Planer: Roadtrip durch US-Nationalparks

Reiseplaner USA Nationalparks
Gut geplant ist halb gewonnen! Deine große Reise beginnt nicht erst am Flughafen, sondern schon bei der 
Vorbereitung. Alles was du für einen Roadtrip durch die Nationalparks im Südwesten der USA wissen musst, erklären wir in diesem Artikel.

Inhalt:

USA auf Globus

Globetrotter Infos: Die USA

Sprachen:  Englisch (Spanisch ist auch weit verbreitet).
Einwohner: ~331.449.281.
Größe: 9.834.00 km², also rund 27,5 x größer als Deutschland.
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner pro km². (Deutschland: 233 Einwohner pro km²).
Geld: US-Dollar (USD). 10 US-Dollar entsprechen ungefähr 9 Euro.
Zeitverschiebung: Die USA haben aufgrund ihrer Größe mehrere Zeitzonen. Der Südwesten der USA liegt in der Pacific Standard Time Zone (PST / GMT–8) und teilweise in der Mountain Standard Time Zone (MST / GMT–7) und somit acht bis neun Stunden hinter deutscher Zeit.
Reisezeit: je nach Region etwas anders, am besten in den Übergangsmonaten.
Reisebudget: ~2500 €/Woche 

2 Fakten zu den US-Nationalparks

1) Die Idee von Nationalparks wurde in den USA geboren. Der Yellowstone-Nationalpark in Wyoming wurde 1872 gegründet und zählt als erster Nationalpark der Welt überhaupt. Die Philosophen und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau und John Muir gelten als Innitiatoren und große Unterstützer der Nationalpark-Idee.

2) Der National Park Service des US-Innenministeriums verwaltet mehr als 50 Nationalparks. Der größte Park ist der Wrangell-St.Elias-Nationalpark in Alaska mir über 53.000 km² (und wäre damit in Deutschland das zweitgrößte Bundesland).

Warum sollte man einen Roadtrip durch die Nationalparks im Südwesten der USA machen?

USA Flagge

Die Vereinigten Staaten von Amerika bieten in ihren Nationalparks einen großen Abwechslungsreichtum mit unterschiedlichen Klimazonen und extremen topografischen Unterschieden. Dazu kommen unzählige kleinere Naturschutzgebiete und historische Gedenkstätten (National Monuments, State Parks, National Historical Parks, National Preserves, National Scenic Trails etc.) mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Ergänzt durch Metropolen wie Las Vegas, New York, Miami, Seattle oder San Francisco wird ein USA-Roadtrip zu einem facettenreichen Erlebnis.

Was zählt alles zu den südwestlichen Nationalparks?

Der amerikanische Südwesten hat keine geografischen Grenzen und wird je nach Betrachtung (historisch, geografisch oder touristisch) unterschiedlich aufgeteilt. Aus touristischer Sicht zählen die Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Arizona, Utah und ein Teil des westlichen Colorados zum Südwesten der USA.

Der kalifornische Redwood National Park an der Grenze zu Oregon ist der nordwestlichste Nationalpark im genannten Gebiet. Mitten in oder in unmittelbarer Nähe zur High Sierra finden sich der Yosemite, Sequoia & Kings Canyon, Lassen Volcanic und der Death Valley National Park. Hinzu kommen in Kalifornien noch der Pinnacles National Park bei San Francisco, die Inselkette der Channel Islands und der Joshua Tree National Park in der Mojave Wüste.

Im Zentrum des amerikanischen Südwestens befindet sich der Grand Canyon. Dessen zweigeteilter Nationalpark liegt ganz im Osten der Schlucht in Arizona. Südlich davon liegen der Petrified Forest und bei Tucson der Saguaro National Park, welcher primär für seine großen Kakteen bekannt ist. Nördlich des Grand Canyon beginnt der Bundesstaat Utah mit den fünf Nationalparks Zion, Bryce Canyon, Capitol Reef und Canyonlands sowie Arches Nationalpark.

