Ins Abenteuerland mit Christo Foerster

Was passiert, wenn wir Deutschland zu einem großen Abenteuer herausfordern? Anfang August wagte sich Deutschlands bekanntester Mikroabenteurer, Christo Foerster, auf eine Expedition innerhalb der Republik: Von der Zugspitze bis nach Sylt will er sich durchschlagen – zu Fuß und mit dem Standup Paddle Board.

Jozef Kubica Fotografie

Unter freiem Himmel schlafen, grandiose Landschaften entdecken, eigene Grenzen entdecken – und überwinden. Christo will aufzeigen, wie schön unser Zuhause ist und wie schützenswert die Natur gleich vor der Haustür. Dafür denkt er größer: All das Erlebte soll auf die Leinwand. Mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne hat er den Grundstein für den Film gelegt, Globetrotter Ausrüstung und die neuseeländischen Merino-Experten von Icebreaker runden auf, um ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen. “Abenteuerland” – eine Zusammenfassung.

Der Abenteurer

Buchautor, Abenteurer und Podcaster. Mit seinem Motto „Raus und machen“ inspiriert Christo Foerster immer wieder dazu, mehr Freiheit und Abenteuer im Hier und Jetzt zu wagen. Nachdem der Term “Microadventures” 2014 von Alastair Humphrey auf der Insel geprägt wurde und alsbald große Beliebtheit erfuhr, wollte Christo den Begriff “Mikroabenteuer” auch im deutschsprachigen Raum einem größeren Publikum präsentieren und Menschen so aus ihrer Komfortzone locken.

Dies ist ihm gelungen: Bekannt ist Christo Foerster mittlerweile durch seinen Mikroabenteuer-Podcast “Frei raus”, einer der meistgehörten Reise- und Outdoor-Podcasts im deutschsprachigen Raum, seinen Vorträgen und natürlich seinen Büchern. Seine Philosophie der Mikroabenteuer ist gerade in Zeiten der Pandemie so relevant wie nie. Vor wenigen Wochen ist Christo Foersters drittes Mikroabenteuer-Buch erschienen.

In seinem Podcast Freiraus berichtete er von unterwegs über das Erlebte.

Freiraus – Abenteuer fürs Leben

Folge 1

Folge 4

Folge 7

Folge 2

Folge 5

Folge 8

Folge 3

Folge 6

Folge 9

Ich habe in den letzten Jahren erfahren, was für ein Gamechanger es ist, wenn wir Abenteuer nicht an Destinationen festmachen, sondern als Haltung begreifen. Mit diesem Projekt möchte ich die Idee der Mikroabenteuer öffnen und Deutschland zu einem großen Abenteuer, zu einer echten Expedition herausfordern.

Christo Foerster

      Die Route

      Mit dem Projekt „Abenteuerland” geht Christo Foerster der Frage auf den Grund, was passiert, wenn man Deutschland zu einem großen Abenteuer vor der Tür herausfordert. Der Plan: Von der Zugspitze bis nach Sylt, aus eigener Kraft, mit dem Standup Paddle Board und zu Fuß, draußen schlafen, wann immer es geht. 8 Wochen, rund 1.500 Kilometer, durch die ganze Vielfalt der Landschaften zwischen Alpen und Wattenmeer.

      Was sind eigentlich Mikroabenteuer?
      Als Mikroabenteuer oder Microadventures werden Abenteuer beschrieben, die jeder im Alltag und in seiner Umgebung erleben kann, als Outdoor-Erlebnis vor der eigenen Haustür. Quasi ein Ausbruch aus dem Alltagstrott, ohne sich weit von dem Zuhause entfernen zu müssen. Oder wie A. Humphrey es beschreibt: „kurz, einfach, lokal, günstig, trotzdem aufregend, lustig, herausfordernd, erfrischend und bereichernd”. Das kann eine Nacht im Zelt sein oder am Bach, am Waldrand, im eigenen Garten, auf dem Balkon, auf der Terrasse oder im Baumhaus. Aber auch ein nächtlicher Spaziergang durch bekannte Straßen nach Feierabend. Im Fokus steht immer der Perspektivwechsel; eine neue Sicht auf die Dinge, die einem doch eigentlich so bekannt sind.

      Christo hat Alastairs Microadventure-Idee für sich weiterinterpretiert und zur Abgrenzung des Mikroabenteuers gegenüber anderen Outdoor-Trips folgende persönliche (!) „Spielregeln” festgehalten:
      1) Nur öffentliche Verkehrsmittel inkl. Bahn (kein Auto, kein Flugzeug)
      2) Draußen übernachten (ohne Zelt)
      3) insgesamt maximal 72 Stunden unterwegs sein
      4) … und natürlich #leavenotrace – alles wieder so verlassen, wie man es vorgefunden hat.

      Vor einigen Jahren durfte ich den Icebreaker-Gründer Jeremy Moon persönlich und sehr privat in Neuseeland kennenlernen. Sein Antrieb, Dinge zu verändern und Möglichkeiten zu greifen, wo andere nur Hürden sehen, hat mich schon damals nachhaltig beeindruckt.

