Randomneurs: Zeitreise mit Fahrrad
Es hat Klick gemacht
Zeit ist kostbar. Das dachten sich auch Justus und Linus. Zwei abenteuerlustige Freunde, Kommilitonen und Globetrotter, haben sich auf die wahrscheinlich größte Reise ihres Lebens gemacht. Die beiden haben sich in Karlsruhe beim Studium kennengelernt und fassten sich den Plan, mit ihrem Fahrrad nach China zu fahren. Zumindest in Richtung aufgehender Sonne. Hierfür nehmen sie sich vier Monate Zeit. Dabei wollen sie keineswegs an einem bestimmten Zeitpunkt oder einem bestimmten Ort ankommen. Viel mehr wollen sie die Zeit genießen, ins Ungewisse fahren, Land und Leute kennenlernen und jeden Tag aufs neue die Schuhe mit ihrem Fortbewegungsmittel verbinden. Klick – Klick – Go!
Der Master-Plan
Im Sommer 2021 haben Justus und Linus ihren Master-Plan ausgeheckt, die gemeinsame Leidenschaft zum Radfahren in ein größeres Projekt umzusetzen. Alle beiden sammelten bereits Erfahrungen in verschiedenen Terrains und Ländern. Ihre anfängliche Idee war eine gemeinsame Fahrradtour von Deutschland aus nach Shanghai. Eine ziemlich weite und zeitintensive Strecke, die zusätzlich mit hohem organisatorischen Aufwand verbunden ist (Berücksichtigung der geopolitischen Situationen, Visa-Beantragung, usw.).
Der aktuelle Plan: “Wir fahren der Morgensonne entgegen, soweit die Reifen uns tragen!” Justus und Linus haben sich vorerst auf eine sichere Route festgelegt, die durch die Länder Deutschland, Österreich, Italien, Kroatien, Montenegro, Kosovo, Nordmazedonien, Griechenland, die Türkei und vielleicht noch weiter Richtung Osten führt.
Im Gespräch mit Justus und Linus
Was motiviert euch zu dieser Reise?
Wir sind allgemein auf der Suche nach einem richtigen Abenteuer. Dabei ist uns die Nähe zur Natur und das nachhaltige Reisen mit dem Fahrrad sehr wichtig. Es gibt auf so einer Reise immer Neues zu entdecken. Wir werden an einem Punkt kommen, wo sich nicht nur die Landschaft, sondern auch die Sprache verändern werden. Jeden Meter, den wir mit unserem Fahrrad zurücklegen, wird für uns eine neue Erfahrung bringen. Und die beste Zeit für so eine Reise ist jetzt. Wer weiß, ob wir später noch einmal die Möglichkeit bekommen, so eine Tour zusammen zu machen.
Was stellt ihr euch für diese Reise vor?
Kurzum: Wir wollen viel draußen sein, jeden Tag etwas Neues erleben und erkunden. Es gibt so erstaunlich viel zu sehen auf der Welt und diese Erfahrung wollen wir für das Leben mitnehmen – so gut es geht.
Welche Erwartungen habt ihr für dieses Projekt? Habt ihr auch Ängste?
Auf dieser Reise mit dem Fahrrad liegt die Ungewissheit in der Luft, was noch am Tag passieren wird oder wo wir am Abend schlafen werden. Vieles wird sich spontan ergeben und genau das macht, wie wir finden, den großen Reiz dieser Reise mit dem Fahrrad aus. Zudem wird es sicherlich Punkte geben, wo wir keinen Bock mehr haben und wo die Motivation weiterzufahren gegen null geht. Doch auch diese Zeiten gehen vorüber. Schon im nächsten Moment kann etwas Wundervolles und Magisches passieren.
Die erste Wahl für Radreisende! Die Back-Roller-Fahrradtaschen sind absolut wasser- und staubdicht. Durch den Rollverschluss und das robuste Material kann nichts ins Tascheninnere eindringen. Selbst bei solch einem schlechten Wetter wie bei Justus und Linus.
Die Sport-Roller können wahlweise als kleine Hinterradtaschen genutzt werden oder an einem Vorderradgepäckträger für zusätzliches Ladevolumen sorgen.
Diese große Lenkertasche fasst allerlei Dinge, die schnell zur Hand sein müssen. Und ist dabei trotzdem kompakt. Sie ist mit Schultertragegurt und einem Deckel mit Magnetverschluss ausgestattet. Perfekt für schnellen Zugriff von Kamera oder den Snack für zwischendurch.
Die Ausrüstung zur Fahrradreise
Gute und sinnvolle Ausrüstung sind das A und O auf jeder Reise. Wusstet ihr, was ihr braucht?