Im Osten von Nevada, unmittelbar an der Grenze zu Utah, findet sich der weit abseits gelegene Great Basin National Park. Mit seinen markanten Krüppelkiefern, Tropfsteinhöhlen und dem 4.000 Meter hohen Wheeler Peak immer noch ein echter Geheimtipp.

In einigen Reiseführern werden auch der Mesa Verde National Park und der Black Canyon of the Gunnison in Colorado zu den Nationalparks des Südwestens gezählt.

Reiseplaner USA Grand Canyon
Reiseplaner USA Slot Canyon

Wie lautet die beste Route für einen Roadtrip durch diese Nationalparks?

Golden Gate Brücke

Für einen Trip durch alle Nationalparks im Südwesten der USA bräuchte man schon eine gute Woche reine Fahrzeit. So sind es vom Joshua Tree Nationalpark in Kalifornien bis zum Arches National Park in Utah gut 650 Meilen (ca. 1046 Kilometer). Das ist etwa so weit wie von Berlin nach Mailand. Um auf einem zwei- bis dreiwöchigen Roadtrip genügend Zeit zu haben, sollte man sich daher auf ein kleineres Reisegebiet beschränken.

Für Erstbesucher mit zwei Wochen Zeit eignet sich eine Rundfahrt um den Grand Canyon von Las Vegas aus. Neben dem Grand Canyon, lässt sich das berühmte Monument Valley besuchen und der Rückweg nach Osten führt über den wunderschönen Scenic Byway 12 nördlich des Grand Canyon vorbei am Capitol Reef, Bryce und Zion Nationalpark.

Was sind die zehn Highlights in den Nationalparks der südwestlichen USA?

Da es so viele unterschiedliche Attraktionen in den amerikanischen Nationalparks zu sehen gibt, ist es schwierig sich auf nur 10 Highlights festzulegen. Für einen ersten Besuch im Südwesten würden wir um und in den jeweiligen Nationalparks folgende Orte empfehlen:

  1. Avenue of the Giants. Redwoods NP, Scenic Drive mit Küstenmammutbäumen.
  2. Yosemite Valley. Yosemite NP, malerisches Tal mit Granitfelsen und Wasserfällen.
  3. Wonderland of the Rocks. Joshua Tree NP, außergewöhnliche Steinformationen.
  4. Badwater Basin. Death Valley NP, Salzsee und tiefster Punkt Nordamerikas.
  5. Zion Narrows. Zion NP, enge Schlucht des Virgin Rivers.
  6. Bryce Amphitheater. Bryce Canyon NP, leuchtend rote Red Rock Formationen.
  7. Mather Point. Grand Canyon NP South Rim, Ausblick auf die Cedar Ridge.
  8. Horseshoe Bend. Page in Arizona, fotogene Schleife des Colorado River.
  9. Monument Valley. Navajo Tribal Park, aus Filmen bekannte Hochebene.
  10. Delicate Arch. Arches NP, frei stehender Felsbogen und Utahs Wahrzeichen.

Literatur zur Reisevorbereitung

      Welche Outdoor-Aktivitäten sollte ich unterwegs unternehmen?

      Auf jedem USA-Roadtrip durch die Nationalparks im Südwesten sollten ein paar Wanderungen und ein paar Camping-Nächte am Lagerfeuer und unter freiem Sternenhimmel nicht fehlen. Von Spaziergängen zu wunderbaren Aussichtspunkten, über ausgiebige Tageswanderungen, bis hin zu mehrtägigen Backpacking-Trips mit Übernachtung im Backcountry gibt es für jedes Fitness-Level und jeden Erfahrungsstand die passenden Wanderungen.

      Fernab davon gibt es im Umkreis vieler Nationalparks des Südwestens Tages- und Mehrtagestouren für geübte Reiter oder Fahrradtouren mit dem Mountainbike. Vor allem am Green- und Colorado River besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an aufregenden Wildwasser-Rafting-Touren, die in der Regel aber weit im Voraus gebucht werden müssen.

      In der Red Rock Region nördlich des Grand Canyon (Zion NP, Grand Staircase National Monument, Canyonlands NP etc.) gibt es zudem zahlreiche Angebote von Canyoning-Touren, die durch die schönsten Slotcanyons des amerikanischen Südwestens führen.

      Was sind die besten Tageswanderrungen in den Nationalparks?

      Viele Tageswanderungen zu spektakulären Attraktionen führen tief in die Wildnis und sind daher nur für erfahrene Wanderer zu empfehlen. Dazu kommen zahlreiche populäre Wanderwege, die mittlerweile stark ausgelastet sind. Oft braucht man besondere Genehmigung, die nur mit Glück über eine Lotterie ergattert werden können.

      Joshua Tree
      • Wer ohne große Vorkenntnisse und Vorbereitung in den Nationalparks wandern gehen möchte, sollte in jedem Fall den Rim Trail entlang der südlichen Abbruchkante des Grand Canyon absolvieren. Der mehr als 20 Kilometer lange Grand Canyon Rim Trail (mit dem Shuttle-Bus für Einsteiger prima abkürzbar) bietet wunderbare Einblicke in die Tiefen der spektakulären Schlucht und mit etwas Glück kann man auf dem Weg sogar kalifornische Kondore am Himmel entdecken.
      • Im Arches National Park bei Moab führt eine leichte, aber wunderbare Halbtageswanderung zu einem der außergewöhnlichsten, frei stehenden Felsbögen, dem Delicate Arch, der gleichzeitig als Wahrzeichen von Utah auf vielen Nummernschildern zu sehen ist.
      • Der Observation Point im Zion National Park ist einer der spektakulärsten Aussichtspunkte in den Nationalparks im Südwesten. Den wunderbaren Ausblick über das Innere des Zion Canyon und hinüber auf Angels Landing, erreicht man über den West Rim Trail auch ohne besondere Genehmigung und anstrengenden Aufstieg auf einer abwechslungsreichen Tageswanderung.

      In welchem Nationalpark sollte ich größere Touren planen?

      Im Grunde hat jeder Nationalpark im Südwesten der USA zahlreiche wunderbare Wanderwege, die zu größeren Tageswanderungen einladen. Weil dazu den meisten Reisenden aber die Zeit fehlt, sollte man zumindest in den markantesten Parks eine größere Wanderung absolvieren.

      Allem voran der Grand Canyon, dessen schiere Größe man nur halbwegs erfassen kann, wenn man eine zeitlang daran entlang oder gar in die Tiefe hinuntergewandert ist. Zion und Arches Nationalpark hingegen bieten beim Wandern einen wunderbaren Einblick in die faszinierende Welt der Red Rocks, Slot Canyons und markanten Steinbögen. Im Joshua Tree National Park lassen sich auf anspruchsvollen Wanderungen durch die Wüste einsame Palmoasen und skurrile Basaltstein-Formationen erkunden, während der Yosemite und Redwood National Park auf zahlreichen Wandertrips zauberhafte Einblicke in die Welt der kalifornischen Mammutbäume bietet.

      In welchem Nationalpark lohnt sich ein Guide?

      Für die einfache Erkundung der Nationalparks im Südwesten der USA und für die meisten Wanderungen braucht es im Prinzip keinen Guide. Etwas anders sieht das bei speziellen Canyoning-Touren und Wanderungen im einsamen Backcountry (wildes Hinterland) der Nationalparks und den abgelegenen Regionen des Südwestens aus.

      Wer auch als Einsteiger nach einem ganz besonderen Erlebnis im Südwesten der USA sucht, erkundet besonders einsame Regionen wie Teile des Grand Staircase-Escalante National Monument mit seinem Buckskin Gulch (längster Slot Canyon der Welt), der weltberühmten Wave oder der White Pocket auf einer 4×4 Jeep-Tour mit einem speziellen Guide.

      Was für ein Auto sollte ich für den Roadtrip mieten?

