Es riecht nach Zoo. Überall schnaubt und raschelt es. Neben mir klicken die Auslöser. Dann durchbricht ein ohrenbetäubendes »Törööö« die Geräuschkulisse. Aber es ist nicht Benjamin Blümchen. Weniger als 50 Meter vor uns grast eine Herde von rund 200 Elefanten. Wir halten mit unseren Kameras drauf. Selbst die einheimischen Trucker haben angehalten – so viele Dickhäuter auf einmal bekommen auch sie selten zu Gesicht. Wir, eine Gruppe aus Fotografen, Redakteuren und Filmern, die eingeladen wurden, diese Fotoreise zu testen, sind im Norden Namibias unterwegs. Genauer: in der Sambesi-Region.
Per Direktflug sind wir über Nacht mit Air Namibia von Frankfurt in die namibische Hauptstadt Windhoek geflogen. Die eigentliche Reiseroute sieht zunächst einen Abstecher zu den Touristenklassikern Sossusvlei, Swakopmund und Etosha Nationalpark vor. Wir fliegen jedoch gleich weiter in den Norden nach Rundu, wo der exotischere Teil der Reise beginnt. Waren die Temperaturen in Windhoek noch angenehm mild, stehen wir plötzlich in der Gluthitze der afrikanischen Steppe. Unser Programm für die nächsten Tage: Wir arbeiten uns langsam durch die Sambesi-Region gen Osten vor – immer auf der Suche nach perfekten Motiven. Dafür halten wir in verschiedenen Nationalparks, übernachtet wird in erstklassigen Lodges mitten im Busch. Unser Ziel: die Victoriafälle zwischen Sambia und Simbabwe.
Giraffen, Löwen, Zebras, Nilpferde, Affen, Antilopen, Wasserbüffel, Krokodile, Elefanten, verschiedenste Vögel und sogar einen Leoparden bekommen wir vor die Linse. Dass es im Norden Namibias viele Tiere gibt, war mir schon vor der Reise klar. Dass dann aber kaum eine Stunde vergehen würde, in der uns nicht mindestens ein Chamäleon über den Weg läuft oder ein Hyänenrudel vor uns die Straße überquert, übertraf meine kühnsten Erwartungen.
Bleibt die Frage: Was unterscheidet diese Fotoreise überhaupt von einem »normalen Urlaub«? Meine Erkenntnis: Um die perfekte Lichtstimmung abzuwarten, haben wir länger an schönen Orten verweilt, als üblich. Außerdem waren wir oft dann unterwegs, wenn das Licht am besten ist – also früh morgens und zum Sonnenuntergang. Zudem kann man natürlich davon ausgehen, dass die Teilnehmer eines eint: die stete Suche nach dem perfekten Motiv. Hat man eines entdeckt, wird damit aber nicht hinterm Berg gehalten, sondern man verrät sich Tipps und Tricks, wie man dieses am besten in Szene setzt. Ich habe viel rund um das Thema Fotografie dazugelernt – und mehr als nur tolle Schnappschüsse mit nach Hause gebracht.
Fazit: Diese Fotoreise ist nicht nur etwas für Profifotografen und Kamera-Nerds, sondern für jeden, der Lust auf das richtige Afrika hat und sich für das Thema Fotografie interessiert.
Mein Fazit:
So eine Fotoreise ist nicht nur was für Profis!
Moritz Schäfer (29), Redakteur beim Globetrotter Magazin