Diversity: kulinarische Vielfalt bei Globetrotter

Unsere Gesellschaft ist bunt und vielfältig. Unsere Arbeitswelt auch. Darauf macht der Deutsche Diversity-Tag aufmerksam. Aus diesem Anlass möchten wir bei Globetrotter mit einem Online-Kochbuch die kulturelle Vielfalt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feiern – denn Vielfalt geht durch den Magen.

Beispielhaft möchten wir euch hier einige Rezepte aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands und Europas vorstellen, die zum Nachkochen und -backen einladen.

Viel Spaß und natürlich guten Appetit!

Inhalt:


Pfefferpotthast aus Dortmund

Von Simon Michalowicz, gebürtiger Dortmunder und nun Deputy Sales Unit Manager in Dresden

Ein altes traditionelles Gericht der westfälischen Küche ist Pfefferpotthast. Der Name lässt schon darauf schließen, es wird in einem Pott und mit reichlich Pfeffer zubereitet. Als Beilage gibt es dazu unter anderem Gewürzgürkchen oder Rote Bete und Petersilienkartoffeln. Durch die einfache Zubereitung kann man es auch super im Dutch-Oven auf dem Lagerfeuer kochen. Und dazu gibt’s natürlich immer ein lecker Pils aus Dortmund!

Zutaten (für etwa 4 Portionen ohne Beilage):

1 kg Zwiebeln
3 EL Butterschmalz
1 kg Rindergulasch
Pfeffer
Salz
1 TL Pfefferkörner
5 Pimentkörner
5 Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
2 Nelken
500 ml Rinderfond oder kräftige Gemüsebrühe

Zubereitung:

  1. Die Zwiebeln schälen und in grobe Ringe schneiden. Das Butterschmalz in einem großen Topf oder Bräter erhitzen und das Fleisch darin von allen Seiten scharf anbraten. Die Zwiebeln hinzugeben und glasig braten. Mit Pfeffer und Salz würzen und einige Minuten dünsten lassen.
  2. Die Gewürze hinzugeben und alles mit dem Fond / der Brühe ablöschen. Deckel drauf und alles bei niedriger Stufe ungefähr 90 Minuten köcheln lassen.
  3. Die Lorbeerblätter, Zitronenscheiben, Pfefferkörner, Pimentkörner und Wacholderbeeren entfernen und den Sud etwas einkochen lassen. Den Pfefferpotthast mit Salz und Pfeffer abschmecken und schon mal ein Bier aus dem Kühlschrank holen – denn gleich gibt es lecker Essen!

Tipp am Rande: Die Gewürze kann man auch in einem Tee-Ei oder Gewürzsäckchen in den Topf geben. Dann lassen sie sich am Ende leichter entfernen.


Frankfurter Grüne Soße

Von David Bitter – Team Lead City Store Marketing

Ich bin geborener Frankfurter und lebte hier auch einige Zeit direkt an der Stadt. Unsere Wohnung war damals nur 50 Meter vom „Grüne Soße Denkmal“ entfernt. Richtig – ein Denkmal für eine Soße, sowas gibt’s nur in Hessen. Im Sommer wehten uns die leckeren Gerüche der Kräuterwiesen und -felder vor dem Denkmal um die Nase. Seitdem lieben wir grüne Soße.

Zutaten:

400g Kräuter Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch
200g Sauerrahm
1 kg Naturjoghurt
1 TL Zucker
1 EL Senf
2 TL Salz
6+ (2) Eier

Zubereitung für 6 Portionen ca. 15 Minuten:

  1. Die frischen Kräuter klein hacken oder zusammen mit dem Senf, Meersalz, Zucker, Sauerrahm in den Mixer legen.
  2. Danach mit dem Jogurt vermischen, die hartgekochten Eier halbieren und mit Kartoffeln servieren.
  3. Ich hacke normalerweise noch zwei gekochte Eier klein und füge sie direkt der grünen Soße hinzu.
    Im Original wird mit Koch- oder Salzkartoffeln serviert, persönlich schmecken mit kross gebackene Kartoffel Wedges dazu am besten.

PS: Nein, da kommt keine Minze rein. Aber ein bisschen Ästhetik musste sein – nur fürs Foto!


