Rausgehen, die Natur erleben und Pflanzen und Tiere entdecken. Rausbildung ist deine kleine Outdoorschule im Globetrotter Magazin.
#1: Mistel
Sie scheinen zwischen den kahlen Ästen der Bäume zu schweben, die kugelrunden Misteln.
Lange Zeit konnte man sich nicht erklären, wie die Mistel auf den Baum kommt und nicht herunterfällt. Geheime Kräfte sollte sie besitzen, die den Fall verhindern – deshalb wurden Misteln lange gegen Epilepsie, die sogenannte Fallsucht, eingesetzt.
Heute weiß man, wie sie auf den Baum kommt und warum sie sich dort halten kann: Alles fängt mit ihren im Winter reifen, weißen Früchten und ein paar Vögeln an. Für Drosseln und Amseln sind die Früchte ein gefundenes Fressen. Nach dem Verzehr scheiden sie die in den Scheinbeeren enthaltenen klebrigen Samen über ihren Kot aus. Hieraus entwickelt sich ein Keimling, dessen Keimblätter wie eine Haftscheibe am Ast kleben. Danach bildet sich ein Primärsenker (Saugorgan), mit dem die Mistel in den Ast eindringt und dem Baum so Wasser und Mineralien entzieht. Für Vögel und Mistel ist das eine Win-win-Situation. Der Baum hingegen ist der Verlierer, denn bei zu großem Mistelbefall kann er sogar absterben.
#2: Aus die Maus?!
Wäre sie eine Geheimagentin, könnte James Bond noch einiges von ihr lernen, denn sie beherrscht die Kunst, unter dem Radar zu fliegen – sie ist praktisch unsichtbar bis zur Perfektion. Kaum jemand weiß, dass es sie überhaupt gibt – die Haselmaus, deren Tarnung schon beim Namen beginnt. Sie ist nämlich gar keine Maus, sondern ein Bilch oder Schläfer, und damit mit dem Siebenschläfer verwandt. Zu ihrem heimlichen Leben gehört, dass sie tagsüber in einer Baumhöhle oder einem selbst gebauten Kugelnest schläft; nur nachts ist sie unterwegs, um Samen, Knospen und Insekten zu fressen.
Im Herbst lässt sie allerdings ihre Tarnung fallen, sie wird nachlässig und hinterlässt Spuren, die man ihr eindeutig zuordnen kann. Um ausreichend Energiereserven für ihren langen Winterschlaf zu haben, frisst sie fettreiche Haselnüsse. In die nagt sie ein kreisrundes Loch, wobei sie ihre Nagezähne parallel zum Lochrand ansetzt. Das ist die Lücke in ihrer Tarnung, denn so nagt kein anderes Tier die Nüsse auf – somit ist die Haselmaus überführt.
#3: Lawinenwissen
»Der unschuldige weiße Schnee ist nicht ein Wolf im Schafspelz, sondern ein Tiger im Lammfell.«
So sprach Skipionier Mathias Zdarsky. Recht hatte er, denn so unschuldig die weiße Decke wirkt, so unbändig und gefährlich kann sie sein, wenn sie als Lawine den Berg hinunterrast. Man unterscheidet verschiedene Lawinenarten. Bei der für 90 Prozent der Lawinenopfer verantwortlichen Schneebrettlawine liegt eine gebundene Schneeschicht auf einer Schwachschicht in der Schneedecke. Wird die Schwachschicht ausgelöst (durch Menschen, aber auch spontan), löst sich das Schneebrett mit einer linienförmigen Anrisskante. Lockerschneelawinen hingegenbeginnen punktförmig und meist spontan mit einer kleinen Schneekugel, die sich auf ihrem weiteren Weg nach unten vergrößert. Nassschneelawinen entstehen häufig durch tageszeitliche Erwärmung oder bei Regen – als punktförmige Lockerschneelawine oder als Schneebrett. Bei Gleitschneelawinen rutscht die komplette Schneedecke von ihrer Unterlage (steile Grashänge oder Felsplatten) ab. Dies geschieht spontan, wenn sich eine Wasserschicht zwischen Schnee und Untergrund als Gleitschicht gebildet hat.
#4: DIY — Weihnachtsschmuck aus dem Wald
Plastikkugeln und Lametta sehen am Weihnachtsbaum zwar gut aus, sind aber nicht besonders nachhaltig – vor allem nicht, wenn die Deko jedes Jahr gewechselt wird. Wer umweltbewusst denkt, aber kein Vermögen für nachhaltigen Baumschmuck ausgeben will, für den ist unser DIY-Weihnachtsbaumschmuck ideal. Man muss weder ein Bastelgenie sein noch braucht man viel. Äste gibt es gratis vor der Haustür und wer jetzt noch Kleber, eine Schnur und, je nach Gusto, eine Zimtstange und essbare Dekosterne hat, kann sofort loslegen.
Schritt 1:
Für den »Stamm« nimmt man ein etwas dickeres, gerades Aststück oder alternativ eine Zimtstange. Daran wird ein Faden zum späteren Aufhängen befestigt.
Schritt 2:
Dünnere Äste werden in unterschiedlich lange Stücke geschnitten und auf die Zimtstange/den Ast geklebt. Man startet mit dem kürzesten Ästchen am oberen Ende.
Schritt 3:
Den Kleber trocknen lassen und mit essbaren Dekosternen verzieren.
#5: Winterfütterung
Enten und Schwäne brauchen den Menschen nicht, um in der kalten Jahreszeit ausreichend Nahrung zu finden. Möchte man sie dennoch füttern, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Erstens: kein Brot oder Gebäck füttern – es enthält zu viel Salz und quillt im Magen der Tiere auf. Besser sind Haferflocken oder spezielles Wasservogelfutter.
Zweitens: nur soviel füttern, wie die Tiere auch fressen. Überschüssiges Futter zieht Ratten an. Drittens: an Land füttern. Zu viel Futter im Wasser setzt sauerstoffzehrende Abbauprozesse in Gang. Der Sauerstoff fehlt dann Fischen und Wasserpflanzen.