Auch in europäischen Meeren gibt es Quallen, Pflanzen, Fische oder Seeigel, die Gesundheitsschäden hervorrufen können.
Am häufigsten sorgen Quallen für Gesundheitsschäden beim Schwimmen, Tauchen oder im Wasser tollen. Deshalb sollte man in kritischen Gebieten auf das Schwimmen verzichten oder einen Neopren- oder Quallenschutzanzug tragen.
Allgemeine Tipps:
- An bewachten Stränden schwimmen. Im Notfall können Experten wie Rettungsschwimmer zurate gezogen werden.
- In tropischen und subtropischen Meeren ist die Zahl der gefährlichen Meeresbewohner größer. Deshalb sollten Urlauber sich vor der Reise und vor Ort informieren.
Quallen
Die meisten Quallen sind harmlos. Einige Arten können aber durch Nesselzellen an ihren Tentakeln schmerzhafte Hautverletzungen, in schweren Fällen auch Herz-Kreislauf-Probleme bis zum Herzversagen verursachen. Besonders die Würfelqualle (Pazifik) oder die Portugiesische Galeere (hauptsächlich Pazifik, aber auch Atlantik und Mittelmeer) sind gefährlich. Ihre bis zu 50 Meter langen Tentakel sind im Wasser kaum sichtbar.
Reaktion nach Kontakt:
Zuerst den Verletzten bergen. Zur Inaktivierung der Nesselzellen Weinessig, Backpulver, Rasierschaum oder Sand (kein Süßwasser oder Alkohol!) aufbringen, danach anhaftende Tentakel der Quallen abschaben und ärztliche Hilfe aufsuchen. In leichten Fällen helfen Kortisonsalben, bei großflächigen Vernesselungen ist eine notfallmäßige Überwachung nötig. Für die Würfelqualle gibt es in Australien ein Antiserum.
Seeigel
Im Unterschied zu Quallen sitzen Seeigel sitzen meist auf oder zwischen Steinen, wodurch man leicht drauftreten kann. In Europa sind die Seeigel in der Regel ungiftig. Die Stichwunde kann sich aber entzünden, z. B. durch abgebrochene Stachel. Im Roten Meer und in vielen tropischen Meeren gibt es giftige Seeigel. Vor allem Lederseeigel sind gefährlich. Ihr Stich kann Muskelbeschwerden und Herzschwäche verursachen.
Reaktion nach Kontakt:
Oberflächlich verbliebene Stachel herausziehen oder mit Zitronensäure oder Essig auflösen. Tief sitzende Stacheln durch einen Arzt entfernen lassen.
Petermännchen
Der Fisch zählt zu den gefährlichsten europäischen Gifttieren und ist im Atlantik, Mittelmeer, dem Schwarzen Meer und in Nord- und Ostsee verbreitet. Im Frühjahr und Sommer ziehen die Fische zum Laichen in seichte Uferregionen und graben sich gern im Sand ein (Achtung Wattwanderer!). Gefährlich sind ihre harten und giftigen Stacheln auf dem Rücken. Tritt man auf die bis zu 50 Zentimeter großen Tiere, dringen die Stacheln tief in die Haut. Anschließend kommt es zu sich ausbreitenden starken Schmerzen. Schwellungen, Schweißausbrüche, Brechreiz und Fieber können mehrere Tage andauern.
Reaktion nach Kontakt:
Zuerst die Wunde mit Meerwasser ausspülen, Stachelreste entfernen und desinfizieren. Oft wird empfohlen, den Stich mit 60 Grad heißem Wasser zu behandeln, um das hitzeempfindliche Gift zu neutralisieren. Davon ist abzuraten, da man sich auch noch verbrüht und der Effekt auf das eingedrungene Gift minimal ist. Bei starken Symptomen einen Arzt aufsuchen.
Stein- und Skorpionfische
Diese Fische sind im Roten Meer, Indischen Ozean und Pazifik heimisch und liegen auf Riffen, dem Meeresboden oder auch am Strand. Sie haben auf der Ober- und Unterseite giftige Stacheln. Tritt man auf das Tier, wird ein Muskel- und Nervengift injiziert, ein extrem starker Schmerz setzt ein und um den Stich bildet sich eine starke Schwellung. Es kann zu Lähmungen, Fieber, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen sowie zu Störungen des Herz-Kreislauf-Systems kommen. Die Genesung kann Monate dauern.
Reaktion nach Kontakt:
Siehe Petermännchen, trotzdem ist meist ärztliche Hilfe notwendig.
Algen
In Europa kann vor allem ein Kontakt mit der Blaualge zu Hautreizungen und bei Verschlucken zu Übelkeit führen. Sie erkennt man während ihrer Blüte an im Wasser treibenden, fast durchsichtigen Fäden. Bei starker Vermehrung ballen sich die Fäden zu hellbraunen, trüben Flocken zusammen. Das Wasser färbt sich hellbraun bis grünlich.
Reaktion nach Kontakt:
Danach umgehend mit Süßwasser abduschen.
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