Planer: Menorca auf dem Camis des Cavalls erwandern

Reiseplaner Menorca
Gut geplant ist halb gewonnen! Deine große Reise beginnt nicht erst am Flughafen, sondern schon bei der Vorbereitung. Alles was du für eine Wanderung rund um Menorca wissen musst, erklären wir in diesem Artikel.

Inhalt:

Menorca Karte

Globetrotter Infos: Menorca

Sprachen: menorquinisches Katalan, Spanisch.
Einwohner: ca. 94.000 Einwohner.
Größe: knapp 700 km² (1/5 der Fläche Mallorcas).
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner pro km² (Deutschland: 233 Einwohner pro km²).
Geld: Euro.
Zeitverschiebung: Keine.
Reisezeit: April bis Oktober, ganzjährig reizvoll.
Reisebudget: ca. 900 Euro/Woche.

2 Fakten zu Menorca

1) Im Gegensatz zu Mallorca stehen deutsche Touristen nur auf Platz 4 der Besucherliste: Die meisten Besucher Menorcas sind Briten, gefolgt von Festlandspaniern und Italienern. Obwohl die Insel immer populärer wird, landen nur ca. 1,2 Millionen Gäste auf der Insel (Mallorca hat bei fünffacher Größe ca. 14 Millionen Besucher)

2) Mayonnaise stammt aus Menorca: Dies ist eine der bekanntesten und beliebtesten Erzählungen der Insel. Angeblich kreierte ein französischer Küchenchef diese Spezialität in der Hauptstadt Mahon – anlässlich der Siegesfeier der Franzosen über die Engländer (sie hatten 1756 die Kontrolle errungen). Lokale Geschichten berichten dagegen vom Herzog von Richelieu, der spätabends in ein Gasthaus trat und vom überraschten Wirt mit einer schnell zusammengerührten Sauce aus Eiern und Olivenöl bewirtet wurde. Diese schmeckte ihm so gut, dass er das Rezept erfragte und die Spezialität nach seiner Rückkehr in Frankreich als Mahoneser Sauce oder Mayonnaise bekannt machte.

Was ist der spezielle Reiz des Cami des Cavalls auf Menorca?

Der traditionelle mittelalterliche Reitweg führt einmal rund um die Insel Menorca und ist das ideale Abenteuer für Wanderer, die Streckenwege lieben, ohne riesige Höhenmeter bewältigen zu müssen. Er offeriert wunderbare Strand- und Küstenlandschaften (inklusive interessanter prähistorischer Höhlen) sowie eine vielfältige Geologie und Flora. Trotz der überschaubaren Größe der Insel sind die einzelnen Abschnitte überraschend abwechslungsreich und vielfältig. Da der Cami des Cavalls die zwei »Hauptstädte« der Insel mit einschließt, ist auch für Kultur und Urbanität gesorgt. Der größte Reiz ist jedoch zweifelsohne die wunderbare Natur – seine Vielzahl und Unterschiedlichkeit außergewöhnlicher Buchten und Strände! Fast die Hälfte der Insel steht unter Naturschutz und seit 1993 ist Menorca Biosphärenreservat der UNESCO. Zahlreiche Etappen des Cami sind übrigens auch für Mountainbiker und Reiter offen!

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Wie lang ist der Cami des Cavalls und wo führt er lang?

Der Cami des Cavalls ist 185 Kilometer lang und besteht aus 20 Wegetappen. Er umrundet gegen den Uhrzeigersinn einmal die Insel – meist entlang der Küste. Die Teilstücke sind von unterschiedlicher Schwierigkeit und Länge (5,4 bis 13,6 km): 10 Etappen liegen im Norden und 10 im Süden. Die gesamten akkumulierten Höhenmeter sind ca. 1870 m. Beginn und Ende des GR 223 ist die Hauptstadt Maó.

Wieviel Tage benötigt man für den Cami des Cavalls?

Ihr könnt selbst entscheiden, wieviel Zeit ihr euch für die Tour nehmen wollt. Die meisten Wanderer laufen 1 bis 3 Etappen pro Tag. Ihr solltet mindestens 6 Wandertage einplanen (für ambitionierte Läufer, die keine langen Pausen an den Stränden einlegen wollen). Bei bequemerem Tempo lässt sich die Runde gut in 9 Tagen durchführen. Für eine entspannte Umrundung mit Wanderpausen und vielleicht ein, zwei freien Tagen empfehle ich jedoch eher 2 Wochen.

