Mont Blanc: Der Weg zum Gipfel

Um dem Berg gut vorbereitet entgegen zu treten, war es neben dem Standardtraining unerlässlich ein speziell angepasstes Training zu absolvieren. So stand für mich mehr variables Training, erweitertes Grundlagen- und Höhentraining mit auf dem Plan. Durch das Höhentraining, konnte ich noch zusätzlich etwas Leistung gewinnen und mich auch gleichzeitig der Höhe des Mont Blanc anpassen. Durch das gezielte Training konnte ich mich Voraklimatisieren und das Risiko der Höhenkrankheit zu erliegen sank. So war es mir möglich, den Mont Blanc in einem Stück zu erklimmen. 

Ich habe in La Fayet geparkt und dort in meinem Dachzelt geschlafen. Die Route selbst kannte ich schon. Allerdings wartete ich bis das Wetter perfekt war. In den fünf Tagen, in denen ich in Chamonix war, war es nur in einer Nacht möglich mit der Begehung zu starten. Es hatte ca. -6°C , kaum Wind und es war Sternenklar. Der Mond war leider nur eine dünne Sichel, so musste ich alles mit der Stirnlampe ausleuchten.


Route:
Nid D´Aigle – Tete Rousse Hütte – Grand Couloir – Refuge du Gouter –
Dome du Gouter – Refuge Vallot – Bosses Grat – Mont Blanc


Ich bin aus La Fayet mit der letzten Bahn, der Tramway du Mont Blanc, auf die Nid D´Aigle gefahren. Um 18 Uhr ging es über einen Wanderweg, der im oberen Teil etwas ausgesetzt ist, los. Den Weg entlang bin ich zur Tete Rousse Hütte gekommen, wo der erste Kontakt mit einem Eisfeld/ Gletscher ist. Vor der Überquerung des Eisfeldes steht eine kleine Hütte, die Brigade Blanche du Mont Blanc, dort wird kontrolliert wer eine Hüttenreservierung hat, die gleichzeitig die Besteigungserlaubnis für den Berg ist. An der Hütte angekommen, ging die Sonne unter.

Aufstieg bei Nacht

Von dort an ging es mit Helm und Stirnlampe weiter zum Grand Couloir, das berüchtigt für seine Steinschläge ist. Zu jeder Nacht und Tageszeit stürtzen Steine in das etwa 100 m breite Grand Couloir. Gutes Timing und flottes Gehen minimieren das Risiko getroffen zu werden. Anschließend gilt es in der Nacht den richtigen Weg auf der Felsrippe zu finden. Das Gelände ändert sich so stark, dass man zwischen Klettern und Gehen variieren muss. Oben angekommen, geht es über einer Schneeflanke auf den Schneegrat der zum Refuge du Gouter führt.

Von dort ging es mit Steigeisen, Klettergurt und Zubehör weiter über den Dome du Gouter zum Refuge Vallot, weiter ging es über den Bossesgrat auf den Gipfel, auf dem ich um 4:30 Uhr angekommen bin. Bis zum Sonnenaufgang waren es noch zwei Stunden, also beschloss ich aufgrund des Wetters wieder über den gleichen Weg abzusteigen. Um 5:30 Uhr war ich wieder am Refuge Vallot. Um 8:00 Uhr war ich dann wieder unten bei der Bahn Nid D´Aigle und um 9:30 Uhr bin ich mit der Bahn wieder nach La Fayet abgefahren.


Florian Sagadin 37 Jahre alt. Bergbegeistert seit den Kinderschuhen. Mit 6 Jahren begann er zu Klettern und machte seine erste Skitour. In den weiteren Jahren wurde er Experte auf dem Gebiet Hochtouren und Skitouren. Ebenfalls betreut er das Höhentraining in der Höhenkammer bei Globetrotter. Er ist staatlich geprüfter Hochtouren- und Skitoureninstruktor.

Trainingsbeispiele: Kilimandjaro, Aconcagua, div. Trekkings, Mount Everest, Manaslu.

Auf Instagram unter @flori_leicht zu finden.

clubhuette, Instagram

Text: Florian Sagadin
Autor: