(R)Ausbildung: In der Blütezeit

Rausgehen, die Natur erleben und Pflanzen und Tiere­ entdecken. Rausbildung ist deine kleine Outdoorschule im Globetrotter Magazin.

#1 Herr Grimbart von der Wohnungsbau

Illustration Europäischer Dachs

Was die Wohnungsgesellschaften in deutschen Städten sind, ist der Dachs im Wald. Er baut große Wohnanlagen, die er instand hält und vermietet. Zu seinen Mietern gehören Fuchs, Marderhund, Kaninchen oder Mäuse. Zwar verschaffen sich diese oft ungefragt Zutritt zu den leer­ stehende­­n, unter­irdischen Wohnkesseln, doch den Dachs stört das nicht – solange die Mieter ihm aus dem Weg gehen. Das ist in den meisten Dachsbauen kein Problem, denn sie sind riesig. Bis zu 60 Eingänge wurden an einem einzigen Dachsbau gezählt und diese sind durch ein weitverzweigtes Tunnelsystem mit den Wohnkesseln, die mehrere Stockwerke unter der Erde liegen können, verbunden. Das schafft natürlich ein Dachs alleine nicht. Solch große Dachsbaue sind Mehrgenerationenprojekte. Sie werden ständig umgebaut, erweitert und vermietet. Nördlich der Müritz entdeckten Forscher sogar einen seit der Eiszeit bewohnten Baukomplex.


#2 Insektensterben

Es ist fünf vor zwölf, das Insektensterben lässt selbst die Blumenuhr schon lang­samer ticken.

Illustration Wunderblume

Sag mir, welche Blüten geöffnet sind, und ich sage dir, wie spät es ist! Wie bitte? Die Idee, die Zeit anhand von Blumen zu bestimmen, hatte der Naturforscher Carl von Linné 1745. Er beobachtete, dass Pflanzen ihre Blüte­­n zu ganz bestimmten Zeiten öffnen und wieder schließen. Mohn beispielsweise ist ein wahrer Frühaufsteher – er öffnet sich bereits um fünf Uhr früh, Blutwurz hingegen erst um zwölf Uhr mittags. Linné folgerte: Kennt man die Öffnungs- und Schließzeiten einzelner Pflanzen, lässt sich anhand deren Kombination die Uhrzeit bestimmen. Jedoch hat die Blumenuhr einen entscheidenden Nachteil: Sie ist nicht zuverlässig. Bei bedecktem Himmel verzögert sich die Öffnung und im Winter funktioniert sie durch Blütenmangel nicht. Aber nicht nur der Lichteinfall ist ausschlaggebend für die Öffnungs- und Schließzeiten, auch die Bestäubung durch Insekten spielt eine Rolle. Ist eine Blüte bestäubt, schließt sie sich früher als ihre nicht bestäubten Kollegen. In Zeiten des Insektensterbens heißt das, die Uhr tickt immer langsamer, denn je weniger Insekten bestäuben, umso länger bleiben die Blüten geöffnet.


#3 Das Liebesleben der Libellen

Romantik sucht man bei der eigentlichen Paarung im Tierreich vergebens, doch scheinbar gibt es Ausnahmen. Moosjungfer, Mond-Azurjungfer und Saphirauge – Vertreter der Libellen – bilden mit ihrem Partner während der Paarung das Coeur d’Amour – das Liebesherz, wie der Franzose es liebevoll nennt. Wir Deutschen sind bekanntlich etwas nüchterner und daher heißt es hierzulande schlicht: Paarungsrad. Schaut man sich das Liebesherz genauer an, bleibt auch wenig von der Romantik übrig. Denn das Männchen packt das Weibchen mit einer Art Zange im Nacken. Die Haltezange passt dabei genau in die Form der Gruben am Weibchen – wie beim Schlüssel­-Schloss-Prinzip. Das Weibchen biegt nun den Hinterleib nach vorn zum Kopulationsorgan des Männchens. Die Herzform hat rein morphologische Gründe und leider so gar nichts Romantisches. Schade!

Illustration Libellen bei der Paarung

#4 Lichter der Nacht

Wie kleine Lampions leuchten sie im Juni und Juli in den Abendstunden: Glühwürmchen. Der Name täuscht, denn es handelt sich um Käfer und nicht um Würmer. Ihr grün-gelbliches Licht entsteht durch die chemische Reaktion zwischen Sauerstoff und einem in ihrem Hinterteil sitzenden Komplex aus Luciferin und Luciferase. Dieses selbstständig erzeugte Leuchten nennt man Biolumineszenz. Das Glühwürmchen ist aber nicht das einzige Lebewesen, das diese Fähigkeit besitzt, auch einige Pilze, Quallen, Muscheln oder Fische sind dazu in der Lage.


#5 DIY: Kinder-Cocktail

Erdbeere küsst Basilikum

Kühl, fruchtig, erfrischend und ohne Alkohol – Mocktails sind gesund und es gibt kein­e Kater. Unser Rezept vereint Erdbeeren und Basilikum zum perfekten Sommerdrink auch für Kinder. Für zwei Gläser benötigt man 125 g Erdbeeren, 2,5 Stiele Basilikum, 2 Bio-­Limetten, 250 ml Mineralwasser, 250 ml kaltes Holunderblüten-Tonic, 1 EL flüssigen Honig und Eiswürfel.

  1. Die Vorbereitung
    Erdbeeren und Basilikum waschen. Vom ­Basilikum die Blättchen abzupfen und die Erdbeeren in kleine Stücke schneiden.
  2. I like to move it – move it …
    Beide Limetten heiß waschen, eine in Scheiben schneiden, die andere halbieren und den Saft auspressen. Diesen Saft mit Honig, Mineralwasser und Eiswürfeln im Shaker gut mixen.
  3. Servieren & genießen
    Den Mix in die Gläser füllen, mit dem Tonic aufgießen und die Erdbeeren sowie das Basili­kum dazugeben. Mit einer kleinen Limetten­scheibe servieren. Voilà!

Kikkerland – Animal Bamboo Straws

Lustig und mit Wiedererkennungswert: vier umweltfreundliche Bambusstrohhalme mit zwei Sets lustiger Papiertier-Anhänger.