Design your life.

Über die Kunst, gute Entscheidungen zu treffen – am Berg und im Privatleben. Ein Interview mit Anna Weiß, Design Thinking-Coach

ENTDECKE IN DEN BERGEN DIE KRAFT DEIN LEBEN AKTIV ZU GESTALTEN! In der Natur kommen einem oft die besten Einfälle, beim Wandern, Splitboarden oder im Line-up: Auf einmal ist alles ganz klar. Auf die Kraft der Natur und des aktiven Design Thinkings setzte auch der außergewöhnliche Workshop zum Thema “Design your life”, den adidas Terrex zum Launch ihres neuen Wanderschuhs Swift R3 hielt. Bei dem exklusiven Weekend-Invitational im Ötztal wurde inmitten einer Gruppe gleichgesinnter Outdoorsportlerinnen Wandern mit Coaching und Design Thinking vereint. Ein Interview mit Anna Weiß, Design Thinkerin.

Anna Weiß – Interview mit einer Design Thinkerin

Es liegt gerade ein Design Thinking Wochenende* hinter dir. Was hast du dort gemacht?

Ich durfte den Workshop „Design your Life“ moderieren und als Impulsgeberin für die Teilnehmerinnen fungieren. Die eigentliche Arbeit haben aber die Frauen selbst gemacht: In 1,5 Tagen haben sie mehr oder weniger auf dem Reißbrett ihr (neues) Leben entworfen. Sie haben sich von alten Denkmustern getrennt, Glaubenssätze aufgebrochen und einen sehr ehrlichen Blick auf ihren Ist-Zustand gerichtet. Denn nur durch eine realistische Bestandsaufnahme ist es uns möglich zu erkennen, wohin wir wollen und wie der Weg dahin aussehen könnte. Ich habe sie dabei mit Methoden aus dem Design Thinking unterstützt.

Was haben Wanderschuhe und Outdoorsport mit Entscheidungen im privaten oder beruflichen Leben zu tun?

Sehr viel. Fragen wie: Was ist mein nächster Schritt? In welche Richtung soll ich gehen? Wie erreiche ich meine Ziele? kennen viele Frauen nicht nur von ihren Wandertouren, sondern aus diversen Lebenslagen. Verrückt dabei ist, dass wir unsere Berg- oder Biketouren meist sehr genau planen und unsere Kondition und Können hinterfragen und die Routen dem Wetter und anderen Gegebenheiten anpassen; bei unserem (beruflichen) Leben gehen wir selten so durchdacht vor. Nach Schule, Uni und Abschluss gehen wir in den ersten Job und oft verselbständigt sich dann unser Weg. Wir geben ihn ein stückweit aus der Hand. Wenn wir dann merken, dass irgendwas nicht so ganz passt, ist es oft schon zu spät und wir reagieren nur noch. Der Workshop und die Methoden rund um Design Thinking haben klar zum Ziel, aus der Reaktivität rauszukommen und AKTIV zu entscheiden und loszulegen.

Anna Weiß
Anna Weiß verknüpft verschiedenste Facetten der Outdoor- und Tourismusbranche. Mit ihren 32 Jahren hat sie die Welt als Flugbegleiterin bereist, als Industrie-Insiderin einen erfolgreichen Special Interest Verlag mitgegründet und als Senior Consultant einer Kreativagentur herausragende Projekte umgesetzt. Als ehemalige Ausbilderin im Bundeslehrteam Mountainbike des Deutschen Alpenvereins besitzt sie einen natürlichen Zugang zu Leadership und Agilität. Die Tourismusexpertin in Gender-Fragen, ficht für Mut, radikale Kooperation und human-centered design. In ihren Design Thinking Workshops entwickelt sie gemeinsam mit den Stakeholdern von Destinationen, Unternehmen und NGOs ganzheitliche Strategien für zukunftsweisende Fragestellungen

In deinen Worten – Was ist “Design Thinking”?