      Wer ausschliesslich auf den Hauptstrassen zu den Aussichtspunkten der Nationalparks fahren und ein paar einfache Wanderungen unternehmen möchte, benötigt eigentlich kein spezielles Fahrzeug für einen Roadtrip durch den Südwesten der USA. Für Urlauber, die zum Sightseeing auch in den großen Metropolen Los Angeles, San Francisco und Las Vegas unterwegs sind, empfiehlt sich eher ein kleineres Fahrzeug. Denn günstige Parkplätze für große Fahrzeuge sind in den Innenstädten meist eine Rarität.

      Richtige Outdoor-Enthusiasten und Naturliebhaber sind bei einem USA-Roadtrip mit einem SUV oder Geländewagen mit mehr Bodenfreiheit und sogar Allrad-Antrieb gut beraten. Viele wunderbare Straßen, hin zu landschaftlich aussergewöhnlich schönen Orten, sind nicht betoniert und führen als teils sandige Schotterstraße (Gravel Road) meilenweit in die einsamsten Regionen des amerikanischen Südwestens.

      Wer mit kleinem Budget unterwegs ist, wählt einen Kombi oder kleinen Van, den man mit einer günstigen Luftmatratze ganz einfach fürs Car-Camping ausstatten kann.

      Was gilt es bei der Automiete noch zu beachten?

      Neben einem intakten und luftgefüllten Reserverad, Schraubenschlüssel und Wagenheber sollte bei jeder Wagenmiete im Südwesten der USA eine Zusatzversicherung für Steinschläge in der Windschutzscheibe (Glasversicherung) und Schäden am Unterboden abgeschlossen werden. Selbst in großen Nationalparks, auf Campingplätzen und erst recht abseits der typischen Touristenrouten trifft man häufig auf Straßen mit tiefen Schlaglöchern und auf schlecht gewartete Schotterpisten. Auf solchen Abschnitten kann es durch hochgeschleuderte Steine schnell zu einem Schlag in der Scheibe oder zu einer Beschädigung des Fahrzeugbodens kommen.

      Die besten Erfahrungen haben wir persönlich auf unseren Roadtrips mit den Vermietern Alamo, National und Enterprise gemacht, bei denen man direkt auf deren Webseite oder über deutsche Mietwagen-Vermittler (SunnyCars, Billiger-Mietwagen, Check24 etc.) günstige Mietwagen mit kompletten Versicherungspaketen und unbegrenzten Meilen mieten kann.

      Mehr USA im Globetrotter Blog

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      Kann ich in den USA mit meinem Führerschein fahren?

      Aktuelle benötigt man in den Bundesstaaten im Südwesten der USA keinen internationalen Führerschein. Selbst dort, wo er eigentlich vorgeschrieben ist (z. B. in Alaska oder Georgia) fragt bei der Autovermietung in der Regel niemand nach. Sollte es aber zu einem Unfall oder anderes Zusammentreffen mit Polizei oder Bundesbehörden kommen, ist ein internationaler Führerschein ein großer Vorteil, da die Fahrzeugklassen des Inhabers dort klar in englischer Sprache definiert sind.

      Wie sollte man bei einem USA-Roadtrip übernachten?

      Die Art der Übernachtung hängt auf einem USA-Roadtrip natürlich von den persönlichen Vorlieben und vom verfügbaren Budget der Reisenden ab. In und um die Nationalparks im amerikanischen Südwesten sind Übernachtungen im Hotel oder in einer Lodge in der Regel nicht besonders günstig und kosten schnell einige Hundert US-Dollar pro Nacht.

      Da es in und um die Nationalparks viele Campingplätze gibt, ist Camping oder Car-Camping eine gute und günstige Alternative. Vor allem in den Dark Sky Parks, wie dem Death Valley oder Canyonlands National Park, ist der Blick in den abendlichen Sternenhimmel ein Erlebnis, was wir jedem naturbegeisterten USA-Reisenden ans Herz legen.

      Womit kann ich mir die Fahrzeit versüßen?

      Vor allem auf weniger stark befahrenen Landstraßen fernab der großen Interstates (amerikanischen Autobahnen) hat der Südwesten landschaftlich so viele Höhepunkte zu bieten, dass in den meisten Gegenden selbst lange Fahrtage nicht langweilig werden. Von Rinderherden und Cowboys, über Hinterlassenschaften und verfallenen Gebäuden aus längst vergangenen Tagen, bis hin zu einer abwechslungsreichen Flora und Fauna und vielen weiteren amerikanischen Unikaten findet sich auf einer Fahrt durch den Südwesten der USA immer etwas Interessantes zum beobachten. Wem das trotzdem nicht reicht, der hilft sich mit Musik aus einer guten Roadtrip-Playlist oder deckt sich im nächsten Supermarkt mit amerikanischen Süßigkeiten, Chips und Crackern ein.

      Reiseplaner USA Route 66

      Welche Orte sollte ich unterwegs gesehen haben?

      Mindesten eine der Metropolen San Francisco, Los Angeles und Las Vegas sollten Reisende in jedem Fall ansteuern. Zusätzlich lohnt es sich, den Pacific Coast Highway 1 vorbei an Big Sur und ein Stück der Route 66 durch Kingman, Seligman oder Hackberry zu befahren. Neben zahlreichen weiteren America’s Scenic Byways (schönste Straßen der USA) im Südwesten, lohnt sich auch der Besuch einer authentischen Ghost Town wie Bodie am Highway 395 in Kalifornien.

      Darüberhinaus ist in vielen Gegenden auch Abstecher in kleinere State Parks (z.B. Kodakchrome Basin SP, Goblin Valley SP) oder National Monuments (z.B. Grand Staircase-Escalante NM, Cedar Breaks NM) interessant. Ihre vielen Sehenswürdigkeiten und landschaftliche Highlights stehen den großen Nationalparks in nichts nach.

      Wieviel Zeit sollte ich für einen Roadtrip durch die südwestlichen US-Nationalparks einplanen?

      Bedingt durch die großen Distanzen sollten Reisende sich mindestens zwei Wochen Zeit nehmen und sich dabei nur ein möglichst kleines Gebiet vornehmen. Das ist natürlich bei einem Erstbesuch in den USA schwierig, schliesslich möchte man sich einen möglichst umfassenden Eindruck verschaffen.

      Für einen ersten Besuch und einen Roadtrip durch die Nationalparks im Südwesten der USA sind drei oder vier Wochen ideal. So schafft man von der Westküste aus eine Umrundung des Grand Canyon, ohne dabei hetzen zu müssen.

      Was muss ich für einen USA-Roadtrip vorbereiten?

      In den letzten Jahren ist die Outdoorbegeisterung der Amerikaner förmlich explodiert. Deshalb sind Campingplätze und Hotels im Umkreis der Nationalparks meist schon Monate im Voraus ausgebucht oder teuer. Daher empfiehlt es sich, schon früh an Hot-Spots wie dem Grand Canyon, Yosemite oder Bryce National Park eine Unterkunft zu reservieren. Bei den großen Buchungsportalen kann man oft bis kurz vor der Anreise kostenlos stornieren und sich so eine gewisse Flexibilität bewahren kann.

      Brauche ich ein Visum für die USA und wie bekomme ich das?

      Sieht man von den aktuellen und sich jederzeit wieder ändernden Einreiseregeln im Rahmen der Corona-Pandemie ab, können deutsche Staatsangehörige als Teilnehmer am U.S.-Visa Waiver Programm ganz einfach online eine elektronische Reisegenehmigung (ESTA) für aktuell 14 US-Dollar beantragen.

      Die ESTA gilt für zwei Jahre und berechtigt zu einem Aufenthalt von maximal 90 Tagen am Stück in den USA. Touristen, die sich länger als 90 Tage in den Vereinigten Staaten von Amerika aufhalten möchten, müssen ein kombiniertes B1/B2 beantragen. Dafür ist im Rahmen des Antragsprozedere auch ein Ortstermin in einer amerikanischen Botschaft (z. B. in Berlin oder Frankfurt) notwendig.

      Derzeit müssen USA-Reisenden, bis auf wenige Ausnahmen, eine Corona-Impfung haben und einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Aktuelle Informationen finden sich jederzeit auf der Webseite des Auswärtigen Amtes.