Da wir noch keine so lange Tour zusammen gemacht haben, benötigen wir tatsächlich noch einiges an Equipment. Für so eine ausgedehnte Fahrradtour sind wir auf Qualität angewiesen, die wartungsarm und robust ist. Zudem wollten wir auch eine kompetente Beratung, die Ahnung vom Fach hat. Im Globetrotter Store in Stuttgart wurden wir in einer angenehmen Atmosphäre empfangen und wirklich sehr umfangreich informiert. Welche Taschen sind sinnvoll und wie sollten wir sie besten packen? Hier waren wir bei der Kund:innen-Beratung bei Globetrotter in besten Händen. Die Verkäufer:innen haben zudem eine große Expertise in ihrem Fach.
Die bewährte Torrentshell Jacket in der robusten 3-Lagen-Variante hält dir zuverlässig den Regen vom Leib und punktet dabei mit besonders hoher Atmungsaktivität.
Der Templet Midlayer Q-Zip M besticht durch seine funktionale, nachhaltige und komfortable Mischung aus Tencel und Wolle. Ein toller Midlayer für deine nächste Fahrradtour!
Mit Klukufoss hat Frilufts erstmals eine Daunenjacke entwickelt – und was für eine! Sie überzeugt mit beachtlicher Bauschkraft, recyceltem Außenmaterial und einem super Preis-Leistungs-Verhältnis.
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Du hast nicht so viel Platz im Rahmen, weil Geometrie, Trinkflasche oder der Hinterraddämpfer im Weg sind? Dann eignet sich diese schlanke, wasserdichte Rahmentasche für dein Bike!
Leichte Schaufel aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Das macht die Schaufel sehr langlebig, bruchfest und witterungsbeständig. Ideal für den Spatengang auf Tour.
Die spritzwasserfeste Minimalausstattung für Tagestouren. Der signalfarbene Beutel ist mit einem Rollverschluss ausgestattet und schützt den Inhalt vor Regen und Feuchtigkeit.
Das Set bestehend aus zwei Töpfen, einem Deckel mit Siebfunktion und einem ansteckbaren Griff, der gleichzeitig als Deckelsicherung gilt, wenn all Teile ineinander gestapelt sind.
Der Mehrstoffkocher für Wechselfaule. Nur eine einzige Düse für Brennstoffe wie Gas, Reinbenzin, Petroleum, Diesel und Kerosin. Das hatte bisher noch kein Kocher im Globetrotter-Sortiment!
Die Power Gas Schraubkartusche besteht aus einer Propan und Isobutan Gasmischung. Es ist ein vielseitiger Gas-Mix mit einer ausgezeichneten Leistung, den du von Frühjahr bis Herbst einsetzen kannst.
Praktisch bei Regen und Matsch: stabile, wind- und wasserdichte Radgamasche mit verstärkter Sohlenspitze. Mit reflektierenden Elementen seitlich und hinten für bessere Sichtbarkeit bei jedem Wetter.
Die Ultralight Insulated ist eine leichte und dennoch bequeme Thermomatte mit kleinem Packmaß. 5 cm Dicke versprechen einen hohen Schlafkomfort.
Ein sehr leichtes Trekkingzelt in Kuppelform für 2-3 Personen. Das Mutha Hubba wiegt nur knapp über 2 kg, ist klein verpackbar und bietet mit zwei Apsiden viel Stauraum für die Ausrüstung. Perfekt für eine Reise mit dem Rad!
Es darf ruhig schweißtreibend werden! Mit einem rundum atmungsaktiven und schnelltrockenden Material ist diese Bib-Shorts für sportliche Touren und bergige Etappen die richtige Wahl.
Die Vorteile von Merinowolle liegen auf der Hand: Sie besitzt temperaturausgleichende Eigenschaften, d.h. sie wirkt unter warmen Temperaturbedingungen kühlend und bei kühlem Wetter wärmend.
Dickes Funktionsshirt bzw. dünner Troyer aus weicher Merinowolle. Geruchsneutral, kratzt nicht und wirkt temperaturausgleichend . Der Front-RV ist unterlegt, die Ärmelbündchen haben eine Daumenschlaufe. Perfekt für lange, autarke Touren!
Das synthetische, strapazierfähige Obermaterial bietet dir in Verbindung mit einem kombinierten Schnür-Klettsystem perfekten Halt und sorgt für ausreichend Belüftung.
Eine leichtgewichtige Regenhose aus wind- und wasserdichtem 2,5-Lagen-Material. Auch in Kurz- und Langgrößen erhältlich! Perfekt für lange Touren auf dem Rad, wenn das schlechte Wetter unausweichlich wird.
Deutschland
Bietigheim-Bissingen nach Tübingen
Es ist der 02. April 2022. Jetzt gibt es kein zurück mehr! Die Zeichen für den Anfang stehen aber alles andere als gut. In den letzten Tagen schien die Sonne und der Frühling schien so gut wie angekommen – richtiges T-Shirt-Wetter. Wenn wir jetzt in den Himmel schauen, sehen wir, wie Schneeflocken vom Himmel fallen. Wintereinbruch! Der erste Test für uns und unsere Bikes. Zu Beginn bekommen wir tatkräftige und mentale Unterstützung von Justus’ Papa, Bruder und einem Freund. Schnee, Matsch und vereiste Fahrradteile bremsen uns aus. Aufgrund der Kälte können wir auch keine langen Pausen einlegen. Vorteil: Wir sind immer in Bewegung, damit wir warm bleiben. Mit den Beinlingen und der Regenhose darüber kommt richtiges Ski-Feeling auf. Nach dem ersten Tag bekocht uns Justus’ Bruder mit heißen Kartoffeln, saftigem Spinat und obendrauf ein Spiegelei. Das gibt ordentlich Kraft für den morgigen Tag!