Kann man auch nur einzelne Abschnitte laufen oder gibt es Varianten?

Klar! Wer nicht die Ambition hat, den gesamten Reiterweg zu laufen, kann sich einzelne, besonders reizvolle Etappen aussuchen und genießen. Fast alle geführten Reisen auf der Insel enthalten einzelne Abschnitte des Cami und ihr könnt es ebenso machen. Da sich das Wetter regional stark unterscheidet, ist es zudem empfehlenswert, die jeweilige Tagesetappe der aktuellen Vorhersage anzupassen. Nicht alle Abschnitte sind außerdem gleich reizvoll. Einige führen eher Inland, manche an geschäftigen Stränden entlang. Vor allem in der Nähe der Städte müssen Wanderer streckenweise auf Asphalt laufen.

Es gibt beim Cami keine zusätzlichen Varianten. Auf den Etappen im Süden ist es jedoch möglich, bei Teilstrecken den sogenannten »Litoral« zu laufen. Dies ist eine Route, die direkt an der Küste verläuft und zu einigen Buchten führt, die auf dem regulären Cami nicht angewandert werden.

Literatur zur Reisevorbereitung

      Für wen ist der Cami des Cavalls ein realistisches Ziel?

      Der Cami ist für jeden halbwegs fitten und ausdauernden Wanderer gut zu meistern. Er fordert keine Höchstleistungen und Gipfelbesteigungen, aber aufgrund des oft unebenen und felsigen Untergrunds kann er durchaus anstrengend werden – je nachdem für welche Etappenlänge man sich entscheidet. Eine gewisse Trittsicherheit ist erforderlich. Auch Ungeübte können sich an den Cami wagen, sollten aber zunächst mit einfacheren Strecken beginnen.

      Wie komme ich am besten nach Menorca?

      Der Flughafen Mahon wird direkt von einigen Fluglinien in Deutschland angeflogen. Allerdings gilt dies nicht für das gesamte Jahr. Zwischen Mai und Oktober könnt ihr Direktflüge von zahlreichen deutschen Flüghäfen nach Mahon (Menorcas einziger internationaler Flughafen) finden. Im April ist eine direkte Anreise nur von Düsseldorf und München möglich (Stand: August 2022). Alternative: Umstieg in Palma de Mallorca. Von Valencia, Barcelona und Mallorca fahren verschiedene Fährschiffe nach Ciutadella und Mahon.

      Wann ist die beste Reisezeit für Menorca?

      Die ideale Reisezeit für Menorca und den Cami ist April bis Oktober. Dabei würde ich die Zeit von Mitte Juni bis Mitte September vermeiden, da es dann recht heiß und die Insel zu belebt sein kann. Gerade die Randmonate sorgen für mehr Ruhe an den Stränden und den Wanderwegen. »Warmbader« sollten eher den Spätsommer und Herbst für einen Besuch nutzen, da das Mittelmeer dann mit fantastischen Wassertemperaturen (bis 24 Grad) aufwarten kann. Im April und Mai steigt die Wassertemperatur dagegen kaum über 18 Grad, dafür geht es insgesamt noch gemächlicher zu und die Insel besticht mit einem wahren Blütenmeer. Auch der Winter ist für Aktivurlauber durchaus geeignet, da er neben zahlreichen Stürmen mit vielen milden, sonnigen Tagen punkten kann.

      Brauche ich ein Permit für den Cami des Cavalls?

      Nein, der Cami ist für jeden frei zugänglich und kostenlos nutzbar.

      Was muss ich an Logistik vorbereiten?

      Wenn ihr den Cami des Cavalls individuell laufen möchtet, ist ein wenig logistische Organisation erforderlich. Die meisten Start- und Endpunkte der Wanderetappen sind nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Während der Sommermonate gibt es zwar zusätzliche Busse zu den bekannten Stränden, aber selbst diese decken nicht alle Strecken ab. Außerhalb der Hauptsaison sind Taxis (bzw. öffentliche Busse + Taxis) meist die einzige Möglichkeit für Individualreisende, zu allen Einstiegs- bzw. Endpunkten der Wanderungen zu gelangen. Dies hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass das Straßennetz auf Menorca auf die Hauptachse Mahon-Ciutadella konzentriert ist und nur einzelne Stichstraßen an die Küste führen.

      Da einige Regionen sehr spärlichen Handyempfang haben, müsst ihr deshalb vorab eure Tagesetappen planen und den jeweiligen Transport frühzeitig sichern. Lasst genug Zeit am Ende der Routen, sodass ihr nicht unter Zeitdruck geratet! Und plant die Wanderungen am besten so, dass ihr den Tag am Strand oder in einer Bar ausklingen lassen könnt, während ihr auf das Taxi wartet. Auch die Buchung der Unterkünfte solltet ihr bei der Reiseplanung bedenken, um die Transportfrage so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn ihr Lust habt, können einzelne Etappen auch mit dem Fahrrad (verschiedene Mietstationen) oder zu Pferd absolviert werden.

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      Was muss ich beim Wandern auf Menorca allgemein beachten?

      Vernünftiges Wanderverhalten ist wie überall auch auf Menorca angesagt. Angesichts der durchaus beachtlichen Zahlen von Besuchern und des fragilen Biosphärenstatus der Insel, sollten Wanderer besonders darauf achten, so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen, die Natur nicht zu beeinträchtigen und keine Landbesitzer zu verärgern!

      • Bleibt auf den Wegen! Keine Exkursionen in die Wildnis oder auf Privatgelände – »Prohibido del Paso« bedeutet »Eintritt verboten« und sollte respektiert werden
      • Keinerlei Müll hinterlassen (auch keinen Biomüll). Nehmt alles mit, was ihr mitgebracht habt
      • Wildes Camping ist verboten.
      • Tore und Gatter so hinterlassen, wie ihr sie vorgefunden habt!
      • Unterschätzt die Sonne nicht und schützt euch entsprechend! Aufgrund der stetigen Winde auf Menorca fühlen sich die Wanderer oft angenehm frisch und kühl und unterschätzen die intensive Sonneneinstrahlung.
      • Nehmt immer genug Wasser auf Eure Touren mit!
      • Freundliches Grüßen – »Hola« (Hallo) – anderer Wanderer, Reiter oder Radler ist üblich und macht das Wandern vergnüglicher.

      Wie orientiere ich mich auf dem Cami des Cavalls?

      Es ist tatsächlich schwer, sich auf dem Cami zu verlaufen. 3973 Holzpfosten mit dem Hufeisensymbol weisen den Weg. Jede der Pfosten zeigt an, auf welchem Wegabschnitt ihr euch befindet – eine Zahl zeigt die Etappe an (1-20) und eine weitere die Pfostennummer in diesem Abschnitt (aufsteigend nach Wegverlauf): 15 – 63 bedeutet also Pfosten 63 auf der 15. Etappe. Zu Beginn jedes Abschnittes stehen Informationstafeln mit einer Karte und wichtigen Routendetails. Entlang der Strecken begegnet ihr immer wieder kleineren Tafeln mit Entfernungsangaben. Der GR 223 ist zudem rot-weiß markiert.

      Wie verpflege ich mich auf dem Cami des Cavalls?

      Alle größeren und kleineren Ortschaften haben Lebensmittelläden, in denen ihr unkompliziert, Verpflegung für die Wanderungen einkaufen könnt. Zudem findet ihr auch auf vielen Etappen Einkehrmöglichkeiten – unterwegs und/oder am Ende. Zudem bieten Hotels oft Lunchpakete an. Wie für den Transport gilt aber auch für die Verpflegung: Informiert euch über die Möglichkeiten entlang der einzelnen Routen und plant entsprechend. Vor allem bei der Versorgung mit Wasser solltet ihr kein Risiko eingehen.

      Nordküste Menorca
      Doris Dietrich
      Menorca Boote
      Steve Sewell/Unsplash
      Cala Trebaluger
      Doris Dietrich

      Wo übernachtet man auf dem Cami des Cavalls?