      Reiseplaner USA Fish Rock
      Reiseplaner USA Bodie
      © by Christian Hubo // feel4nature.com

      Welche Permits benötige ich und wie komme ich da dran?

      Durch die stetig steigenden Besucherzahlen benötigt man für immer mehr Attraktionen im amerikanischen Südwesten ein besonderes Permit (Genehmigung). Derzeit wird sogar diskutiert, dass einige Parks nur noch mit Permit bzw. vorheriger Anmeldung besucht werden können.

      Daneben verlangt fast jeder Nationalpark in den USA eine generelle Eintrittsgebühr. Für ein Fahrzeug inklusive Insassen kammt man ca. auf 20 bis 40 US-Dollar. Wer mehrere Nationalparks besuchen möchte, sollte sich daher unter Umständen gleich einen America the Beautiful Annual Pass zulegen. Für 80 USD bekommt man damit ein Jahr lang Eintritt in alle amerikanischen Nationalparks.

      In vielen Nationalparks gibt es zudem sogenannte Backcountry- & Camping Permits, die werden für mehrtägige Wanderungen und Übernachtungen draußen benötigt werden. Über die genauen Regelungen informieren die Seiten des National Parks Service.

      Reiseplaner USA Vogel

      Was kostet ein Roadtrip durch die USA?

      Die Kosten für einen USA-Roadtrip sind stark abhängig von der Größe des Mietwagens und der Art der Übernachtungen. Die meisten Reisenden sollten für einen zweiwöchigen Roadtrip mit zwei Personen inkl. Flügen, Mietwagen, Übernachtungen in guten Mittelklassehotels, Benzin und günstiger Selbstversorgung derzeit mindestens 4500 Euro veranschlagen. Übernachtet man viel im Zelt, Auto oder in günstigen Hotels (Motel 6, Super 8) kann man auch mit 1.000 Euro weniger zurechtkommen.

      Ist ein US-Roadtrip auch was für Kinder?

      Die langen Fahrzeiten, quirligen Metropolen und das zum Teil heiße und trockene Klima im Südwesten der USA können für kleine Kinder schnell anstrengend werden. Daher würden wir einen Roadtrip durch den amerikanischen Südwesten hauptsächlich für größere Kinder ab ca. 8 bis 10 Jahren empfehlen, die mit Natur und Geschichte der USA bereits etwas anfangen können.

      Für ältere Kinder, die schon für längere Wanderungen geeignet sind, gleichen die wilden Landschaften des Südwestens einem riesigen Abenteuerspielplatz. Dazu finden sich zahlreiche Relikte aus der Zeit des »Wilden Westens«, die einem die Geschichte der First Nations und der Siedler näher bringen.

      Was muss mit auf die Packliste für einen Roadtrip durch die Nationalparks?

      Zum Whale-watching an der Küste, für die Kojoten in der Wüste oder die Kondore in den Canyons – ein Fernglas ist auf jedem Roadtrip eine Bereicherung. Für Naturliebhaber lohnt eine einfache Camping-Ausrüstung inklusive Axt, um den wunderbaren Sternenhimmel am Lagerfeuer genießen zu können. Feuerholz gibt’s an vielen Tankstellen zu kaufen 😉

      Gute USA-Reiseführer (z.B. Reise Know-How USA Südwesten oder Lonely Planet USA Südwesten) geben einen Überblick über die jeweilige Region. So kann man flexibel auf Änderungen oder schlechtes Wetter reagieren. Für Wanderungen in den Nationalparks bietet mein Bergverlag Rother Wanderführer zahlreiche Touren mit Karten und GPS-Tracks für jedes Level.

      Packliste für einen Roadtrip durch die südwestlichen US-Nationalparks

          Ist ein Roadtrip durch die USA gefährlich?

          Wie in den meisten anderen Ländern der Erde, kann man natürlich auch in den USA an den »Falschen« geraten. Im Umkreis der großen Metropolen (Los Angeles, San Francisco, Las Vegas) sollte man natürlich vorsichtiger sein. In der Regel werden Touristen in den USA aber nur selten Opfer von Verbrechen, wenn man gehakten Kreditkarten mal absieht.