Tübingen nach Friedberg
Wir wollen Justus’ Oma besuchen! Alleine das ist schon Motivation genug, wieder ins Pedal zu treten. Noch immer ist es kalt, bewölkt und es schneit. Hinzu kommen steile Anstiege, die wir eigentlich gerne umfahren hätten. Besonders bei Linus nehmen die Schmerzen bei den ersten Anstiegen so sehr zu, dass er denkt, sein Knie könnte jeden Moment kaputt sein. Aber irgendwie schaffen wir es zum nächsten, verdienten, alkoholfreien Weizenbier in einem Gasthof auf der schwäbischen Alb. Der Höhepunkt des Tages wird kein weiterer Anstieg sein, den wir zu bewältigen haben, sondern Omas Käsespätzle. Eine Kalorienbombe, bestehend aus zehn Eiern und 1 Kg Mehl. Lecker!
Friedberg nach Lermoos (Österreich)
Endlich! Die ersten Sonnenstrahlen sind zu sehen. Trotzdem ist es bitterkalt. Das lässt aber nicht unsere Stimmung sinken. Der pure Anblick, wie sich die Radwege durch das Allgäu schlängeln, ist wundervoll. Wir genießen die Augenblicke und Szenerien! Am Abend besuchen wir Justus’ Tanten, mit denen wir einen lustigen Abend haben. Zusätzlich gibt es eine warme Schlafmöglichkeit, für die wir immer dankbar sind.
Schien gestern noch die Sonne, starten wir mit unseren Fahrrädern bei Nieselregen und legen auf einer Strecke von 92km ganze 1.678 Höhenmeter zurück. Die Alpen kommen immer näher. Die verschneiten Radwege sind nicht das einzige Übel. Wenn wir auf der Bundesstraße unterwegs sind, rasen die Autos nur so an uns vorbei – nicht immer mit Mindestabstand.
Wir lassen Deutschland hinter uns und überqueren die Grenze zu Österreich. Jetzt geht es so richtig in die Berge. Die Temperatur checkend, entscheiden wir uns für eine Pension – mit Blick auf die Zugspitze. Bei -7°C ist es uns zu frisch. Der Ausblick auf die Zugspitze hat natürlich ihren Preis und so begnügen wir uns mit Instant Nudeln und Tütensuppe.
Österreich
Wir lassen es uns nicht nehmen, noch einen Blick auf den größten Berg Deutschlands von einer Aussichtsplattform in der Nähe unserer Pension zu machen. Danach geht es auf eine wundervolle Abfahrt auf dem Fernpass – bei bestem Wetter – und leider mit vielen LKWs. An der Inn fahren wir weiter nach Innsbruck. Während Justus in der Mittagspause ein Nickerchen macht, schmeißt sich Justus in die Inn, um sich zu erfrischen. Am Abend treffen wir uns noch Susan, einer Freundin, in einer Bar und übernachten bei ihr.
Endlich konnten wir mal so richtig ausschlafen und haben genügend Energie für den Tag getankt. Wir stehen mit Moritz und Paul in Kommunikation – zwei Freunde aus Deutschland, die uns für einige Tage mit den Fahrrädern begleiten wollen. Schlendernd erkunden wir die Innen- und Altstadt Innsbrucks bei geschmackvollem Kaffee und Strudel und wandern fast bis zur Azler Alm. Danach heißt es einkaufen, kochen, essen, Zeugs umpacken und in Pauls Auto packen zum Zurücksenden. Was ein Komfort! Noch.
Paul und Moritz kommen uns am Morgen mit dem Auto in Innsbruck besuchen, um dann mit uns gemeinsam mit dem Fahrrad nach Venedig zu fahren. Linus freut sich über die von Paul mitgebrachte neue Sonnenbrille! Die ist auch immens wichtig bei so einer Tour in den Bergen. Nach der Verabschiedung von Susan und ihrer WG geht es auf den Weg zum Brennerpass. Eine extrem schweißtreibende Angelegenheit bei dem Anstieg und den Temperaturen. Zwischendurch lernen wir noch Hauke kennen, der mit etwas weniger Gepäck auf den Weg nach Sizilien ist (Grüße an Hauke, wenn er das liest). Zu fünft fahren wir zum Campingplatz am See, der eigentlich eher ein Campingplatz an der Autobahn ist. Abends fängt es an zu regnen. Jetzt, wo wir das erste Mal so richtig campen und draußen kochen.