      Christo Foerster

      Seine Packliste

      Zwei Monate hat Christo sich für seine Tour durch das Abenteuerland Deutschland Zeit genommen und wusste von Anfang an: Viel Platz hat er nicht im Gepäck. Daher waren die Ansprüche an sein Gear entsprechend hoch. Leicht und innovativ muss es sein!

      Neben einem eigens entworfenen SUP begleitet ihn eine Hängematte, ein Tarp, gutes Schuhwerk und natürlich wetterfeste wie atmungsaktive Klamotte. Christo hat sich für seine Base und Mid Layer für Merino-Wolle von Icebreaker entschieden.

      Aber warum Merino-Wolle? Wir fragen: Warum nicht? In den strengen Wintern der neuseeländischen Alpen hält die Wolle die Merinoscharfe warm, in den heißen Sommern überhitzen sie nicht. Die Icebreaker-Faserfabrik arbeitet 24 Stunden am Tag – auf dem Rücken von Schafen. Und das ganz natürlich. Und als Randnotiz sei gesagt: Nur wer sich überzeugend für das Tierwohl (Schaf & Hütehunde) einsetzt, ist bei Icebreaker mit im Boot. Das weit verbreitete, unter großen Schmerzen an den Schafen durchgeführte Mulesing – dem Wegschneiden von Hautlappen als Vorbeugung gegen Fliegenbefall – ist den Farmern durch Icebreaker untersagt.

      Move to natural – Ein Kurzportrait

      Aus der Natur zu lernen ist für Icebreaker seit über 20 Jahren ein Unternehmensgrundsatz. Die damals völlig innovative Idee: Entgegen dem allgemeinen Kunstfaser-Trend Funktionsbekleidung aus der Wolle des neuseeländischen Merino Schafs herstellen. Heute begeistern die Shirts & weitere Bekleidung aus Merinowolle Menschen auf der ganzen Welt.

      Die damalige Freundin überredete den späteren Gründer Jeremy Moon, einen Schafzüchter kennen zu lernen. Jeremy bekam dort ein vom Schafzüchter produziertes T-Shirt aus Merinowolle in die Finger. Dieses weiche und bequeme T-Shirt roch selbst nach Tagen und schweißtreibenden Sportarten wie Laufen und Radfahren nicht unangenehm! Der damals 24-Jährige kündigte seinen Job in der Marktforschung, besorgte sich einen Kredit und tourte mit einem Koffer voller Merino Unterwäsche & Shirts durch Land. Die Marke erreichte ihren Durchbruch, als der Segelheld Sir Peter Blake auf der damaligen Rekord-Weltumseglung zwei Merino Prototypen trug – 40 Tage und 40 Nächte lang Merino-Kleidung auf der Haut.

      FunFact: Christo Foerster war bereits zu Gast bei Firmengründer Jeremy Moon auf dessen Farm in Neuseeland!

          Die Vorteile der Merinowolle

          Riecht nicht, kratzt nicht und wärmt auf angenehme Weise. Merinowolle hat unzählige gute Eigenschaften. In unserer Kaufberatung erfährst du alles, was du über Merinowolle wissen musst!

          Was ist Merinowolle?

          Die weiche Naturfaser Merinowolle ist nicht nur bezogen auf Outdoorbekleidung in aller Munde. Ob Unterwäsche, Shirt oder Wolljacke – das feine, elastische Material ist unglaublich beliebt. Im Sommer genauso wie im Winter. Die Wolle kommt vom Merinoschaf. Heutzutage stammen 88 % der weltweit verfügbaren Merinowolle aus Australien. Neuseeland ist der zweitgrößte Lieferant, außerdem gibt es Merinowolle aus Südafrika und Südamerika (Uruguay, Patagonien).

          Warum kratzt Merinowolle nicht?

          Die Faserstärke von Merinowolle ist so fein und dünn (viel feiner als menschliches Haar oder die Wolle anderer Schafsrassen), dass sich die Berührung von Merinowolle auf der Haut anders anfühlt als die von normaler Wolle. Die Enden dickerer Fasern können auf der Haut »pieken«, Merinowolle ist für diesen unangenehmen Effekt schlichtweg zu dünn.

          Was sind die Eigenschaften von Merinowolle?

          Merinowolle kombiniert die wichtigsten Vorteile synthetischer Stoffe (pflegeleicht, leicht, recht schnell trocknend) mit den natürlichen Vorteilen der Wolle („geruchsneutralisierend“, biologisch abbaubar, natürlicher Tragekomfort). Bekleidung bzw. Unterwäsche aus Merinowolle bringt gleich eine ganze Reihe guter Eigenschaften mit:

          • Geruchshemmend
          • Weich & elastisch
          • Kratzt nicht
          • Wärmt effektiv und ist verhältnismäßig leicht, gleichzeitig überhitzt man in Merinowolle nicht
          • Läd nicht elektrostatisch auf
          • Verhältnismäßig schnell trocknend (im Vergleich zu Baumwolle)
          • Natürlicher UV Schutz
          • Natürlicher Rohstoff, biologisch abbaubar und nachwachsend

          Warum ist Merinowolle so geruchsneutral?