      Es gibt zahlreiche Möglichkeiten – je nach Budget und Vorzügen – unweit des Cami des Cavalls zu übernachten: in Hostels, Hotels, Ferienhäusern und –wohnungen sowie auf Campingplätzen. ihr müsst entscheiden, ob ihr eure Wandertour lieber von ein oder zwei Standorten aus unternehmen, oder häufig die Übernachtungsstätten wechseln wollt (nahe der Route). In letzterem Fall bleibt die Frage des Gepäcktransports (siehe unten). Da einige Etappen – glücklicherweise – durch naturbelassene und geschützte Regionen verlaufen, ist es nicht möglich, immer direkt am Cami zu übernachten. Transfers sind häufig vonnöten. Es gibt zahlreiche Webseiten und Blogs, die gute Informationen zu Unterkünften, Routen und Verpflegung etc. liefern – allerdings oft nicht auf Deutsch.

      Was muss mit auf die Packliste für den Cami des Cavalls?

      • Immer ausreichend Trinkwasser, da ihr selten unterwegs nachfüllen könnt
      • Ausreichend Tagesverpflegung mit extra Kraftriegel ggfs. Magnesiumpulver
      • Sonnenschutz (Sonnencreme, Hut/Kappe, Tuch für den Nacken etc.)
      • Insektenschutz. Wenn Insekten auf Menorca auch kein besonderes Problem darstellen, ist es immer gut, Insektenschutz und Kühlcreme mitzuführen.
      • Erste-Hilfe-Päckchen – für alle üblichen Notfälle
      • Leichte Wanderstiefel oder solide, feste Trailrunningschuhe mit guter Profilsohle. Manche Hiker sind mit Wandersandalen unterwegs, aber der felsige, unebene Untergrund darf nicht unterschätzt werden. Vielleicht Wandersandalen für den Strand und einfache Abschnitte einstecken.
      • Wanderstöcke sind meiner Meinung nach auf dem Cami nicht notwendig, können aber hilfreich sein bei langen und anspruchsvolleren Strecken.
      • (Langärmelige) Wechselkleidung für heiße Wandertage kann nicht nur angenehm, sondern sehr hilfreich bei möglichen Sonnenbränden oder starkem Schwitzen.
      • evtl. Regenkleidung: auch auf Menorca kann es regnen und stürmen! Achtet auf die Wettervorhersage. Eine leichte Regenjacke schützt auch gut bei starken Winden
      • Und zu allerletzt: Kein Menorca-Rucksack ist vollständig ohne Badezeug.

      Packliste für eine Wanderung auf dem Cami des Cavalls

          Wieviele Kilo muss ich tragen?

          Ihr kommt mit einem guten Tagesrucksack klar. Da wildes Camping auf Menorca nicht erlaubt ist, braucht ihr nur ausreichende Verpflegung, Wasser, Sonnenschutz und Kleidung für den Tag einzupacken. Also schwerer als vier Kilo sollte der Rucksack keinesfalls sein – plus Wasser.

          Was muss ich von zu Hause mitnehmen und was kann ich vor Ort noch einkaufen?

          Auch wenn Menorca über eine gute Einkaufsinfrastruktur verfügt, ist es immer empfehlenswert, die persönliche Wanderausrüstung auf jede Wandertour mitzunehmen. Solltet ihr jedoch während der Tour noch etwas dringend brauchen, findet ihr lediglich in Mahon einen größeren Outdoorladen. Ansonsten ist es leicht, sich vor Ort mit allem Notwendigen zu versorgen. Da ihr allerdings oft nur in kleineren Ortschaften einkaufen könnt, sollten Allergiker (Gluten, Laktose etc.) immer ausreichend notwendige Produkte dabei haben. Mit Apotheken ist ganz Spanien gut ausgestattet. Aber trotzdem gilt natürlich: Keinesfalls die persönlichen Medikamente vergessen!

          Gibt es Gepäcktransport auf dem Cami des Cavalls?

          Leider nicht für den gesamten Weg! Außer ihr bucht den Cami (oder Teile davon) als Paket mit Unterkünften, Personen- und Gepäcktransport (z.B. www.camidecavalls360.com/de u.a.). Nuratravel.com offeriert vor Ort auch separaten Gepäck- und Personentransport, aber nicht für alle einzelnen Etappen.

          Kann man den Cami des Cavalls auch geführt wandern?

          Es gibt eine Reihe von Wanderveranstaltern, die geführte Touren auf Menorca anbieten. Immer seid ihr bei diesen Reisen auch auf einzelnen Etappen des Cami des Cavalls unterwegs. Wikinger Reisen ist bisher der einzige deutsche Anbieter, der eine zweiwöchige Cami des Cavalls-Tour anbietet, bei der ihr fast den gesamten Weg von zwei Standorten aus erwandert. Wenn ihr Euer Englisch auffrischen wollt, könnt ihr auch Touren auf dem Cami bei britischen Unternehmen wie den Ramblers buchen. Aber auch hier werden lediglich einzelne Etappen des Weges abgedeckt.