Italien
Von Brixen brechen wir auf in Richtung Pescantina. Hauke verlässt uns, weil wir als Gruppe insgesamt doch etwas träge sind. Doch träge heißt nicht automatisch langsam, denn auf der Eisenbahnstraße rasen wir nahezu mit einem Schnitt von 25 km/h die nächsten 130km bergab. Wir durchfahren mehrere, süße italienische Städtchen, was einfach toll ist. Am Abend gönnen hauen wir ordentlich rein und kochen uns 2 Kilogramm Tortellini. Die Nacht wird kalt, aber immerhin regnet es nicht.
It’s a match!
Heute geht es zum vielleicht berühmtesten See Italiens – der Gardasee. Das einzige, was in italienischen Cafés mit Blick auf den Gardasee günstig zu sein scheint, ist der Kaffee – ein Phänomen. Wir suchen uns schon vorab einen neuen Platz für die Nacht und werden auf Park4Night und Couchsurfing nicht fündig. Uns bleibt eine letzte Möglichkeit. Justus versucht es auf Tinder. Nach nur 30 Sekunden dann der euphorische Ausruf: “It’s a match!”. Auf die Frage nach einem Bild hält Justus ein Bild hoch. Zu sehen ist ein Hund. Tinder funktioniert also auch nicht. Wir peilen einen Campingplatz an, wo wir einen neuen altbekannten wiedertreffen: Hauke. Hier unten am Gardasee lässt es sich übrigens bestens kochen. Da schmeckt das Essen gleich doppelt so gut.
Camping auf eigene Gefahr
Wir brechen wieder gemeinsam mit Hauke auf und machen eine Mittagspause, um im kalten Gardasee zu baden – wirklich sehr kalt. Bei Sonnenschein fahren wir nach Verona und schlafen heute Nacht auf einem Berg, kurz vor Verona. Hier sind etliche Eichenprozessionsspinner und wir müssen echt aufpassen. Immerhin haben wir einen tollen Ausblick auf das nächtliche Verona. Ein entspannter Fahrradtag!
Wir haben für euch noch zwei Insidertipps:
Wer Rom ohne viele Touris und ohne Römer sehen will, dem empfehlen wir Verona. Wer von euch Venedig ohne Touristen sehen will, dem empfehlen wir Chioggia. Fahrräder dürfen nicht nach Venedig genommen werden, da sie dort verboten sind. Ihr müsst sie vor der Stadt einschließen.
Ein Tag voller Abschiede
Venedig selbst ist uns einfach zu voll und wir sind auch irgendwie wieder froh, der Fülle an Menschen zu entfliehen. Hier trennen sich auf die Wege von Paul, Moritz und uns. Die beiden fahren wieder mit Zug zurück und wir brechen mit der Fähre und Hauke auf, der uns in Lido verlässt. Nun sind wir wieder in der Ur-Konstellation unterwegs. Wildes Campen ist hier etwas schwierig und wir sind gedrungen auf einem riesigen Campingplatz zu übernachten. Der einzige, der offen ist in dieser Gegend um Duna Verde. Wir machen hier einen Tag Pause.
Mit Oropax schläfst du einfach besser und länger. Linus verschläft und wir machen uns verspätet auf den Weg – bei starkem Gegenwind. Dieser zehrt so an unseren Kräften, dass wir nach 25km die erste, große Pause zum Frühstücken nutzen. Insgesamt legen wir dennoch 103km zurück und campen an einem Yacht-Hafen.
Kroatien
Zeitraum: 20.04. – 29.04.22 (665 Kilometer und 6766 Höhenmeter)
Nachdem wir aus dem von Touristen schon überfüllten Venedig nach Kroatien gekommen sind, waren wir ganz froh, dass hier die Touri-Saison noch nicht gestartet war. An geisterhaft verlassenen Touristen-Anlagen (Ferienwohnungskomplexe und Campingplätze) konnte man sich die Auslastung und das Ausmaß bei der Hochsaison ungefähr erahnen. So war auch auf der sonst stark befahrene Küstenstraße nur moderater Verkehr (Die Küstenstraße ist zur Nebensaison aufgrund des geringen Verkehrs besonders zu empfehlen, im Sommer aber nicht).
In Rijeka gibt es dann einen Pause-Tag, um einen verschleppten Schnupfen von Justus auszukurieren und mal wieder zu waschen und Kaffee zu trinken. Dann geht es weiter die Küste runter, mit erst schlechtem Wetter (hier sind wir sehr dankbar für das Regenequipment) und dann plötzlich aufkommenden Sonnenschein. Mit der Fähre geht es auf die Insel Pag. Hier beeindruckt die eine Seite der Insel durch ihre Ähnlichkeit zur Sandwüste.
Wir fahren weiter durch den Krka National Park Richtung Split. Dort angekommen, gibt es wiederholt einen Pause-Tag. Hier haben wir vier andere Radfahrer getroffen, die ähnliche Pläne haben wie wir. Nathan (ein Radfahrer aus den Niederlanden) schließt sich uns für die nächsten Tage an.
