Kaum ein Teil unser Ausrüstung wird so beansprucht wie die Schuhe. Trotzdem landen die meisten Wanderschuhe nach ihrem Einsatz achtlos und ungeputzt im Schuhregal. Mach es anders!
Inhalt:
- Wie pflege ich meine Leder-Wanderschuhe?
- Wie pflegt ich meine Synthetik-Wanderschuhe?
- Was tun, wenn die Sohle abgelaufen ist?
- Müssen neue Schuhe imprägniert werden?
- Wanderschuhe weiten lassen
Wie pflege ich meine Leder-Wanderschuhe?
Das Obermaterial deiner Wanderschuhe wird bei jedem Schritt geknickt und verbogen, die Sohle unterliegt ständigem Abrieb, und das Innenfutter kriegt bei jeder Tour eine gute Portion Schweiß ab. Trotzdem vernachlässigen viele Globetrotter die Pflege ihrer Wanderschuhe.
Dabei geht die Schuhpflege mit ein paar Tricks kinderleicht, und sie verlängert die Haltbarkeit um ein Vielfaches. Denn: Wer seine Schuhe regelmäßig pflegt, erhöht Atmungsaktivität, Wasserfestigkeit und natürlich die Lebensdauer.
In 3 Schritten: So pflegst du deine Wanderschuhe
1 Wie reinige ich meine Wanderschuhe? Angetrockneten Dreck abklopfen oder mit einer groben Schmutzbürste entfernen. Profil der Sohle von Schmutz befreien. Dafür den Keil am Bürstenrücken nutzen. Schnürsenkel entfernen und unter fließendem Wasser den restlichen Schmutz vom Schuh abbürsten. Einlegesohlen einfach in der Waschmaschine mitwaschen. Innenreinigung: Mit Wasser volllaufen lassen, einen Tropfen milde Seife dazu und mit der Hand auswaschen. Keine Bürste benutzen. Die könnte die Membran oder das Futter beschädigen.
2 Wie trockne ich meine Wanderschuhe?
Schuhe möglichst offen (ohne Schnürsenkel) 1 – 2 Tage an einem warmen, trockenen Ort trocknen lassen. Schneller geht’s mit Zeitungspapier. Dann aber unbedingt regelmäßig (alle 6 – 8 Std.) das Papier wechseln – sonst droht Schimmel. Auf keinen Fall auf oder zu nah an die Heizung oder den Ofen stellen, der direkten Sonne aussetzen oder gar einen Skischuhtrockner nutzen! Verklebungen können sich bei übermäßiger Hitze lösen, außerdem trocknet das Leder aus.
Übrigens: Du tust deinen Wanderschuhen einen Gefallen, wenn du sie schon auf Tour über Nacht mit herausgenommener Sohle gut trocknest bzw. auslüftest.
3 Wie pflege bzw. imprägniere ich meine Wanderschuhe?
Erstmal: Die Pflege ist wirklich essentiell! Trocknes Leder wird hart, brüchig und reißt evtl. sogar. Nach jeder längeren Wanderung solltest du deine Wanderschuhe wachsen. Dazu das Schuhwachs mit weicher Bürste oder Schwamm einmassieren. Weniger ist dabei mehr! Die richtige Menge Wachs ist aufgetragen, wenn das Leder seidig glänzt, aber noch nicht speckig ist. Zunge und Laschen nicht vergessen. Später ggf. mit Tuch leicht nachpolieren.
Bei Lederschuhen ohne Membran kannst du das Wachs vor dem Auftragen leicht erwärmen. Das flüssige Wachs dringt noch tiefer ins Leder ein. Aber: Lederschuhe mit atmungsaktiver Membran wie Gore-Tex brauchen zwar auch Lederpflege, allerdings solltest du das Wachs nicht erwärmen. Dringt das Wachs zu tief ein, kann die Atmungsaktivität der Membran erheblich gemindert oder die Membran selbst gar geschädigt werden.
Und noch etwas: Bei Gore-Tex-Schuhen auf keinen Fall Fette verwenden, diese versiegeln die Oberfläche und blockieren so die Atmungsaktivität der Membran.
Wer seine Lederschuhe nicht wachsen will, kann auch die Flüssigimprägnierung Leather Guard Eco von Fibertec verwenden. Die pflegt das Leder zwar nicht annähernd so gut wie Wachs, erhöht aber zumindest den Schutz vor Nässe.
Hast du keine Zeit? Wir nehmen dir das Reinigen und Pflegen deiner Wanderschuhe in unserer Werkstatt ab!
Schuhputzmittel
aus dem Globetrotter Sortiment
Wie pflege ich meine Synthetik-Wanderschuhe?
Wanderschuhe mit einem synthetischen Obermaterial sollten zunächst – genau wie Lederschuhe – gründlich von grobem Schmutz befreit werden. Synthetikschuhe werden jedoch nach dem gründlichen Putzen nicht gewachst, sondern mit einem Imprägnierspray behandelt. Dieses sorgt dafür, dass Wasser und Schmutz abperlt und du auch nach stundenlangen Touren bei Regen noch trockene Füße hast.
Synthetik Schuhpflege
Was tun, wenn die Sohle abgelaufen ist?
Egal ob Highend-Bergstiefel oder Standard-Wanderschuh: Die Sohle unterliegt immer einem starken, mechanischen Abrieb und nutzt sich deshalb mit der Zeit ab. Diesen Prozess solltest du im Auge behalten. Denn: Eine abgelaufene Sohle kann im Extremfall ein echtes Sicherheitsrisiko bedeuten, wenn man zum Beispiel in rauem Gelände oder auf rutschigem Untergrund keinen richtigen Halt mehr findet. Außerdem leidet auf Dauer der Gehkomfort.
Doch was tun, wenn die Sohlen einmal abgelaufen ist? Bei hochwertigen Schuhen wie von Hanwag, Meindl oder Scarpa besteht die Möglichkeit, beim Schuster oder vom Fachhändler eine neue Sohle montieren zu lassen – das ist in der Regel deutlich günstiger als eine Neuanschaffung. Einfach beim Schuster des Vertrauens oder direkt beim Hersteller nachfragen. Weniger hochwertige Schuhe, die nicht neu besohlt werden können, sollten ausgetauscht werden, sobald die Sohle runter ist.
Müssen neue Schuhe gewachst oder imprägniert werden?
Im Normalfall sind neu gekaufte Schuhe so ausgestattet, dass sie keine Pflege brauchen – sofern die Erstausrüstung intakt ist. Allerdings kann es immer passieren, dass die Schuhe schon länger im Geschäft lagen und sich dadurch die Textur des Obermaterials verändert hat. In diesem Fall einfach schnell, wie in der Anleitung beschrieben, Wachsen oder Imprägnieren. Schaden tut man seinen Schuhen mit den Pflegemitteln auf keinen Fall.
Schuhe weiten lassen.*
Unsere Berater kennen jeden Schuh und jeden Leisten, um euch die passenden Stiefel rauszusuchen. Manchmal drückt nach einer Weile trotzdem eine kleine Stelle. Dann können die Spezialisten in unserer Werkstatt in Dresden den Schuh weiten. Dafür wird der Schuh in eine Vorrichtung eingespannt, an der betroffenen Stelle nass gemacht und über Nacht bis zu einem gewissen Gradgedehnt. Bei Lederstiefeln funktioniert das besser als bei Stiefeln aus synthetischen Materialien.
Das kann auch Helfen, wenn nach der Schwangerschaft die Füße eine halbe Nummer größer geworden sind.
*Diesen Service bietet momentan nur die Globetrotter Filiale in Dresden an.
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