How-To: Hängematte aufhängen

Wer fällt schon gerne aus oder mit der Hängematte? Rainer von Globetrotter Dresden gibt eine kleine Knotenkunde zur Hängematten-Befestigung, die sicher hält und sich einfach wieder lösen lässt.

Hängematten sind schon immer eine der schönsten Möglichkeiten die Seele »baumeln« zu lassen – kurz vom Alltag abzuschalten. Sie lassen sich nahezu überall aufhängen und sind in ihren leichtesten Varianten grade einmal so schwer wie zwei Tafeln Schokolade. Ihr breites Einsatzspektrum vom Lese-Rückzugsort auf dem Balkon bis zum Zeltersatz auf einer Ultralight-Langstreckenwanderung sucht seines Gleichen.

Das einzige, das es für die schaukelnde Entspannung benötigt, sind zwei Fixpunkte. In der Natur sind dies oft Bäume (Rinde nicht beschädigen und Baumschutz nutzen), Masten oder auch mal ein großer Stein. Im Garten eignen sich Wäschestangen, Mauern oder auch die Balkonbefestigung wie bei Rainer. Achtung bei Fallrohren von Regenrinnen: Diese sind nicht auf eine Querbelastung ausgelegt. Hat man all dies nicht, gibt es einfache, leichte Gestelle, die sich frei platzieren lassen.

Für jede Befestigung benötigt man drei einfache Knoten. Diese zeigt Rainer hier:

5 weitere Knoten fürs Outdoor-Glück

Und was macht man nun in der Hängematte? Klassisch ein Buch lesen, die Seele doch »baumeln« lassen oder in praktisches Outdoor-Wissen investieren. Hier findet ihr fünf weitere Knoten im Detail erklärt, mit denen ihr auf Tour und im Alltag vieles befestigen könnt.

1) Der Achterknoten (gelegt oder gesteckt) ist einer der populärsten Schlaufen­knoten. Beim Klettern wird er als Einbindeschlaufe eingesetzt. Er zeichnet sich durch eine besonders hohe Reißfestigkeit aus. Den Namen verdankt der Knoten der Ähnlichkeit zu der arabischen Ziffer 8. Der Achterknoten lässt sich auch nach großer Belastung wieder leicht lösen.  

2) Der Palstek ist aus dem Segelsport bekannt (beim Klettern heißt er Bulin). Mit ihm macht man eine Schlaufe, die sich unter Belastung weder festzieht noch löst. Zum Knüpfen des Knotens gibt es eine schöne Eselsbrücke: »Eine Schlange taucht aus dem Teich, kriecht einmal um den Baum und taucht wieder in den Teich.«  

3) Der Mastwurf dient im Kletter­sport als Selbstsicherung, beim Segeln und Kanufahren benut­­z man ihn zum Beispiel, um das Boot an einem Poller fest­zumachen. Er kann gelegt oder gesteckt werden und löst sich auch nach hoher Belastung recht einfach.  

4 ) Der Prusik (Danke dafür, Herr Karl Prusik) dient im Klettersport vorwiegend als Klemmknoten, der sich bei einer Belastung des Seils zuzieht und bei Entlastung lockert. Mit zwei kurzen Seilen, die per Prusik in ein hoch oben befestigtes Seil eingebunden sind, kann man beispielsweise senkrecht auf- und absteigen.  

5) Der doppelte Spierenstich gehört zu guter Letzt noch ins Repertoire. Mit ihm lassen sich zwei Seile ver­binden und auch nach starker Belastung einfach wieder lösen. Im Prinzip knüpft man in jedes Seil­ende einen doppelten Überhandknoten, bei dem man das jeweils andere Seil mit einfängt. Die Knoten werden dann auf­einander zugezogen.

Zur Person:
Rainer Jaepel leitet die Globetrotter Filiale in Dresden. Privat trifft man ihn beim Klettern in der Sächsischen Schweiz genauso wie im Winter auf Ski zwischen Erzgebirge und Alpen. 

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