Mit Nathan geht es auf die Insel Hvar. Eine wirklich tolle Insel zum Radfahren. Unglaublich schöne Natur und kaum was los. Abends fahren wir zurück auf das Festland, um am Strand was Leckeres zu kochen und in einer leeren Strandbar auf unseren Isomatten zu schlafen. Unerwartet kommt nachts dann doch noch etwas vorbei – die Milchstraße, so schön sie hier nur sein kann.
Morgens, am nächsten Tag, schwingen wir uns alle auf die Fahrräder und machen einen Tagesausflug nach Bosnien Herzegowina. Dort folgen wir zu dritt einer alten Eisenbahntrasse, die zum Radweg “ausgebaut” wurde. Die Straße, wenn man sie denn so bezeichnen möchte, ist in einem richtig schlechten Zustand, aber umso schöner ist die Natur herum. Neben Schlangen sehen wir auch Mienen-Warnschilder, welche auf noch vorhandene Landminen hinweisen und uns mehrmals zu Denken geben. Am Abend geht es wieder über die Grenze nach Kroatien, um dann am nächsten Tag nach Montenegro zu reisen.
Montenegro
Zeitraum: 30.04. – 04.05.22 (419 Kilometer und 7587 Höhenmeter)
Nachdem wir uns in Kotor gut erholt haben und Nathan uns wieder verlässt, kann es losgehen. Wir haben etliche Höhenmeter vor uns – an die wir uns, so glauben wir, schon gewöhnt haben. Außerdem ist die ganze Woche schlechtes Wetter angesagt. Wenn das nicht genug wäre, sind uns in Montenegro gleich zwei grobe Anfängerfehler unterlaufen.
Anfängerfehler Nummer 1: Nicht nachzuschauen, ob die Supermärkte am Sonntag offen haben/ auf die Angaben von Google Maps vertrauen.
Anfängerfehler Nummer 2: Nicht nachzuschauen, ob es nationale wie regionale Feiertage gibt, an denen die Supermärkte geschlossen haben.
Das Resultat: Zwei Feiertage fallen auf Montag und Dienstag.
Die Konsequenz: Tankstellenfutter für drei Tage.
Nachdem wir durch das menschenleere Hinterland Montenegros gefahren sind, geht es dann mit den von Tankstellen-Essen gesättigten Bäuchen weiter in den Dumitor National Park. Nach 1500 Höhenmetern stellen wir mit Erschrecken fest, dass wir unsere Route nicht wie geplant fortsetzen können, da die Straße komplett zugeschneit ist. Als wir die Strecke, die wir mühsam hochgefahren sind, also wieder zurückfahre, treffen wir auf einen Local, der uns zum Glück einen alternativen Weg mit mehr Höhenmetern beschreibt, welcher geräumt wurde. Ja, wir lieben anscheinend die Höhenmeter, die wir mit unseren Fahrrädern zurücklegen. Oben auf dem Berg ist alles liegen bis zu zwei Meter Schnee – ausgenommen die Straße. Außerdem ist es hier bitterkalt und wir wollen nicht lange halten. Noch schlimmer wurde es bei der Abfahrt. Der Fahrtwind drückte sich bei Dunkelheit durch die klammen Hände bis in die Knochen.
Kosovo
Zeitraum: 05.05.22 (134 Kilometer und 839 Höhenmeter)
Nach dem Grenzübertritt gibt es einen Abstieg von fast 1000 Höhenmetern in den Kosovo rein. Im Kosovo werden wir das erste Mal zum Essen bei einer Bauernfamilie eingeladen. Es gibt reichlich Brot, Gemüse und Kuhkäse von den eigenen Kühen. Kommuniziert wird mithilfe der Tochter, die perfekt Deutsch redet. Die Sprache lernte sie als Kind anhand von YouTube-Videos. Hier und da hören wir einige Ressentiments gegenüber verschiedenen anderen Ländern im Balkan heraus, welche vermutlich auf die komplizierte Geschichte von Ex-Jugoslawien zurückzuführen ist.
Leider führt uns das Navi am zweiten Tag über viel zu volle Landstraßen und damit haben wir vermutlich die Chance verpasst, die anderen schönen Teile des Kosovo zu sehen. Und dann überschritten wir auch schon die Grenze zu Nordmazedonien.
Nordmazedonien
Zeitraum: 06.05. – 08.05.22 (261 Kilometer und 2.252 Höhenmeter)
In Nord Mazedonien ist der erste Stopp in Skopje. Während einer kurzen Pause auf einer Parkbank während unseres Ruhetages in Skopje erblickte uns Zoran, ein Sonnenbrillen-Straßenverkäufer, und versuchte, uns die neuesten RayBan-Brillen zu verkaufen.
Zorans Verkaufsstrategie in vier Schritten::
Bedauerlicherweise brauchen wir keine neue Sonnenbrille und enttäuschen damit Zoran. Trotzdem haben wir eine tolle Zeit mit ihm, in der wir über sein früheres Leben in Deutschland gesprochen haben.
