Wir starteten an einem Samstagabend im Juni nach Feierabend mit dem Auto in Richtung Berge. Es war schon dunkel, als wir in der Nähe von Chamonix auf dem Campingplatz ankamen und müde in unsere Betten fielen. Bereits wenige Stunden später klingelte der Wecker und beendete die kurze Nacht. Die Augen waren schwer, doch der Anblick, der sich uns bot, war grandios. Schneebedeckte Berge begrüßten uns unter strahlend blauem Himmel und ließen die Vorfreude auf die kommenden Tage ins Unermessliche steigen.
Wir richteten uns fürs Frühstück. Dabei passierten verschiedene Gruppen von Trailrunnern im Minutentakt unseren Campspot und grüßten freundlich. Endlich in den Bergen! In dieser Region hat der Bergsport einen hohen Stellenwert. Das merkt man spätestens dann, wenn man durch die Innenstadt von Chamonix schlendert. Hier reihen sich die Sportgeschäfte, deren Sortimente Bergsportler-Herzen höherschlagen lassen, nahtlos aneinander.
Im Norden der Region liegt die Bergstation »Aiguille du Midi« auf 3842 Meter Höhe. Unsere Ziele für heute waren ein kleiner Bergsee und knapp 1200 Höhenmeter, und das bei knackigen 37 Grad. Wir füllten unsere Trinkblasen randvoll auf, packten den Guide 45+ Rucksack von Deuter, cremten Gesicht, Arme und Beine mit ausreichend Sonnencreme ein, und dann ging es mit der Mütze auf dem Kopf los.
Der Start war gnadenlos: Der Weg ging direkt steil bergauf. Oft blieben wir kurz stehen und blickten ins Tal hinunter, wo die Häuser schnell immer kleiner wurden. Es dauerte nicht lange, bis der Straßenverkehr verstummte und wir nur noch den Bergbach hörten, der uns vom Gipfel entgegenkam. Nach drei Stunden Aufstieg näherten wir uns der Baumgrenze und machten Pause. Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen! Vorab in der Filiale hatten wir uns für den Primus Lite Plus Piezo Gaskocher entschieden, einen unglaublich leichten All-in-one-Kocher, der sicher steht und in nur 5 Minuten 1 Liter Wasser zum Kochen bringt. Was haben wir den Kocher gefeiert! Unsere Mägen knurrten zu der Zeit schon ordentlich und freuten sich auf die Trek´n eat Suppen – vor diesem Panorama ein wahrer Genuss! Immer wieder blickten wir durch die Bäume, um einen Blick auf den Gletscher zu erhaschen.
Wir konnten es kaum erwarten, am nächsten Tag dort oben zu sein und die ersten Schritte auf dem weißen Eis zu gehen. Die Aussicht und das Panorama um uns herum ließen uns den anstrengenden Aufstieg vergessen, mehr noch: Die gesamte Atmosphäre der Berge wirkte beruhigend und entspannend auf unsere Seelen. Nach dem Essen packten wir rasch zusammen und passierten die Baumgrenze. Unmittelbar wurde es windiger. Die Sonne schien erbarmungslos vom Himmel und die kahle Landschaft bot uns keinen Schatten mehr. Lediglich große Felsblöcke begegneten uns auf der Strecke, während der Aiguille du Grépon (3482 m) mit seinen spitzen Zacken vor uns in den Himmel ragte. In der Ferne konnten wir die Bergstation »Aiguille du Midi« ausmachen, die wie ein Gipfelkreuz auf dem Berg stand. Als wir uns weiter nach oben kämpften, veränderte sich die Landschaft deutlich. Wo wir eben noch auf grünen Wiesen standen, überquerten wir nun die ersten Schneefelder und hatten Spaß an einer Schneeballschlacht.
Kurz darauf erreichten wir einen kleinen See aus Schmelzwasser. Der Wind nahm ab und ohne lange nachzudenken, entledigten wir uns unserer Klamotten und sprangen ins eiskalte Wasser. Mehr Abkühlung ging nicht! Das Areal war verwaist, lediglich eine Horde Murmeltiere beobachtete uns neugierig. Die Mittagssonne schien mit voller Kraft und wärmte die Wiese um uns herum auf, während wir uns vom Aufstieg und der Schwimmeinheit bei einem leckeren Pott Kaffee (wir können den Grower´s Cup Caffeebrewer sehr empfehlen!) an Land erholten. In der Ferne konnten wir unsere Route zum Gipfel für den nächsten Tag ausmachen. Mittlerweile lagen nun knapp 1200 Höhenmeter hinter uns. Langsam machten wir uns wieder auf den Rückweg. Ein heißer und anstrengender, aber schöner Tag ging zu Ende.
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Vorbereitung vor Ort
Eine Hochtour sollte man mit mehreren Tagen einplanen. Die Beine und der Körper sollten schon im Vorfeld an das stundenlange Bergaufgehen herangeführt werden. Um auf einer Hochtour nicht höhenkrank zu werden, bedarf es einer Anpassung des Körpers an die dünne Luft. Eine Gondelfahrt auf solchen Höhen zählt nicht, man muss die Höhenmeter selbst laufen und den Körper an die dünner werdende Luft gewöhnen. Auch Übernachtungen auf einer Höhe von ca. 2500 Metern unterstützen die Akklimatisierung. Die richtige Dauer und auch das Tempo muss jeder für sich selbst herausfinden. Die Körper gehen sehr unterschiedlich mit der Höhe um. Ein direkter Aufstieg ist ungesund und eine zu hohe Belastung.