Berner Züpfe – in schwiizerdütsch: Bärner Züpfe

Von Katharina Benson – Head of HR Frilufts

Das Rezept stammt aus dem „Berner Kochbuch“, dem Standardwerk aller Schweizer Hausfrauen. Tatsächlich wird es seit Generationen in den Schulen der Region aus der ich stamme für den Kochunterricht genutzt.

Zutaten:

1 Kg
30 g Hefe
2 Tassen Milch(0,5 Liter)
100-150 Gramm Butter
2 Eigelb oder 1 Ei
1 Kaffeelöffel Zucker
1 Löffel Salz
1 Eigelb zum Bestreichen

Zubereitung:

  1. Mehl in eine Schüssel sieben. Hefe mit wenig Milch anrühren. Butter in einer Pfanne flüssig werden lassen, Pfanne vom Feuer nehmen und die übrige kalte Milch beigeben. Zucker, Salz und Eigelb dazurühren, die angerührte Hefe beigeben und gut vermischen. Diese Flüssigkeit in das Mehl rühren.
  2. Den Teig gut kneten und klopfen, bis er gleichmässig elastisch ist, in der zugedeckten Schüssel ums Doppelte aufgehen lassen.
  3. Zwei gleiche Rollen formen und zu einer Züpfe flechten, diese auf dem gebutterten Blech nochmals kurz gehen lassen. Mit Eigelb bestreichen und im vorgewärmten Ofen bei mittelstarker Hitze backen. Backzeit: 30-40 Minuten. Temperatur: 200-220 Grad.

(Anmerkung: Pfanne meint Topf, Kaffeelöffel= kleiner Löffel, Löffel = Esslöffel).  Wie das Flechten funktioniert, schaut euch am besten bei YouTube an.

Für mich ist die „Züpfe“ eine liebe Erinnerung an Kindertage – Sonntag hat mein Vater meistens das Familienfrühstück gemacht und das bedeutete: frische, noch warme „Berner Züpfe“ und ein großer Krug herrlich süßer, selbstgemachter, heißer Kakao!  Auch meine Tochter liebt die „Züpfe“ und zu bestimmten Feiertagen gehört sie einfach auf den Tisch.

Zu Ostern können Kindern aus dem Teig leicht Osterhasen formen (Augen, Nasen usw. mit Rosinen, Mandeln und was der Fantasie noch so gefällt, gestaltet) und an Nikolaus (Schwiizerdütsch „Samichlaus“ werden aus dem Teig „Gritti-Bänzen“ hergestellt. Das ist das traditionelle Nikolausgebäck. Diese Anleitung habe ich noch in meinen Schulsachen gefunden.


Norwegische Waffeln nach Großmutters Art

Von Philip Schmitz – Verkäufer in der Berliner Filiale

Die Waffeltradition der Norweger lässt sich bis in die Wikingerzeit zurückverfolgen, nachdem man in Frauengräbern handgeschmiedete Waffeleisen gefunden hat. Vermutlich wurden erste Vorlagen von ihren Beutezügen nach Norwegen mitgebracht. Die klassische norwegische Waffel, auch wenn sie heute oft mit Kardamom und karamellisierter Butter verfeinert wird, besteht aus folgenden Zutaten.

Zutaten:

250g Kartoffelmehl
125 ml Butter
1 Päckchen Vanillezucker
125g Zucker
1 Tl Backpulver
3 Eier
250 ml Milch
1 Prise Salz

Zubereitung:

  1. Eier, Vanillezucker und Zucker  schaumig schlagen und anschließend die anderen Zutaten beimischen, bis ein sämiger  Teig entsteht. Diesen etwas ruhen lassen und dann portionsweise auf das Waffeleisen geben.
  2. Jetzt kommt das besondere:
  3. Gudbrandsalen oder auch Brunøst (norwegischer, karamellisierter Ziegenkäse) wird in feinen Scheiben gehobelt und auf die Waffeln gelegt.

Und jetzt einfach zu einem schönen Pott Kaffe genießen.


Polnischer Karpatka

Von Aleksandra Spirydowicz – Zentraler Servicepoint Berlin

Die polnische Küche ist nicht nur vielseitig, sondern auch von seinen geografischen Gegebenheiten geprägt. So haben auch die Karpaten mit der „Karpatka“ ihren Niederschlag in Polens Küche gefunden. Karpatka bedeutet so viel wie die kleinen Karpaten, weil er wie das mit Schnee bedeckte Hochgebirge aussieht. Dieser köstliche Kuchen gehört seit den 60ern traditionell auf jeden Tisch und wird mittlerweile auch als Backmischung angeboten. Doch nichts ist besser als ein selbst gebackener Kuchen und mit diesem leckeren und einfachen Rezept gelingt er jedem.