          Ciutadella Hafen
          Alberto Almajano/Unsplash
          Calla Mitjana
          Joao Branco/Unsplash
          Es Mercadal Menorca
          Hector Rivas/Unsplash

          Was ist auf dem Cami des Cavalls gefährlich?

          Tatsächlich ist der Cami des Cavalls insgesamt ungefährlich. Es ist fast unmöglich, sich zu verlaufen und es besteht keine Gefahr, großen und gefährlichen Tieren zu begegnen (außer Mosquitos und Quallen am Strand). Die größte »Gefahr« ist das Wetter und dessen Folgen. Bei und nach starken Regenfällen können felsiger Untergrund und ausgesetzte Küstenstrecken durchaus zur Herausforderung werden. Viele Wege bieten keine Unterstände und ihr dürft auf keinen Fall die Kraft der Sonne unterschätzen – oft läuft man lange Strecken über offenes Gelände ohne Schatten und Windschutz!

          Welche Badebuchten sollte ich auf Menorca nicht verpassen?

          Es gibt zahllose Blogs und Strandführer zum Thema »schönste Buchten auf Menorca«. Grundsätzlich gilt: je mühsamer die Anreise und je weniger hipp, desto ruhiger die Strände. Die Nordküste ist meist weniger besucht als der Süden. Ansonsten lässt sich nur sagen, dass jeder Besucher seinen Traumstrand finden kann. Meine persönlichen 5 Highlights:

          Welche kulinarische Highlights auf Menorca sollte man probieren?

          • Käse: Der Menorquinische Käse ist weithin bekannt, vielseitig und ausgesprochen lecker; es lohnt sich, vom Frischkäse bis zum stark gereiften die Palette durch zu probieren.
          • Wein: Zwar wird auf Menorca nicht viel Wein produziert, aber er lässt sich wirklich sehen … und gut trinken. Vielleicht habt ihr auch Lust und Gelegenheit, den einen oder anderen Tropfen bei einem Bodegabesuch direkt vor Ort zu probieren.
          • Gin: Menorca hat dank der langen britischen Präsenz seine eigene Gin-Distillerie (Xoriger in Mahon) und seinen eigenen Gin-Drink. Probiert den leckeren Pomada (Gin, Zitronenlimonade und Eis) – am besten mit Blick aufs weite Meer.
          • Die Küche Menorcas ist als einfache Bauernküche bekannt, wird aber durchaus raffiniert zubereitet und ist sehr schmackhaft. Sie ist recht fleisch- und fischlastig. Für Vegetarier nicht immer einfach. Es ist empfehlenswert, auf jeden Fall, das eine oder andere typische Gericht zu kosten, z.B. Albergínies al forn (Auberginenauflauf), Arròs brut (»schmutziger Reis« – Reiseintopf mit Fleisch, Blutwurst, Erbsen und Bohnen)¸ Peix a la Sal (Fisch in Salzkruste) und wer tief in die Tasche greifen kann: Caldreta de Langosta (Langusteneintopf).

          Was für kulturelle Highlights bietet Menorca?

          Menorca ist vor allem für seine fantastischen Megalithdenkmäler bekannt – seine Bewerbung als Weltkulturerbe ist augenblicklich in der Entscheidungsphase. Unzählige Ausgrabungsstätten locken Interessierte mit einzigartigen Grabstätten, Türmen, Altären etc. Die Insel ist ein wahres prähistorisches Freilichtmuseum und ihr solltet zumindest die eine oder andere Stätte in euren Besuch einbauen, wie beispielsweise Torre des Galmes, Trepucó, Calescoves, Torralba d’en Salort, Naveta des Tudons. Einige Stätten liegen sogar direkt oder unweit des Cami des Cavalls.

          Die zwei größeren Orte Ciutadella und Mahon sind ebenfalls einen ausgedehnten Besuch wert. Während die Hauptstadt mit seinem riesigen Naturhafen, englischer Architektur und dem ausgezeichneten Museo de Menorca punkten kann, bezaubert Ciutadella mit seiner kompakten, hübschen Altstadt, eindrucksvollen Kathedrale und zahlreichen Shoppingmöglichkeiten.

