globetrotter Mitarbeiter Paul und Ralf, um einen Abstecher ins Isergebirge zu unternehmen. Mit im Gepäck: brandneue Ware der aktuellen Wintersportsaison sowie Freundin Christiane, die das Material ebenfalls austesten will. Das nur drei Autostunden entfernte Wintersportparadies eignet sich bestens für die angedachte Testtour. Reale Bedingungen, ein Ausflug in die Natur Tschechiens und Globetrotter Ausrüstungsexperten: Hier kommt der Bericht zu einer herrlichen Wintertour. 

Ein Wintertraum im wilden Osten

Das Isergebirge zeichnet sich durch seine malerischen Höhenzüge, gemäßigte Anstiege und ein schönes Wegenetz aus, weswegen es für ambitionierte Wintersportler und Familien attraktiv ist. Die meisten Ausgangspunkte befinden sich auf etwa 700 Meter Höhe. Sind die ersten Meter geschafft, befindet man sich schnell auf einer Art Hochplateau, von wo aus sich unberührte Winterwege und gespurte Loipen erstrecken. Ob man es eher sportlich auf dem etwa 180 Kilometer langen und gut präparierten Loipennetz angehen lässt, auf Tour mit Backcountryski geht oder mit Schneeschuhen auf den 1.124 Meter hohen Smrk (Tafelfichte) wandert, entscheidet der persönliche Geschmack. Den drei Wintersportfans jedenfalls steht bei besten Bedingungen ein großes Grinsen ins Gesicht geschrieben, als sie endlich ihre Testtour in die verschneiten Winterwälder des Isergebirges starten können.

And the Winner is: Backcountryski oder Schneeschuhe?

Christiane, Paul und Ralf sind ausgesprochene Skienthusiasten und die Backcountryski sind entsprechend schnell angeschnallt. Beim Aufstieg im verschneiten Winterwald überzeugt das kurze Skifell, das wie ein Klettverschluss in den Schnee greift, damit man nicht zurückrutscht. Dass der erste Tag etwas grauer ist, stört die Gruppe weniger. Nur eines zählt: Es liegt Schnee, und angekommen am Kamm des Isergebirges können die drei das Abfellen und die erste Abfahrt der Saison kaum erwarten.

Für eine noch bessere Stimmung sorgt das einsetzende Schneetreiben, während sich die Gruppe bei einer böhmischen Pause mit Palatschinken stärkt, um noch genügend Kraft zum Testen der Schneeschuhe zu haben. Zusätzlich im Test-Gepäck: ein Winterzelt, das sich im Auf- und Abbau beweisen soll. Kurze Zeit später machen sich die Wintersportler mit der einsetzenden Dämmerung auf, die breiten Schneeschuhe mit ihren „bissigen“ Metallkrallen unterstützen den Aufstieg im frisch gefallenen Schnee. Nach einem langen Tag an der frischen Luft belohnen sich die drei Outdoorer mit heißem Glühwein im erfolgreich errichteten Zelt, ehe die Stirnlampen den Rückweg zur Unterkunft leuchten.

Ausklang bei Kaiserwetter!

Bevor es am zweiten Tag in die Loipe geht, wollen sich die drei Schneesportler vergewissern, wie sich die neue Ski-Alpin-Bekleidung in Kombination mit den passenden Rucksäcken anfühlt. Nach getaner Arbeit gibt es kein Halten mehr – eine traumhaft schöne Langlaufrunde über gut 20 Kilometer rundet das Wochenende ab. Deutlich erschöpft, aber glücklich treten Christiane, Paul und Ralf die Rückreise nach einem weißen Wintertraum zurück ins schneefreie Dresden an.

Lage

Das unter Wintersportlern bekannte Isergebirge ist Teil der sogenannten Sudeten und erstreckt sich zwischen dem im Westen gelegenen Zittauer Gebirge und dem sich anschließenden Riesengebirge im Osten. Der nordöstliche Teil des Isergebirges befindet sich in Polen. Es besteht ein nicht regelmäßig gepflegter Loipenanschluss von Tschechien nach Polen. Winterwanderwege und selbst getretene Spuren zum teilweise etwas regelmäßiger gepflegten Loipen- und Biathlonzentrum Szklarska Poręba – Jakuszyce sind vorhanden. 

Unterkünfte & Ausgangspunkte

Unterkünfte findet man in verschiedensten Formen. Üblich sind Pensionen, in denen es Frühstück gibt. In den meisten Ortschaften gibt es kleine Restaurants und Kneipen, wo man gut und günstig speisen kann, traditionell begleitet von dem einen oder anderen wohlschmeckenden Bier oder einem Slivovice (Obstbrand). Gerade Letzterer hilft, die deftige böhmische Küche zu verarbeiten.

Bedřichov: zahlreiche Unterkünfte (Pensionen, Ferienwohnungen, Hotels)

Desná Souš: gutes Hotel mit Sauna und direkter Loipenanbindung, ohne ins Auto zu steigen

Jizerka: perfekter Ausgangspunkt am östlichen Ende des Isergebirges auf 860 Meter Höhe, mehrere gute Pensionen, Bettenlager ebenso vorhanden

Chata Smědava – Berghütte oberhalb des Ortes Bílý Potok: perfekter, mit ÖPNV (Bus) oder Pkw (Parkplatz) gut erreichbarer Ausgangspunkt am westlichen Ende des Isergebirges, gutes Tagesrestaurant, keine Übernachtung

Weitere Unterkünfte: www.tschechische-gebirge.de

Ski Alpin

Lohnenswerte alpine Skihänge finden sich am Tanvaldský Špičák (Tannwalder Spitzberg) bei Desná, in Bedřichov oder am frei stehenden Ještěd (Jeschken) mit knapp 500 Abfahrtsmetern am Stück auf insgesamt zehn Kilometern Piste bei Liberec.

Verpflegung

Ins Marschgepäck gehören natürlich immer Tee, mindestens ein paar Riegel und im Idealfall eine kleine Brotzeit für den kleinen Hunger. Zu den Besonderheiten zählen die zahlreichen Restaurants, die sich in den Hütten befinden. Eine Einkehr in eine der Hütten oder der im Tschechischen als „Chata“ benannten Bergbauden ist Pflicht. Die böhmische Küche ist deftig. Die Gaumenfreuden reichen vom klassischen Gulasch mit Knödeln über Hermelin (Käse) bis zum Palatschinken (Eierkuchen). Als Vorspeise geht kein Weg an der Knoblauchsuppe vorbei. Für Vegetarier gibt es mit dem Smažený Sýr, einem überbackenen Käse, auch keine Ausrede. An einigen Punkten an der Loipe gibt es weitere Möglichkeiten, an der Gulaschkanone oder an Kiosken bei einer Bratwurst und (alkoholfreiem) Bier die Kohlenhydratspeicher aufzufüllen und über das perfekte Material zu philosophieren.

Ski Heil.

Text: Michael Bärisch
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