“Design Thinking“, ist ein Set von Methoden, das dabei hilft, kreative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Es gibt eine Vielzahl von Literatur und Anweisungen, letztlich hilft aber nur, auch wirklich ins Tun zu kommen. Der Workshop ist deshalb so angelegt, dass wir wirklich kompakt und intensiv an Visionen arbeiten und die regelmäßigen Pausen bewusst draußen verbringen. Dazu gibt es kleinere Aufgaben zu lösen, die das Bewusstsein und die Achtsamkeit schärfen, damit jede Teilnehmerin am Ende des Wochenendes das eigene Leben aus neuen Blickwinkeln betrachten und ganz aktiv (um-)gestalten kann.

Das klingt noch immer sehr komplex. Kannst du es an einem Beispiel erklären?

Es gibt da eine ganz simple und gleichzeitig extrem augenöffnende Übung zum Feststellen des Ist-Zustands: Die sogenannte Lade-Zustand-Übung. Dabei geht es darum aufzumalen, wie voll die Akkus in den Bereichen Liebe, Spaß, Gesundheit und Arbeit sind. Wenn man das ehrlich aufmalt und vor Augen sieht, wird einem schnell bewusst, wo ein mögliches Ungleichgewicht ist. Und vor allem, ob sich das gut oder schlecht anfühlt. Allein daraus kann man sehr viel machen…zB. versuchen, die Füllstände zu verschieben und in ein paar Wochen die Übung zu wiederholen. Das ist natürlich noch nicht Design Thinking, aber es hilft aufzuzeigen, wo man steht und wo vielleicht Luft nach oben ist. Dazu kommen dann Methoden wie Mindmapping oder das Aufbrechen von Glaubenssätzen, um ein neues Leben überhaupt zuzulassen.

Warum wurde beim Workshop auf ein All-female-Wochenende Wert gelegt?

Weil innerhalb einer Frauengruppe immer eine ganz besondere Energie herrscht. Das mag nach Klischee klingen, aber Frauen -selbst völlig fremde- öffnen sich einander sehr schnell und können sich gegenseitig auch oftmals besser supporten, weil sie sich einfach besser verstehen. Vor allem in beruflichen Belangen stoßen Frauen noch immer an unsichtbare Hürden, die nur andere Frauen kennen und dementsprechend Erfahrungen weitergeben können. Das sieht man auch an diversen Bergsport-Communities, wo sich Frauen austauschen und neidlos pushen! Das ist unterstützenswert. Und passt fabelhaft zu den Werten von adidas Terrex und dem (weiblichen) Team dahinter.

» Vor allem in beruflichen Belangen stoßen Frauen noch immer an unsichtbare Hürden, die nur andere Frauen kennen und dementsprechend Erfahrungen weitergeben können. «

– Anna Weiß

Dein Werdegang ist wandelbar und hochinteressant. u hast schon viele Projekte/Unternehmen gegründet, um dann weiterzuziehen und wieder was Neues zu starten. Liegt der Reiz für dich mehr darin eine Idee zum Leben zu erwecken?

Generell würde ich sagen: ja. Ich bin jemand, der sehen will, was geht. Ich will dazulernen und mich mit verschiedensten Ansätzen beschäftigen. Von daher bin ich eher der Projekt-Typ – was ich über lange Jahre auch erst lernen musste. Was sich aber wie ein roter Faden durch all meine Projekte zieht: ein Ansatz des human-centered design, das den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt aller Überlegungen stellt.

Ist schon ein nächstes Projekt in der Planung?

Haha. Ein ganz großes Projekt hat mich gefunden: ich bin kürzlich Mama geworden. Und ansonsten bin ich immer offen für spannende Projekte, in denen es um Transformation, Offenheit gegenüber Neuem und mutige Entscheidungen geht.

Danke für das Interview, Anna!