          Wie lauten die wichtigsten Tipps für Menorca und den Cami des Cavalls?

          • Gute Planung ist essentiell: Je mehr Zeit ihr vorab in die Planung eurer Reise steckt, desto einfacher und genüsslicher wird es für euch vor Ort
          • Nehmt euch Zeit: Die wunderbare Natur ist der größte Reiz der Insel und sollte nicht zu eilig durchschritten werden. Ausgedehnte Pausen am Strand oder im Pinienwald entspannen ungemein.
          • Besucht zumindest 1-2 der außergewöhnlichen archäologischen Stätten.
          • Genießt die verschiedenen Spezialitäten der Insel: Käse, Fisch, Wein …
          • Achtet auf des Wetter: Es lohnt die Wettervorhersage zu studieren und die entsprechenden Touren/Etappen danach auszurichten. Während der Tramuntana über die Nordhälfte der Insel fegt, kann man u. U. im Süden entspanntes Strandleben genießen
          • Immer genug Wasser und Sonnenschutz mitnehmen
          • Und wie bereits erwähnt: Nicht das Badezeug vergessen

          Was sind die ungefähren Gesamtkosten für eine Inselumrundung?

          Das kommt ganz auf die Länge der Tour und Form des Reisens an: Art der Unterkunft, Essen gehen oder Selbstversorgung, Etappenlänge, Anzahl der Reisetage, extra Ausflüge. Wenn ihr zu mehreren unterwegs seid, werden vor allem die Anfahrts-/Abfahrtskosten deutlich niedriger ausfallen. Zudem kommen dann auch oft günstigere Ferienwohnungen als Übernachtungsmöglichkeiten in Frage. Eine genaue Kosteneinschätzung für die gesamte Umrundung ist deshalb unmöglich. Für eine Woche Aufenthalt solltet ihr aber bei komfortablem Standard mit Ausgaben um die 900 Euro rechnen.

          Gibt es andere lohnende Wanderungen auf Menorca?

          Die besten und bekanntesten Wanderungen auf Menorca sind zweifelsohne Teil des Cami des Cavalls. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, im ruhigen Landesinneren unterwegs zu sein und die interessanten Schluchtenlandschaften zu erforschen. Hier ein paar Vorschläge (weitere ausgezeichnete Ideen findet Ihr im Rother Wanderführer von Menorca) :

          • Santa Àgueda – Wanderung auf historischen Pfaden zu einer alten Festung
          • Schlucht von Binigaus mit Cova des Coloms – von Migjorn Gran geht es durch die spannende Schluchtlandschaft von Binigaus, an Menorcas größter Höhle vorbei bis zum Strand bei San Tomas
          • Barranc d’Algendar – Wanderung von Ferreries zur größten Schlucht Menorcas
          • Verschiedene Abschnitte des Cami Reial: dieser alte Verkehrsweg (mit Abzweigungen) verband Ciutadella mit Maó und stammt vermutlich aus dem Mittelalter. Abschnitte davon sind noch erhalten und laden zum Wandern oder Radeln ein. Zwei bekannte Routen führen von Ferreries zur Cala Galdana bzw. von Ferreries zum Rande von Ciutadella

          Die Autorin und ihr Bezug zu Menorca:

          Doris Dietrich

          Doris Dietrich, Wander- und Reiseleiterin

          Doris Dietrich ist als Wander- und Kulturreiseleiterin in vielen Ecken der Welt unterwegs. Ihre besondere Liebe gilt Schottland, wo sie auch schwerpunktmäßig lebt. Die studierten Volkskundlerin und Redakteurin ist aber auch oft auf den Balearen unterwegs, wo sie neben den Bergen Mallorcas vor allem auch die vielfältigen Landschaften und die Ruhe Menorcas schätzt. Die wunderbaren Strände und außergewöhnlichen archäologischen Statten zählen zu ihren jährlichen Besuch-Highlights und die zahlosen Bademöglichkeiten bringen häufig genutzte Erfrischung ins Wanderleben.

          Doris Dietrich hat übrigens auch unseren Reiseplaner: Wander- und Kulturreise in Schottland geschrieben.

          Text: Doris Dietrich
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