Camping im Garten

Zelten ist für Kinder ein Abenteuer und dafür ist es egal, wo das Zelt steht – zur Not oder aus gutem Grund – auch im eigenen Garten. Vorfreude, Aufregung und eine hoffentlich erholsame Nacht mit Frischluftgarantie sind vorprogrammiert.
Lagerfeuerromantik im eigenen Garten und dank Feuerschale ohne Schädigung des Rasens.

Corona macht vieles anders. Und wirbelt auch das Familienleben durcheinander. Neben Home-Office und Home-Schooling werden auch alle gestrickten Urlaubspläne durcheinander geworfen. So auch bei Globetrotter Kollege Michael. Sein Alternativprogramm eine Nacht im Zelt im Garten – das hält er auch auf Video fest …

Michael mit deinen beiden kleinen Töchtern hast du ein Zelt im Garten aufgebaut und darin übernachtet. Wie bist du auf die Idee gekommen?
Über Ostern hatten wir eigentlich einen Kurzurlaub geplant. Mit dem Zelt wollten wir in der Nähe von München einige Tage draußen übernachten und die ersten Frühlingstage genießen. Leider war dies durch die Corona-Krise nicht möglich. Das Wetter war aber über Ostern zumindest hier im Süden trocken und so haben wir das Zelt im Garten aufgebaut. Für die Kinder ist es gar nicht so wichtig, wo das Zelt steht, sondern das es steht! Diese kleine »Flucht« über Nacht ins Zelt haben wir schon öfter gemacht.

Und was haben die Nachbarn gesagt?
Es war nicht das erste Mal, das sie unseren Familienpalast im Garten gesehen haben. Aber jetzt in dieser besonderen Zeit kamen natürlich schon Sprüche wie »Hat Dich deine Frau des Hauses verwiesen?«, »Nach drei Wochen mit der Familie daheim schon auf der Flucht?« und natürlich: »Bei vier Grad nachts nicht zu kalt?«. Aber auch so kommt man über den Gartenzaun auch mit den Nachbarn mal wieder ins Gespräch.

Vorstadtidylle mal anders: Das »Lagerfeuer« wärmt auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.

Was macht für dich den Reiz des eigenen Garten als Zeltplatz aus?
Nicht das wir uns falsch verstehen. Ein Zeltplatz am See oder mit Blick auf die Berge ist schon reizvoller, aber ohne großen Aufwand lässt sich direkt vor der Terrassentür schnell ein Ausstieg aus dem »normalen« Alltag erzielen. Ein kleines Microabenteuer nicht nur für die Kinder. Oder hättest du gewußt, wie viele Vögel morgens in deinem eigenen Garten ein Konzert geben? Tatsächlich hat sich das ab 5 Uhr angehört als lägen wir mitten im Dschungel.

Wirst du wieder dein Zelt im Garten aufbauen?
Ja, definitiv und zwar schon nächste Woche. Ich liebe es einfach im Zelt zu schlafen – für mich gibt es keinen erholsameren Schlaf als mit dem Rascheln des Igels ein und mit dem Zwitschern der Vögel aufzuwachen. Und für die Kinder ist es ein Abenteuer …

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Wo zeltet ihr sonst?
Unsere Sommerurlaube verbringen wir seit Jahren im Zelt. Unser Motto: Camping is in tents! Unterwegs waren wir in ganz Europa, aber Kroatien ist schon einer unserer Lieblingsspots. Dabei muss man nicht glauben, dass Kroation immer eitelsonnenschein ist. Bei unserem ersten Camping-Trip als Familie nach Kroatien hatten wir gleich in der ersten Nacht ein unglaubliches Unwetter. Über fünf bis sechs Stunden hat es heftig gewittert, gestürmt und geregnet. 

Wir hatten damals noch nicht das beste Equipment und unser Zelt war nicht das Geilste. So stand ich die halbe Nacht an den Zeltstangen und habe sie festgehalten und das Zelt wieder abgespannt. Es ist nichts gebrochen und am Morgen war meine größte Angst, dass mein Frau nie wieder mit mir Campingurlaub machen will.

Wer so vorzüglich Pausieren will …

… muss einiges den Berg hoch tragen.

Und wenn ihr mal nicht zeltet?
Hüttentouren in den Alpen haben sich für uns als Familie als zweites »Urlaubs-Standbein« etabliert. Bevorzugt sind wir im Dachsteinmassiv zwischen Oberösterreich und der Steiermark unterwegs. Da habe ich auch noch einen Geheimtipp: Die Gjaidalm – dort kann man neben der Hütte auch sein eigenes Zelt aufschlagen und schläft mitten in den Bergen direkt unter den Sternen … da kann der eigene Garten dann nicht mithalten.

Was ist dein Lieblings-Ausrüstungsteil?
Ich bin ein echter Gearnerd und sitze ja bei Globetrotter an der Quelle, da fällt die Entscheidung nicht leicht. Wenn ich mich aber auf ein bestimmtes Teil festlegen muss, dann ist es – auch weil ich eher aus der Technik-Ecke komme – der Primus Kinja Kocher. Das ist kein Kocher, das ist ein Brenner. Und genau richtig, wenn zwei Kinder schnell bekocht werden müssen. Bei dem Stück freue ich mich sogar, wenn ich ihn putzen muss …

Was muss unbedingt mit zum Familienzelten?
Die Lieblingskuscheltiere der Kinder, ein bequemer Campingstuhl für meine Frau und eine Hängematte für mich – und die Kinder.

Camping-Glück mit Gut-Wetter-Garantie (?) in Kroatien.

Welchen Ausrüstungstipps kannst du einer Familie fürs erste Mal Campen geben?
Unterwegs ist guter Schlaf wichtig. Deswegen würde ich als erstes in eine gute, bequeme Isomatte und einen zur Jahreszeit passenden Schlafsack für alle Mitreisenden investieren. Vernünftige Campingstühle weiß man zu schätzen, je länger der Trip dauert. Wie groß oder teuer das Zelt war, oder ob das Wasser nach zwei oder vier Minuten kocht, ist erst einmal nicht so wichtig. Versucht aber beim ersten Mal ein gutes Wetterfenster abzupassen.

          Zur Person:
          Michael Wahner arbeitet seit 2018 bei Globetrotter als Head of Retail. In seiner Funktion reist er von Filiale zu Filiale und unterstützt und führt die Filialleitung bei allen standortübergreifenden Themen. Er ist ein Kind des Einzelhandels und jobbte schon mit 15 Jahren in einem kleinen Outdoorladen. Heute lebt er südlich von München – einer Gegend mit wunderschönen Campspots.

          AbenteuerZuhause, clubhuette

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          Text: Globetrotter Magazin
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