Zutaten für den Teig:

300ml  Wasser
80g Butter
180 g Mehl
½ Päckchen Backpulver
4 Eier
1 Prise Salz

Zutaten für die Buttercreme:

90 g Butter
3 Päckchen Vanillezucker
½ Liter Milch
100 g Zucker
2 EL Mehl (gut gehäuft)
1 Päckchen Vanillepudding

Zubereitung Brandteig:

  1. Wasser, Butter und Salz miteinander aufkochen.
  2. Das gesiebte Mehl im Sturz hineinschütten und rühren bis der Brandteig sich als Kloß vom Topf löst.
  3. In eine Schüssel geben, etwas auskühlen lassen und – ohne stark zu rühren – nach und nach die Eier und das Backpulver zugeben.
  4. Weiter rühren bis sich der Teig von der Schüssel löst.
  5. Teig auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche verstreichen (4-6 mm).
  6. Backofen auf 160 Grad vorheizen und das Gebäck goldgelb backen.
  7. Nach dem Erkalten einen Teil des Gebäcks mit Buttercreme bestreichen; mit dem anderen Teil bedecken. Mit Puderzucker bestreuen.

Zubereitung Buttercreme:

  1. Puddingpulver mit Mehl vermischen und wie Puddingpulver mit Milch kochen.
  2. Butter mit 3 Päckchen Vanillezucker und 100 g Zucker mit dem Handmixer sahnig rühren.
  3. Pudding löffelweise dazugeben und vorsichtig unterrühren.

Labskaus – Kulinarik auf nautisch

Von René Mosenthin – HR Business Partner

Labskaus ist ein Seefahrergericht.  Es stammt aus der Nordseeregion und wurde erstmals zubereitet um Reste zu verarbeiten. Jede Region hat dabei ihre eigenen Vorlieben entwickelt. Das beginnt mit der Art der Darreichung, zum Beispiel ob der Matjes in Stücken oder im Ganzen serviert wird, und endet dann bei den tatsächlichen Zutaten, beispielsweise verwenden einige Regionen statt Corned Beef Gulasch.

Meine Rezeptversion ist von meiner Familie aus Hamburg, aber auch in Hamburg hat jede Familie ihr eigenes Labskausrezept. Jede Variante hat ihren ganz eigenen Geschmack – aber immer lecker!

Zutaten:

500g Kartoffeln
1 Dose Corned Beef
100g Butter
125 ml Milch
4 Eier
4 Gewürzgurken
4 Matjesfilets
1 kleines Glas Rote Beete
Salz & Pfeffer

Zubereitung:

  1. Zuerst machen wir Kartoffelpüree. Dazu müssen die Kartoffeln geschält, klein geschnitten und gekocht werden. Je kleiner, desto schneller sind sie gar und da sie nachher sowieso gestampft werden kann man den Schritt beliebig beschleunigen. Die Kartoffelstücke anschließend in Salzwasser gar kochen.
  2. Während die Kartoffeln kochen das Corned Beef bei schwacher Hitze in ein bisschen Butter anbraten bis es von selbst zerfällt.  Parallel dazu die Eier hart kochen.
  3. Sobald die Kartoffeln fertig sind, diese abgießen und mit der Milch und dem Rest der Butter zu einem steifen Kartoffelbrei stampfen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und danach das Corned Beef mit dem Kartoffelbrei verrühren. Dadurch entsteht die zart rosa Farbe.  Anschließend die Eier pellen, mit einem Eierschneider zerteilen und ebenfalls ins Labskaus rühren.
  4. Zum Abschluss Matjesfilets und Gewürzgurken in kleine Stücke schneiden.

Beim Anrichten gibt es verschiedene Philosophien, ich starte mit ein paar Matjesstücken und Gewürzgurken unten im Teller, anschließend einen Schlag Labskaus und oben ein paar Rote Beete. So lassen sich die Rote Beete leicht mit dem Löffel zerteilen. Oftmals werden Matjes, Gewürzgurken und Rote Beete allerdings auch separat gereicht.

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