Mach weiter so Zoran. Von dort aus starten wir mit den Rädern durch hügelige Landschaft Richtung Bulgarien. Verschiedene Versuche, die Milchstraße nochmal abzulichten, scheitern am zunehmenden Mond. Die Etappen waren wieder sehr lang und hügelig.
Griechenland
Direkt hinter der Grenze fängt direkt die Autobahn an und für die ersten Kilometer gibt es für uns keine andere Möglichkeit. Zum Glück ist sie zu der Zeit kaum befahren und mit Warnweste und breiten Standstreifen fühlen wir uns relativ sicher. Tagsüber wird es hier die ersten Male richtig warm und wir wünschen uns die kühlen Wochen zu Beginn unserer Tour zurück.
Die Dichte an Streunerhunden ist nochmal deutlich höher als in den bisherigen Ländern. Entweder interessiert sie unser Vorbeifahren kein bisschen, oder sie rennen auf uns zu und fangen laut an zu kläffen und jagen uns hinterher.
Unsere Taktik: Wenn sie auf uns zurennen, halten wir direkt an und rufen ganz laut “Heyy!!! ” Das schreckt die meisten schon so weit ab, dass sie nur noch kleinlaut bellen und sich davon machen.
Zur Zeit genießen wir die Strände Griechenlands, an denen wir die meiste Zeit am Strand schlafen. Bisher vier von fünf Nächten!
Türkei
Die Türkei beginnt mit ca. 300km Schnellstraße. Wir belegen den doch relativ breiten Seitenstreifen und radeln nach Istanbul in nur zwei Etappen. Die letzten 40km in die Stadt waren krass! Autos so weit das Auge reicht, Spurwechsel ohne blinken und jeder will als Erstes da sein. Da wir die letzten Tage etwas länger auf dem Sattel saßen, freuen wir uns nun ein paar Tage in der Megacity zu entspannen.
Gut ausgeruht geht es mit der Fähre über den Bosporus und auf schnellstem Weg ans Schwarze Meer. Wir sind etwas enttäuscht, da wir so viel Gutes von der Küste am Schwarzen Meer gehört haben, der erste Abschnitt aber nicht wirklich an der Küste verläuft und es nicht allzu viel zu sehen gibt.
Ab Bartin ändert sich das jedoch komplett. Eine perfekte, kaum befahrene Küstenstraße, die uns nach jedem kurzen Anstieg mit einem wundervollen Blick aufs Meer und die Felsküste belohnt. Zelten in der Türkei ist unserer Erfahrung nach kein Problem. Die Leute stören sich nicht an uns und an der Küste haben wir bis jetzt die besten Camp-Spots. Auf 100km kamen hier jedoch mehr als 2000 Höhenmeter zusammen. Daher freuten wir uns auf den zweiten Teil der Küste, der viel flacher ist. Dieser ist leider deutlich besiedelter und befahrener. Dafür gibt es für uns alle paar Kilometer ein “Chai” oder Ayran.
Außerdem ist das Essen in der Türkei deutlich günstiger als in den anderen bereisten Ländern und ein täglicher Restaurantbesuch mit Pide oder Lahmacun ist ein Muss.
Georgien
Nach einem Tag mit 207 Kilometer am Schwarzen Meer entlang erreichen wir die georgische Grenze und kurz danach Batumi. Nach der Türkei wirkt Georgien wieder deutlich europäischer. Man kann das Bemühen, ein Teil der Europäischen Union zu werden, an vielen EU-Flaggen und Straßennamen erkennen. Batumi ist eine Stadt der Casinos und Hotels. Wir nutzen Batumi, um etwas zu entspannen. Dafür haben wir ein tolles Guesthouse mit Familie, die uns gerne zum Essen und zum hausgemachten Schnaps aus Weintrauben einlädt. Nach Batumi geht es in die Berge des südlichen Kaukasus: Die Straßen sind schlecht, aber die Natur umso schöner. Auch hier werden wir von den gastfreundlichen Georgiern immer wieder zu hausgemachtem Schnaps eingeladen. Das macht das Radfahren nicht einfacher.
Während das Wetter tagsüber meist gut ist, kommt es fast jeden Tag zu einem Zeitpunkt zu einem kurzen, aber um so heftigeren Gewitter. Es ist schwierig, das Equipment trocken zu bekommen. Daher gibt es ab und zu lange Mittagspausen, um das Equipment zu trocknen.
Der Kaukasus ist unglaublich schön und die Straßen sind leer. Kurz vor Tiflis machen wir noch einen Abstecher Richtung russischer Grenze, um in den Nordkaukasus zu kommen. Hier sind die Berge zwar etwas imposanter, aber tausende von LKWs gestalten das Fahren auf den Straßen als unangenehm. In ganz Georgien fallen viele große chinesische Investments auf.
