Herzlich Willkommen zu unserem frischen „Neue Horizonte“ Nachhaltigkeits-Podcast. Passend zum aktuellen Weltgeschehen beschäftigen wir uns heute mit sozialer Verantwortung von Unternehmen fern von Zuhause – das heißt in der Lieferkette. Fast alle Unternehmen lassen bei internationalen Partnern produzieren und das wirft Fragen zur Einhaltung der Menschenrechte auf.
In einem angeregten Gespräch zwischen unserem „Neue Horizonte“ Host Fabian Nendza und Marco Hühn von Deuter werden Themen angesprochen, die komplex zu verstehen sind und unser menschliches Mitgefühl auf die Probe stellen… denn besonders in Krisenzeiten, wie wir sie gerade durch den Krieg in der Ukraine wieder erleben und gerade mit der Pandemie durchstehen, stoßen globale Geschäftsbeziehungen in vielen Fällen an ihre Grenzen und wirken als Brandbeschleuniger für die soziale Ungerechtigkeit.
Jüngst ausgezeichnet mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis für globale Partnerschaften, sorgt Deuter durch langfristige Planung für Beständigkeit im globalen Netzwerk – mit direkten, positiven Auswirkungen auf die Mitarbeiter in Fernost.
Der studierte Ingenieur für Bekleidungstechnik ist seit 15 Jahren in der Textilindustrie und seit 12 Jahren in der Outdoorbranche unterwegs. Bei Deuter ist Marco seit 2013 für Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit sowie seit 2019 den Reparaturservice verantwortlich.
Er befasst sich leidenschaftlich und mit Herzblut mit den Themen der Nachhaltigkeit und empfindet es als essentiell, seinen Teil zu einer Zukunft beizutragen, die für alle lebenswert ist. Sein besonderes Engagement in sozialen Belangen in der Lieferkette zeichnet ihn als einen Zeitgenossen aus, der die Verantwortung für Mitmenschen/Mitarbeiter persönlich nimmt. Es ist Marco somit ein Anliegen, sich als Katalysator für faire Verhältnisse einzusetzen.
Persönlich ist er gerne mit dem Bike unterwegs und geht mit seiner Familie wandern. Ein Outdoor Fan durch und durch.
“Qualität kann man nicht kontrollieren, man muss sie herstellen und das gleiche gilt für faire Arbeitsbedingungen.”
2021 hat Deuter mit dem vietnamesischen Partnerunternehmen Vina Duke den Sustainability Award for Global Corporate Partnerships gewonnen.
Das deutsche Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und eine breit besetzte Jury hob vorbildliche Partnerschaften zwischen Textilunternehmen mit Sitz in Deutschland und dem Global Süden hervor. Der Sustainability Award ist die renommierteste Auszeichnung seiner Art in Deutschland und Europas größte Auszeichnung für Ökologie und soziales Engagement.
Entgegen der gängigen Praxis häufig die Lieferanten zu wechseln, um wirtschaftliche Vorteile generieren zu können, setzt Deuter seit 30 Jahren auf die vertrauensvolle Partnerschaft mit Vina Duke. Alle Rucksäcke und Taschen werden dort hergestellt und Vina Duke arbeitet ausschließlich für Deuter, ist aber trotz der 100%igen Abhängigkeit ein eigenständiges Unternehmen.
Ein Joint-Venture des „Geistes“ so zu sagen, mit dem Ziel, die bestmöglichen Rucksäcke herzustellen.
In einer solchen Art der Partnerschaft werden Krisen, wie die Pandemie, gemeinsam bewältigt. Das sorgt für Stabilität im System, von der die Mitarbeiter in Fernost direkt profitieren. Eines der komplexesten und wichtigsten Themen ist eine faire Lohnstruktur. Somit ist hier im Besonderen die Teilnahme von Deuter an der „Living Wage“-Initiative und dem „Living Wage Incubator“ der Fair Wear Foundation hervorzuheben. Im Gespräch gehen Fabian und Marco durch das Lohnszenario am Beispiel von Vina Duke und illustrieren, wie eine Verbesserung der Löhne bei Mitarbeitern im globalen Süden funktionieren kann. Deuter ist seit 2011 Fair Wear Foundation-Partner und hält dort den „Leader Status“ inne.
“Das Team definiert die Marke. Um Aufgaben zu erfüllen und Probleme zu lösen, braucht es den Input vom ganzen Team. Unser Handeln basiert auf Fairness, Loyalität und Toleranz. Wir respektieren und schätzen unsere Kollegen, Kunden und Geschäftspartner. Für uns ist es selbstverständlich, unsere Unterstützung anzubieten und auch Unterstützung von anderen anzunehmen. Führung ist etwas Positives. Es fördert die Motivation auf allen Ebenen. Wir streben gemeinsam erarbeitete, klar definierte und transparente Ziele an.“ – Deuter
Für alle, die noch mehr über dem Umgang mit sozialen Themen bei Deuter erfahren, und von Marcos umfangreichen Wissensschatz profitieren möchten, haben wir einen Bonus-Podcast zusammengestellt.
Zum einen geht es bei diesem Teil des Gespräches um die Herausforderung, Überstunden zu managen, besonders nach dem Produktionsstau, der durch die Pandemie und dem daraus resultierenden Lockdown entstanden ist.
Zum anderen geht es um die Unternehmerische Sorgfaltspflicht.
Unsere heutige textile Wertschöpfungskette ist global. Durch die Komplexität werden besonders die weiter entfernten Zulieferer wie Rohstoff- und Zutatenlieferanten unsichtbar und intransparent für die eigentlichen Auftraggeber, die Marken. Doch ab Anfang 2023 gilt die unternehmerische Sorgfaltspflicht für größere Unternehmen: Mit dem Ziel, Klima, Umwelt und Menschenrechte zu schützen, sorgt das Lieferkettengesetz zunächst einmal künftig dafür, dass Unternehmen nicht mehr nur auf freiwilliger Basis, sondern aufgrund von rechtsverbindlichen Vorgaben verantwortungsbewusst handeln. Die Due-Diligence-Gesetzgebung wird die Beziehung von Unternehmen zu ihren Partnern grundlegend verändern. Maßnahmen zur Minderung sowohl sozialer als auch ökologischer Risiken müssen identifiziert und umgesetzt werden. Andernfalls droht dem Unternehmen zivilrechtliche Haftung und Klagen, Bußgelder und Wiedergutmachung. Unternehmen müssen wirklich sicherstellen, dass sie alles vorbereitet haben, um diese Haftung zu vermeiden.
Vor diesem Hintergrund sprechen Fabian und Marco darüber, wie Deuter Transparenz schafft und mit welchen Tools sie arbeiten, um ihren unternehmerischen Sorgfaltspflichten nachzukommen, wie zum Beispiel besonders intensiv auf bluesign zertifizierte Materialien zu setzen. Deuter ist ein Best Practice Beispiel und für jeden interessant, der sich diesbezüglich einen Eindruck verschaffen möchte, wie mögliche Lösungen aussehen können.
Mehr über Deuter und soziale Verantwortung
Deuter erhält den Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Deuter hält den Leader Status bei der Fair Wear Foundation