          Das liegt vor allem an zwei Eigenschaften: An dem in Wolle enthaltenen Eiweiß Keratin und an der schuppigen Faseroberfläche der Wolle. Keratin ist ein in der Wolle enthaltenes Eiweiß, das die geruchsverursachenden Hautbakterien abbaut. Schweiß an sich ist zwar geruchsneutral, bildet jedoch den Nährboden für Bakterien, die während ihres Stoffwechselprozesses die typischen Schweißgerüche produzieren. Die schuppige Oberfläche sorgt dafür, dass sich diese Hautbakterien nur schwerlich ansiedeln können.


          Mehr Infos in unserer Kaufberatung über Merinowolle!

          Christo im Interview

          Abenteurer, Motivationstrainer, Buchautor, Podcaster, Speaker und bald auch Kinoregisseur. Ein wahrer Tausendsassa.

          Christo, eine Definition von Mikroabenteuern, über die wir gestolpert sind, lautet “Abenteuer, die jeder im Alltag und in seiner Umgebung erleben kann, als Outdoor-Erlebnis vor der eigenen Haustür, wortwörtlich als „Adventures that are close to home“”. Was fasziniert sich so an dieser Art des Abenteuers?
          Mikroabenteuer sind eine hervorragende Möglichkeit, die Kraft des Abenteuers auch im Alltag zu nutzen. Dabei ohne weit zu reisen, teure Ausrüstung zu kaufen oder wochenlang Informationen zu Land und Leuten recherchieren zu müssen. Hinter der Idee steht vor allem die Frage: Why not start today? Warum nicht heute anfangen? Ihre Faszination entfaltet die Idee des Mikroabenteuers vor allem deshalb, weil ihre Durchführung einerseits so einfach ist – und gleichzeitig doch ein Querdenken erfordert. Insofern ist auch die Sehnsucht, aus dem auszubrechen, was „man” macht oder eben nicht macht bzw. welchem eingefahrenen Muster das eigene Leben oft folgt, Teil der Faszination.

          Aber wie fängt man genau an? Wie bist du angefangen?
          Ich entschied spontan, über Nacht nonstop mit dem Fahrrad von Hamburg nach Berlin zu fahren, um mit einem Freund am Brandenburger Tor zu frühstücken. Es war ein Höllenritt, aber ich kam an. Nach dem Frühstück stieg ich in den nächsten Zug zurück und stand 24 Stunden nach meiner Abfahrt wieder an meiner Haustür. Das war im doppelten Sinn ein Schlüsselmoment. Ich erkannte, dass ich auf nichts warten muss, dass ich weder viel Zeit, Geld, Planung noch ein spektakuläres Setting brauche, um ein Abenteuer zu erleben. Ich muss nur raus und machen.

          Bei deinem Abenteuerland-Abenteuer legst du nun noch eine Schippe drauf. Was hast du vor?
          Ich werde mich etwa acht Wochen lang auf einer rudimentär geplanten 1500km-Route von der Zugspitze bis nach Sylt durchschlagen, dabei unter freiem Himmel schlafen und mich auf die grandiosen Landschaften auf dem Weg und die Ungewissheit einlassen. Die Erlebnisse dieses Abenteuers und die Botschaft dahinter möchte ich gemeinsam mit einem Team unter der Leitung von Kai Hattermann filmisch dokumentieren und mit anderen teilen.

          Also wirst du darüber berichten?
          Ja! Neben dem Film ist ein weiteres Buch geplant. Zudem komme ich für Multivisionsvorträge in die Filialen von euch, also Globetrotter, und berichte von meinem Deutschland-Abenteuer. Da gebe ich konkrete Inspirationen rund um das Thema Veränderung.

          Was verbindet dich mit den Marken Icebreaker und Globetrotter?
          Ich habe schon als Kind immer sehnsüchtig auf den neuen Globetrotter-Katalog gewartet, um darin Produkte anzukreuzen und von kleinen und großen Abenteuern zu träumen. Deshalb freut es mich umso mehr, Globetrotter heute als kompetenten Ausrüster und Partner an meiner Seite zu haben. Mit Icebreaker habe ich eine besondere Verbindung, über das Tragen der Klamotte hinaus: Vor einigen Jahren durfte ich den Icebreaker-Gründer Jeremy Moon persönlich und sehr privat in Neuseeland kennenlernen. Sein Antrieb, Dinge zu verändern und Möglichkeiten zu greifen, wo andere nur Hürden sehen, hat mich schon damals nachhaltig beeindruckt. Genau dieser Spirit ist auch in der Marke Icebreaker spürbar, das liebe ich. Abgesehen davon ist Merinowolle als Material einfach unschlagbar.

          “Wir wollen zeigen, wie schön und schützenswert unsere direkte Umgebung ist. Wir wollen ermutigen, die grandiosen Landschaften unserer Heimat zu entdecken, und dazu inspirieren, etwas zu wagen. Wir sind überzeugt: Unser aller Leben braucht mehr Freiheit und Abenteuer.”

          Christo Foerster
          Text: Christo Foerster | Frederieke Krippeit