*ursprünglich war der Design Thinking Workshop als Wochenende in den Ötztaler Alpen geplant. Mit Hüttenübernachtung, mehreren Wanderungen, Übungen für Kopf & Körper und natürlich Lagerfeuer-Philosophie J. Aufgrund der Pandemie musste der Workshop online stattfinden. Austausch und körperliche Aktivierungen kamen dennoch nicht zu kurz.

Tipps

KRAFTORT NATUR: WIE DU MIT METHODEN AUS DEM BERGSPORT DEIN LEBEN AKTIV GESTALTEN KANNST!

Beim Wandern, Splitboarden oder im Flow-Trail … ganz plötzlich formen sich wirre Ideen zu fixen Plänen und alles erscheint ganz klar und machbar. Dieses Phänomen kennt wahrscheinlich jede begeisterte Bergsportlerin und für manche ist es vielleicht sogar ein entscheidender Grund dafür, sich regelmäßig in der Natur zu bewegen. Dazu kommen noch Dinge wie abschalten, sich verausgaben, an Grenzen stoßen und abwechselnd den Blick schweifen lassen oder fokussieren. Was am Berg ganz automatisch passiert, vernachlässigen wir im Alltag oft. Das nahm adidas Terrex zum Anlass, einen außergewöhnlichen Workshop zum Thema “Design your life” zu organisieren. Zum Launch des neuen Wanderschuhs Swift R3 konnten gleichgesinnte Outdoorsportlerinnen erleben, wie wunderbar Wandern, Coaching und Design Thinking zusammenpassen.

Der Workshop aus der Ich-Perspektive

EMI MASALYKA
Heimat: Geborgen in Argentinien, Wahlheimat: Regensburg // Ausbildung: Raumgestalterin // Beruf: Beraterin für Textil, Fjällräven, aber eigentlich Allrounder, bei Globetrotter Regensburg // Instagram: Emi auf Instagram

Emi war schon von klein auf ein Outdoorkind: Als Kind in den Bergen Argentiniens und nun im bayrischen Wald. Sie liebt es, neue Orte zu erleben und unbekannte Pfade zu betreten. Sie leitet ehrenamtlich ein Pfadfinderteam, kann sehr gut mit Karte und Kompass umgehen und immer wenn es möglich ist, packt ihren Rucksack auf der Suche nach einer Verbindung zur Natur. 

Emi, du warst beim Workshop dabei. Erzähl mal, was habt ihr so gemacht?

Ich habe mich am Samstagmorgen mit Anna Weiß und knapp 20 mir unbekannte Frauen per Microsoft Teams getroffen. Die anfängliche Scheu war schnell gewichen und die 7 Stunden, die wir virtuell zusammensaßen, vergingen wie im Flug. Es gab Aufgaben, wir lösen sollten, und gleichzeitig tolle Impulse von Anna. Für die Aufgaben wurden alle Teilnehmerinnen in Kleingruppen aufgeteilt, wo wir unsere Gedanken austauschen konnten. Es war unglaublich! Viele Gespräche waren richtig tiefgehend und ehrlich. Am Nachmittag stand für jede Teilnehmerin eine Wanderung an, um das Gelernte vom Vormittag zu verarbeiten. Das Treffen im Anschluss ging ähnlich informativ und mit großartigen Impulsen weiter. Wir planten eine große Wanderung für den Sonntag, corona-bedingt jede für sich, ggf. mit einer/m Partner/in.

Hat der Workshop deine Sicht auf Dinge verändert?

Für mich persönlich war es nicht nur eine Bestätigung zu wissen, dass ich auf dem richtigen Weg bin, sondern auch Schritte zu wagen, auszuprobieren und Mut haben Dinge zu verändern. Das Leben ist wie eine Landkarte, manchmal ist der Weg nicht gerade und einfach; aber spannend ist er immer! 🙂

Wie unterschieden sich die Wanderungen zu denen, die du sonst unternimmst? Bist du normalerweise viel draußen aktiv?