          Trotz allem sollte man Wertsachen möglichst im Hotelzimmer sicher im Safe verstauen. Kamera, Mobiltelefon etc. sollte man nicht offen im Mietwagen oder Wohnmobil liegen lassen oder zu offensichtlich beim Sightseeing herumtragen. Genauso sollte es im Prinzip in jedem anderen Urlaubsland allerdings auch selbstverständlich sein.

          Wie bezahlt man am besten in den USA?

          Die Vereinigten Staaten von Amerika sind das Kreditkarten-Land schlechthin. Man kann in der Regel selbst in abgelegenen Regionen und Kleinstädten überall mit einer Kreditkarte bezahlen. Allerdings geht damit auch die große Gefahr einher, dass die Kreditkarte gehackt oder kopiert wird. Deshalb sollten Reisende immer eine zweite Kreditkarte dabei haben.

          Empfehlenswert ist für täglichen Zahlung in Supermärkten, Restaurants oder beim Tanken daher auch die Nutzung einer Prepaid-Kreditkarte, die nur ein kleines Limit aufgeladen hat. So hält sich der Ärger im Schadensfall in Grenzen. In der Regel bekommt man den versicherten Betrag bei einer gehackten Kreditkarte innerhalb einiger Tage oder Wochen vom Anbieter erstattet.

          Immer hilfreich ist etwas Bargeld dabei zu haben, etwa um Trinkgeld zu geben oder falls ein Kreditkarten-Terminal mal nicht funktioniert. An den vielen Drive-In-ATMs (Geldautomaten) lässt sich sicher und relativ günstig Geld über eine Kreditkarte oder Maestro-Karte abheben.

          Wann ist die beste Reisezeit für einen Roadtrip durch die Nationalparks?

          Da der Südwesten einige unterschiedliche Klimazonen bietet, gibt es leider keine ideale Reisezeit für alle Regionen im Südwesten der USA. Während es von November bis März in der Wüste rund um das Death Valley und den Joshua Tree National Park nicht so heißt ist, regnet es an der Küste noch häufig. In der High Sierra und auf dem Colorado Plateau liegt dann meist noch Schnee und die Temperaturen sind kalt.

          Von Mai bis September ist es abseits der Westküste überall so heiß, dass man in vielen Regionen nicht einmal kurze Wanderungen genießen kann. Deshalb eignen sich im Südwesten der USA vor allem die Übergangsmonate im Frühjahr (Ende Februar bis April) und Herbst (Oktober und November).

          Der Autor und sein Bezug zu den US-Nationaparks:

          Raiseplaner USA Christian Hubo

          Christian Hubo, Reiseführer-Autor, Reisender und Tauchlehrer

          Als Outdoor-Enthusiast und Tauchlehrer verbringt Christian den überwiegenden Teil des Jahren auf Reisen durch Nordamerika, Mittelamerika und Asien wo er seinen großen Leidenschaften, dem Wandern und Tauchen, nachgeht und möglichst viel Zeit in abgeschiedener Natur verbringt.

          Gemeinsam mit seiner Frau ist er auf individuellen Campingtrips, Wanderungen durch die Wildnis und Tauchgängen in allen Weltmeeren unterwegs. Immer auf der Suche nach größtmöglicher Freiheit und den Glücksmomenten die das Leben so einzigartig machen.

          Über die schönsten Wanderungen in den amerikanischen Nationalparks im Südwesten hat er bereits einen ausführlichen Wanderführer mit dem Rother Bergverlag veröffentlicht, der neben 50 wunderbaren Wanderungen auch viele allgemeine Reisetipps für Einsteiger bietet.

          Seine vielseitigen Erfahrungen und Tipps rund um die Themen Tauchen, Trekking, Reisen und Natur teilt er nicht nur auf seinem Outdoor- und Reiseblog »Feel4Nature« , sondern auch in diversen Fachartikeln und zahlreichen anderen Publikationen.