Nach den Bergen kommen wir nach Tiflis. Eine sehr moderne Stadt mit vielen Kulturangeboten. Wir gehen also ins Museum. Dort in der Lobby angekommen setzen wir uns kurz hin um zu verschnaufen. Unsere Körper brauchen Erholung. Wir schlafen beide im Sitzen ein und können dann nicht mehr ins Museum, weil es schließt. Wir entscheiden uns, Kultur mit Erholung zu verbinden und begeben uns in eines der berühmten Schwefelbäder – wirklich sehr zu empfehlen. Ansonsten haben wir noch viel zu tun, um die Fahrräder fit zu machen und dann für den Flug zu verpacken. Am Flughafen hat glücklicherweise alles sehr gut funktioniert und wir sind sicher in Aktau angekommen.
Kasachstan
Schon aus dem Flieger nach Aktau sehen wir eine Landschaft, die uns bisher nicht bekannt war: Wüste! Nach der Landung bauen wir unsere Räder wieder zusammen, kaufen SIM-Karten, heben Geld ab und zum ersten Mal probieren wir die kasachische Küche aus. Es gibt scharfe Nudelsuppe mit Brot.
Unser erster Radtag in der Wüste beginnt, und keine 5 Kilometer unterwegs, sehen wir das erste Kamel. Unser Ziel, ein Foto mit Fahrrad und Kamel zu machen, können wir schnell abhaken. Zwar wussten wir schon vorab, dass es warm wird und es wenige Städte gibt, um uns mit genügend Wasser und Essen zu versorgen. Dass es jedoch so hart wird, haben wir nicht für möglich gehalten. Mittags hat es 40 Grad, frisches Wasser nur ca. alle 100km und kein Schatten in Sicht für den ganzen Tag. Wir müssen uns also anpassen: früher losfahren, 10 Liter Wasser transportieren und für die Pause jede schattige Möglichkeit (aus)nutzen.
Nach über 400km erreichen wir die erste wirkliche Stadt, die nur aus einem kleinen Laden und 100 Häusern besteht. Wir finden uns am Rande der Stadt in einem klimatisierten Tankstellencafé und kalten Getränken wieder.
Der letzte Tag in Kasachstan wird auch gleichzeitig der härteste. Wir wollen die 90km zur usbekischen Grenze vor 12 Uhr erreichen, um der extremen Hitze zu entfliehen. Leider gibt es Gegenwind mit satten 40m/h, was uns vor allem mental zu schaffen macht. Gegen 13 Uhr verlassen wir Kasachstan.
Usbekistan
An der Grenze angekommen, stellen wir fest: Die Straße in Usbekistan ist unglaublich schlecht. Dazu kommt starker Gegenwind. Beim Fahren merken wir, dass wir zu langsam sind, um die 120km zum nächsten verfügbaren Wasser zu fahren ohne zu verdursten. Wir entschließen uns schweren Herzens zu trampen. Doch welch ein Glück: Gleich der dritte LKW nimmt uns mit.
Er kommt leer aus Kasachstan wieder, wo er eine Ladung Wassermelonen abgegeben hat. Die Straße bleibt vorerst schlecht und wir kriechen bei Nacht mit 15km/h durch die Wüste. Nach 18 Stunden im Truck und 420km später erreichen wir Nukus. Dort erholen wir uns und besuchen den Bazar.
Der neue Plan: Mit Sonnenaufgang losfahren und die Mittagshitze im Schatten aussitzen. Wir fahren um 5 Uhr los und erreichen nach 109km um 11 Uhr den langersehnten Schatten. Richtig auszuhalten sind die Temperaturen von 45°C aber auch im Schatten nicht. Wir pausieren bis in den Abend hinein und sammeln all unsere Kräfte. Um 19 Uhr fahren wir bei “angenehmeren” 37°C noch ein paar Kilometer. Am nächsten Tag geht es genauso weiter. Als wenn die Hitze nicht schon genug wäre, haben wir es zusätzlich mit starkem Gegenwind zu tun. Wir kommen nicht so schnell voran, wie eigentlich erhofft.
Die Mittagshitze verfolgt uns und wir merken, dass wir immer mehr dehydrieren und es allmählich gefährlich wird. Mit leichten körperlichen Ausfallerscheinungen schaffen wir es dann zum Glück in den nächstgelegenen Schatten. Wir beschließen, dass wir der usbekischen Wüste nicht gewachsen sind und trampen am nächsten Morgen weiter nach Bukhara.
Bukhara ist eine Stadt der Seidenstraße, die als Postkartenmotiv herhalten könnte. Sandfarbene Gebäude mit schönen, blauen Fliesen – überall. Die vermutlich schönste Stadt auf unserer Reise. Mit dem Zug geht es dann weiter nach Samarkand, von wo wir dann endlich wieder die Berge sehen können. Mit den Bergen nach Samarkand kommen dann auch wieder humanere Temperaturen und die Grenze nach Tadjikistan.