Ja, ich bin wirklich viel draußen aktiv. Es tut mir einfach total gut! Es ist aber oft schwierig, Familie, Arbeit, Studium, ehrenamtliche Arbeit und Hobbys unter einen Hut zu bringen. Nicht selten gibt es bei mir Wanderungen, wo ich schnell am Ziel ankommen will, wo ich “nur” leisten muss. Da schaue ich nicht unbedingt viel auf die Natur und Landschaft, die mich umgibt. Ich will mich auspowern!

Ich liebe es aber auch, es auf Wanderungen ruhig angehen zu lassen, Pausen zu machen. Dann setze ich mich hin; höre einfach nur zu und beobachte, wie sich mein Umfeld regt. Höre, wie die Vögel singen oder wie der Fluss seinen Lauf nimmt. Da ich auch gerne fotografiere, nehme ich fast immer meine Kamera mit und versuche, diese Momente festzuhalten.

Was war die größte Herausforderung an dem Wochenende?

Ich bin redefreudig und kommuniziere auch gerne, aber komischerweise war die größte Herausforderung für mich zu Anfang, mit den mir unbekannten Frauen virtuell zu interagieren. Doch nach und nach löste sich unter Annas Führung diese Blockade, wir wurden alle mutiger, beantwortetn die Fragen so ehrlich wie möglich. Letzlich kann man nur so Impulse geben und empfangen. Am Ende war es mir sehr wichtig von dem Wochenende viel mitzunehmen. Nicht nur zu hören, sondern auch zuzuhören, Meinungen und Gedanken austauschen. Und dafür muss man ehrlich mit sich und dem Umfeld sein. Das ist definitv eine Einstellung, die ich gerne in meinen Alltag integrieren möchte. Es ist befreiend!

Und, gibt’s Pläne für die Zukunft, die du mit dem neuerlernten Wissen umsetzen wirst?

Ja, definitiv! Pläne sind da. Zukünftig weiß ich, ich muss mehr hinterfragen. Und ich sollte einfach mit Dingen und Plänen anfangen, wirklich angehen und nicht nur davon träumen. Und wenn ich mal nicht weiterkomme, möchte ich mir Leute und Bekanntschaften suchen, die mir helfen, diese Pläne zu verwirklichen und nicht aus den Augen zu verlieren.

Long Ngyuen

» Ich baue meinen Weg nach vorne und bin nicht alleine! «

Emi

Danke für das Interview, Emi!


DAS NEHM ICH MIT, Emi Masa.

Alles für deine nächste Tageswanderung, um den Kopf freizukriegen:
Auf dem Event habe ich die Adidas TERREX SWIFT R3 GORE-TEX wirklich zu schätzen gelernt. Der Wanderschuh ist leicht, angenehm am Fuß, wasserfest und streikt nicht bei längeren Tagestouren.

Außerdem mit dabei:
Die Adidas TERREX MYSHELTER GORE-TEX ACTIVE Regenjacke
Source WIDEPAC 2 L – Trinksystem (Vergesst nicht, dass auch das schwitzen kompensiert werden muss. Ihr verliert beim Wandern schnell an Wasser und Mineralstoffen, die ihr durch Trinkwasser und Wegsnacks wieder zuführen solltet).
Vaude BRENTA 24 – Tagesrucksack (Das ist einfach mein Liebling. Ich würde aber jeder Wanderin empfehlen, man verschiedene Packs durchzuprobieren, um das optimale Modell für sich zu finden).
Tierra WOOLPA TEE W – Funktionsshirt aus Mischgewebe mit Merinowolle (beste).
Patagonia AIRSHED CAP – Mütze (Sonnenschutz!!)
Fjällräven ABISKO TREKKING TIGHTS – Find ich einfach klasse! Robust und vom Sitz für mich optimal für unterwegs!
Arc’teryx ATOM LT HOODY WOMEN’ S – Übergangsjacke

      Text: Frederieke Krippeit