Im Topf um die Welt – Georgien

Zu Gast im Kaukasus: Wir zeigen dir, wie du in deiner Outdoor-Küche die traditionellen Chinkali zubereitest.

Tom Jutzler

Draußen kochen! In der ersten Folge unserer Reihe »Im Topf um die Welt« nehmen wir dich mit in den Kaukasus. Chinkali heißen die gefalteten Teigtaschen, die wir aus wenigen Zutaten zubereiten wollen. Das traditionelle georgische Gericht eignet sich gut für die Outdoor-Küche, da die Teigtaschen in kochendem Wasser gegart werden. Es reicht also ein einflammiger Kocher beziehungsweise eine Feuerstelle mit einem Topf.

Sonne auf dem Teller!

Das Gericht stammt ursprünglich aus dem georgischen Hochgebirge. Die Falten symbolisieren die Strahlen der Sonne. Der dünne Teig wird traditionell mit einer Hackfleischmischung gefüllt. Die Füllung wird auf kreisrunde Teigscheiben gegeben, der Teigrand anschließend in Falten gelegt und über der Füllung geschlossen. Sie werden in Salzwasser gegart und – zum Beispiel – mit zerlassener Butter oder Öl sowie grobem schwarzem Pfeffer serviert. Die meisten Georgier lieben Joghurt! Er passt hervorragend zu den Chinkali. Er kommt als einfacher Dip auf den Tisch. Wer möchte, gibt etwas gehackten Dill und Salz in den Joghurt.

Wer schafft die meisten?

Chinkali werden mit der Hand gegessen! Man nimmt die Spitze der Teigtasche und beißt etwas Teig ab, trinkt den Saft aus der Tasche und dann isst man den Rest. Den sogenannten Hut isst man nicht unbedingt mit, sondern legt ihn auf den Tellerrand. Am Ende der Mahlzeit kann gezählt werden, wie viele Teigtaschen jeder geschafft hat!


Da du in deiner Outdoor-Küche wahrscheinlich keine Waage hast, haben wir (fast) alle unsere Mengenangaben auch in Becher umgerechnet. Auf den Fotos siehst du die Becher von Primus mit einem Volumen von 0,6 Liter.


Schritt #1 – Der Teig

1,5 Becher (500 gr) Mehl

1/2 Becher (300 ml) heißes Wasser

1 TL Salz

1 Ei

Für den Teig gibst du das Mehl in eine große Schüssel und lässt ein Ei in die Mitte fallen. Gib Salz und Wasser hinzu und knete die Mischung, bis eine Art Nudelteig entsteht. Eventuell musst du nach und nach etwas Mehl hinzugeben. Wenn der Teig nicht mehr an den Händen kleben bleibt, bist du auf einem guten Weg!

Schritt #2 – Die Füllung


350 gr Hackfleisch (je nach Geschmack: Rind, Schwein oder Lamm)

je ein Bund frischer Dill, Petersilie und Koriander

1/2 Gemüsezwiebel

1 Knoblauchzehe

je eine Prise Pfeffer und Cayennepfeffer

1 TL Salz

ca. 1/2 Becher (300 ml) Wasser

Zunächst werden die Kräuter gehackt und die Zwiebel klein geschnitten. Dann gibst du das Fleisch in eine weitere Schüssel oder einen Topf und reibst Knoblauch dazu. Die Kräuter, die Zwiebelstückchen, Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und etwa einen halben Becher warmes Wasser dazugeben und die Mischung verrühren. Du hast genug Wasser hinzugegeben, wenn dein Löffel von selbst in der Mischung versinkt!

Schritt #3 – Die Faltkunst

Das Falten der Chinkali ist tatsächlich eine Kunst. Zum Glück haben wir genug Teig vorbereitet, um üben zu können!

Zunächst rollst du den Teig etwa fingerdick aus. (Wer in seiner Outdoor-Küche kein Nudelholz hat, kann das wunderbar mit einer Flasche oder einem Becher machen!)

Jetzt stichst du mit einem kleinen Glas oder einem Becher runde Teiglinge aus. Wenn du so vorgehst, kannst du sicher sein, dass alle Teigtaschen gleich groß sind!

Nun die Teiglinge dünn ausrollen. Sie sollen etwa 2 mm dick sein. Wenn du das geschafft hast, kommt die eigentliche Herausforderung: das Füllen und Verschließen …

Lege einen ausgerollten Teigboden in den Deckel deines Topfes. Das ist praktisch, weil der Deckel (von innen) leicht konkav ist. Das hilft dir beim Füllen der Tasche! Jetzt mit etwas Fingerspitzengefühl den Rand nach oben ziehen und wie bei einer Ziehharmonika einmal rundherum in Falten legen. Wenn du dein Säckchen fertig hast, den »Hals« zusammendrücken.

Schritt #4 – Die Kochkunst

Die fertigen Chinkali in leicht kochendes Salzwasser geben. Ab und zu hebst du den Topf an und drehst ihn ein wenig hin und her. Das soll verhindern, dass die Chinkali am Boden kleben bleiben.

Wenn sie an die Oberfläche schweben, sind sie fertig. Je nach Größe der Teigtaschen sollte es nach etwa 6-8 Minuten so weit sein.

Guten Appetit!

Mit diesen kleinen Sonnenrädern kannst du deine Freunde beim Unterwegs-Sein mit Sicherheit überraschen. Die Herstellung macht Spaß und ist nicht allzu schwierig. Kleiner Nebeneffekt: Die Chinkali sind sehr fotogen. Viel Freude beim Nachkochen!


Zu guter Letzt …

Wir haben ein paar von den Chinkali mit Schokolade gefüllt – geht auch!

Vegetarier können natürlich eine Käse-Kräuter-Mischung in die Taschen geben. Probiere aus was dir schmeckt!

Joghurt passt auf jeden Fall zu allen Geschmacksrichtungen – zumindest wenn man ihn mag!

Es gibt übrigens noch eine Falt-Variante: den »Hasen«. Dabei werden die Seiten im Zickzack gefaltet. Am Ende bleiben zwei Ohren stehen. Auch schön.



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