Kaufberatung Trinksysteme

Du möchtest besser auf deine Flüssigkeitszufuhr beim Wandern achten oder planst deinen ersten richtigen Trailrun? Dann ist die Nutzung eines Trinksystems im Gegensatz zu einer einfachen Trinkflasche der nächste logische Schritt. Mit einem Trinksystem ausgestattet musst du unterwegs keine Trinkpause einlegen und bleibst schön im Flow. Einzig das Nachfüllen kann bei gepacktem Rucksack Zeit kosten. Trinksysteme bestehen in der Regel aus einer Trinkblase und einem Trinkschlauch und lassen sich in deinen Wander- oder Radrucksack einhängen. Es gibt auch spezielle Trinkrucksäcke und Laufwesten mit integriertem Trinksystem.

Passen Trinksysteme in jeden Rucksack?

In so gut wie jedem Rucksack in unserem Sortiment kannst du ein Trinksystem nutzen. Wir weisen auch in der Produktbeschreibung ausdrücklich darauf hin, ob ein Rucksack Trinksystem-kompatibel ist. Bei Outdoor-Rucksäcken ist dies heutzutage aber schon fast die Norm.

Trinksystem-kompatible Rucksäcke verfügen entweder über eine innenliegende Aufhängung für die Trinkblase und einen Schlauchauslass oder es gibt ein spezielles Steckfach hinter dem Tragesystem außen am Rucksack. An den Schultergurten findest du Schlaufen, um den Trinkschlauch zu befestigen.

Auch wenn dein Rucksack keine spezielle Aufhängung für das Trinksystem hat, kannst du in vielen Fällen trotzdem eins nutzen. Dies funktioniert bei multifunktionalen Tagesrucksäcken, die ein Steckfach hinten am Rücken haben. Dort lässt sich oftmals auch eine kleine Trinkblase einstecken. Der Trinkschlauch wird dann einfach über das nicht ganz geschlossene Hauptfach herausgeführt.

Tipp: Sichere die RV-Zipper deines Rucksacks mit einem kleinen Karabiner. Mit einem Magnetclip kannst du den Trinkschlauch dann griffbereit am Brustgurt befestigen. Passt in deinen Lieblingsrucksack kein Trinksystem, kannst du auch einen Trinkschlauch mit einer Wasserflasche verbinden. Das passende Kit für verschiedene Flaschen gibt es z. B. von Source.

Welches Trinksystem passt in meinen Rucksack?

Wenn du dir ein Trinksystem kaufen möchtest, solltest du auf die richtige Größe achten. Zum einen muss die Trinkblase in deinen Rucksack passen und zum anderen möchtest du weder zu viel noch zu wenig Wasser mit dir tragen.

Tipp: Schaue dir vorher immer deine Rad-, Lauf- oder Wanderstrecke auf der Karte an, damit du weißt, wo es unterwegs Auffüllmöglichkeiten gibt.

Gibt es keine, musst du mehr Wasser tragen und solltest dich für eine größere Trinkblase entscheiden. Denn bei sportlicher Aktivität benötigt dein Körper mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag! Bei Mehrtagestouren kommt auch noch Kochwasser dazu.

Tipp: Einige Trinksysteme lassen sich auch mit Wasserfiltern koppeln. So brauchst du dir keine Sorgen um die Trinkwasserqualität zu machen.

Die maximale Größe deiner Trinkblase wird auch von der Höhe deines Rucksacks bestimmt. Vergleiche diesen Wert mit der Höhe der Trinkblase. Denn diese sollte nicht in der Höhe gestaucht werden, sonst hängt sie nicht richtig und sorgt für ein unangenehmes Drücken am Rückenpolster. In die meisten Tagesrucksäcke passen 1,5- und 2-Liter-Trinkblasen. Bei Radrucksäcken und großen Wanderrucksäcken ist genügend Platz für 3-Liter-Trinksysteme.

Worauf sollte ich bei der Wahl des Trinksystems noch achten?

Eigentlich selbstverständlich, aber es ist sehr wichtig, dass deine Trinkblase BPA-frei und lebensmittelecht ist. Auch auf eine hochwertige Materialverarbeitung solltest du achten, denn nichts ist schlimmer, oder im Ernstfall sogar gefährlich, als wenn dein Wasservorrat im Rucksack ausläuft.

Eine große Klemmöffnung macht das Reinigen und Auffüllen deiner Trinkblase einfach. Einige Trinkblasen haben zusätzlich noch einen Drehverschluss, damit du deine Trinkblase im gepackten Rucksack nachfüllen kannst, ohne sie herauszunehmen. Denn wenn das Trinkblasenfach innen liegt, kann es manchmal ganz schön zeitraubend sein, die neu befüllte Trinkblase in den prall gefüllten Rucksack zu bekommen.