Tadschikistan
Kaum über der Grenze beginnt der Anstieg in das “Fan-Gebierge”. Auch wenn es anstrengend ist, freuen wir uns über jeden Höhenmeter und damit auch über etwas kühleres Wetter. Am zweiten Tag in Tadschikistan erreichen wir auf 2680m Höhe den sogenannten “Todestunnel”. Keine Lüftung, kein Licht und 5km voll mit Schlaglöchern. Kurz davor hält uns ein Polizist an, sagt uns, dass wir da nicht durchradeln sollen und organisiert kurzer Hand einen Kohle-LKW, der uns samt der Fahrräder, sicher an das andere Ende des Tunnels bringt. Nun genießen wir eine langgestreckte Abfahrt von knapp 2000hm und erreichen Dushanbe, die Hauptstadt, am dritten Tag.
Nach zwei Tagen Pause starten wir zusammen mit zwei anderen Radreisenden, die wir im Hostel kennengelernt haben, Richtung Pamir Gebirge. Zunächst besteht die Straße aus perfektem Asphalt, doch schon bald wünschen wir uns ein Mountainbike ohne Gepäck, um die Strecke zwischen Kalai-Kumb und Khorog, entlang der afghanischen Grenze, zu bewältigen.
In der letzten Nacht vor Khorog geht es uns allen sehr schlecht und es scheint, als ob wir uns eine saftige Lebensmittelvergiftung eingefangen haben. Die sechs Kilometer bis zur nächsten Unterkunft sind die schlimmsten auf der Reise und werden immer wieder durch plötzliches Erbrechen unterbrochen. Zwei Tage liegen wir flach, bevor wir weiterradeln können. Unseren dritten Mitstreiter, Nathan, hat es dann nochmal erwischt. Da wir nur 30 Tage visafrei in Tadschikistan sein dürfen und die Zeit so langsam knapp wird, lassen wir Nathan im Hostel ausruhen und hoffen, dass er in besserem Zustand bald mit dem Taxi nachkommen kann.
Von Khorog aus geht es nun langsam auf Höhen, die wir bis jetzt noch nicht erfahren haben. Nach drei kürzeren Tagen der Akklimatisierung schaffen wir es über den ersten Pass von 4288 Meter Höhe. Alles ist deutlich anstrengender hier oben und wir brauchen mehrere Pausen. Alleinig das Umziehen bringt uns schon zum Schnaufen. In Murghab treffen wir wieder auf Nathan und bestreiten den nächsten Abschnitt bis zur Grenze nach Kirgistan. Es geht erst durch wüstenähnliche Landschaften und über den höchsten Punkt unserer Reise, dem Ak-Baital Pass (4655m) nach Karakul. Obwohl uns bewusst ist, dass die Grenze nach Kirgistan schon seit zwei Jahren geschlossen ist, machen wir uns auf den Weg, um auch den letzten und abgelegensten Teil des Pamir Highways zu sehen. Umgeben von Bergen, die fast die 7000m knacken, verbringen wir hier unsere letzte und kälteste Nacht im Zelt – in Tadschikistan. Per Sammeltaxi (großer Geländewagen) und per Anhalter fahren wir nun den gesamten Weg zurück, um rechtzeitig die Grenze nach Usbekistan zu überqueren und hoffentlich schon bald in Kirgistan zu sein.
Kirgistan
Osh ist die zweitgrößte Stadt in Kirgistan. Leider haben wir hier nicht so viel angeschaut, da Justus erneut Magenprobleme bekommt und uns die Erschöpfung der letzten Wochen noch in den Knochen steckt. Dafür haben wir aber ein super gemütliches Café gefunden, in dem wir stundenlang sitzen und uns einfach entspannen. Außerdem gibt es hier seit Wochen den ersten Kaffee aus einer richtigen Espressomaschine! Der erste Fahrradtag in Kirgistan führt uns nach Dschalalabad. Eine, aus unserer Sicht, nicht allzu interessante Stadt. Trotzdem denkt sich Linus krank zu werden, um etwas länger in der Stadt zu bleiben, damit wir auch ja genug Zeit haben, die Stadt zu besichtigen […].
Dafür sind Kirgistans Berge extrem beeindruckend! Wir kämpfen uns über drei Bergpässe. Diese winden sich wie aus dem Bilderbuch mit etlichen Serpentinen am Berghang hinauf. Erneut befinden wir uns ausschließlich auf sehr schlechten Schotterstraßen, die eher Mountainbike Terrain sind. Mit der Zeit finden wir immer besser “die perfekte Linie” durch das Steingewimmel und es fängt an Spaß zu machen. Nach unserem letzten Pass mit einem Anstieg von 1600m erreichen wir den Songkul. Ein Gebirgssee auf 3000m Höhe, umgeben von grünen Wiesen auf denen Kühe, Pferde und Jurte-Siedlungen stehen.
In einem dieser Jurten verbringen wir zwei Nächte und sind beeindruckt, wie autark diese Menschen leben.
Nach dem Pausetag geht es von 3400m zurück ins Flachland nach Bishkek, der Hauptstadt Kirgistans, was auch gleichzeitig das Ende unserer Reise bedeutet. Nach ein paar weiteren Tagen in der sowjetisch angehauchten Hauptstadt sitzen wir zurück im Flieger nach Deutschland und schauen zurück auf eine unglaubliche Reise!
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