Unterschiede gibt es auch bei den Ventilen. Häufig haben Trinkschläuche ein Beißventil, dass sich durch den Druck öffnet. Dies hat den Vorteil, dass du nicht vergessen kannst es zu schließen und es lässt sich natürlich einhändig bedienen. Ansonsten gibt es auch Ventile, die sich aufdrehen oder aufziehen lassen.

Zum Schutz vor Schmutz haben die Ventile eine Kappe. Damit sich Ventil und Trinkschlauch gut reinigen lassen, sollte der Schlauch von der Trinkblase abnehmbar sein. So kannst du ihn auch austauschen, sollte das Ventil oder der Schlauch mal kaputtgehen.

Wie reinige ich mein Trinksystem?

Füllst du nur Wasser in deine Trinkblase reicht es, wenn du sie unterwegs einfach mit sauberem Wasser ausspülst. Verwendest du Electrolytlösungen oder Saft, solltest du sie gründlich mit Spülmittel reinigen.

Beachte: Bei mehrtägigen Touren bedeutet dies natürlich, dass du biologisch abbaubares Spülmittel benutzt und das Abwasser entsprechend entsorgst. Halte Abstand von Gewässern, verdünne es stark und verteile es über dem Erdboden.

Eine weitaus praktischere Alternative ist es, eine extra Trinkflasche für Electrolytlösungen auf langen Touren dabei zu haben. Kohlensäurehaltige Getränke und Heißgetränke dürfen nicht in ein Trinksystem eingefüllt werden.

Zu Hause kannst du deine Trinkblase regelmäßig mit einer Reinigungs- oder Chlortablette tiefenreinigen. Wische die Trinkblase nach dem Ausspülen trocken und lasse sie mit aufgestellter Öffnung komplett trocknen. Nehme den Schlauch ab und schleudere ihn trocken. Bei Bedarf kannst du eine Schlauchbürste verwenden.

Was mache ich, wenn es draußen besonders heiß oder kalt ist?

Im Winter kannst du zusätzlich leicht angewärmtes Wasser oder im Sommer Eiswürfel in die Trinkblase einfüllen. Für den Trinkschlauch gibt es Schlauchisolatoren, die ihn vor einem Einfrieren zu schützen. Ein Textilbezug hilft dagegen bei viel Sonneneinstrahlung vor Biofilmbildung und bieten dem Material zusätzlichen UV-Schutz. Für den Extremeinsatz gibt es auch spezielle Isolationstaschen, die das Wasser in deiner Trinkblase vor dem Einfrieren schützen.

Was sind Trinkrucksäcke?

Wenn du eine Tagestour in warmen Gefilden unternimmst und neben deinem Wasser wenig einpacken möchtest, könnte ein Trinkrucksack die richtige Wahl für dich sein. Trinkrucksäcke haben eine integrierte und für die Reinigung herausnehmbare Trinkblase. Der Rucksack ist so konzipiert, dass er den schweren Wasservorrat nah am Rücken hält. So trägt er sich besonders bequem.

In der Regel sind Trinkrucksäcke bis zu 6 Liter groß und bieten zusätzlich Platz für Proviant und eine Jacke. Einige Trinkrucksäcke sind speziell für den Lauf- und Radsport entwickelt worden und glänzen mit einem ausbalancierten, rutschfesten Sitz und atmungsaktiven Trägern.

Was für Trinkwesten gibt es?

Auf Langstreckenläufen und beim Trailrunning ist eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr unverzichtbar. Gleichzeitig möchtest du aber auch nicht in deinem Lauffluss behindert werden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich für ein Trinksystem entscheidest, welches zu deinem Laufstil passt.

Für nicht ganz so lange Distanzen mit wenigen Höhenmetern empfehlen sich Hüfttaschen oder Handhelds, die mit speziell geformten Flaschen bestückt sind. Du kannst hier z.B. eine Flasche mit Wasser und eine mit Elektrolyten füllen.

Bei Langstreckenläufen, Trail- oder sogar Ultraruns solltest du dir eine gut sitzende Trinkweste mit einem Gesamtgewicht (inkl. Wasser) von max. 4 Kilo anschaffen. Trinkwesten habend den Vorteil, dass sie eng am Körper sitzen, ihn quasi umarmen. Die Schultergurte sind aus dünnem, atmungsaktiven Stoff und verteilen die Last gleichmäßig auf deinen Oberkörper, statt nur auf die Schultern. Die Trinkwesten sitzen dadurch fest und bewegen sich nicht auf und ab. Trinkwesten sind entweder mit einer Trinkblase am Rücken, mehreren Trinkflaschen auf der Front oder mit einer Kombination aus beidem ausgestattet. Zusätzlich bieten sie je nach Größe Platz für eine Jacke, Energieriegel und deine Notfallausrüstung.

Text: Globetrotter
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