Man muss sie nicht auf Anhieb verstehen, die Zillachtoler, aber lieb haben schon. Zwischen ihnen und uns Touristen steht laut Germanistin Dr. Yvonne Kathrein das »velare affrizierte k«: Ein hinten im Mundraum angeriebenes »k« mit einem mehr oder weniger leichten »ch« hinten dran. Wer sich darin versuchen will, sollte besser ein paar Glaserl Meisterwurz intus haben.
Warum die Zillertaler so stolz auf ihre Region sind, das versteht man aber auch ohne Worte. Dazu muss man nur die Beine in die Hand nehmen und die Bergwelt erkunden. Am besten in der Region Zell-Gerlos, auf der Sonnenseite des weiten Tals zwischen Inn und Alpenhauptkamm. Viele südseitige Hänge versprechen eine Extraportion Vitamin D, während der Rest des Tals schon im Schatten der steilen Bergflanken liegt. Ob man dafür Zell am Ziller im Talgrund oder Gerlos, das malerische Bergdorf vorm Gerlospass, als Basislager wählt, ist Geschmackssache. Fakt jedoch sind die über 400 Kilometer Wanderwege in allen Schwierigkeitsgraden und jede Menge Hütten und Almen, die mit qualitativ hochwertigen, regionalen Produkten zur Einkehr laden.
Die Berge rufen
Familien finden gemütliche und abwechslungsreiche Wege, auf denen die Kinder vieles zu entdecken haben. In Zell am Ziller sind besonders Wanderungen rund um das Gebiet Kreuzjoch sowie im Gebiet Gerlosstein am Hainzenberg reizvoll. Weiter geht es mit den fünf Seitentälern von Gerlos, die von leichten Touren zum Talende bis hin zur Einkehr in urige Hütten einiges zu bieten haben. Das Krimmler Achental mit seinen gewaltigen Wasserfällen und der Nationalpark Hohe Tauern runden das vielfältige Angebot ab.
Die Bergbahnen in Zell, Hainzenberg, Gerlos und Königsleiten, die im Winter das weitläufige Skigebiet der Zillertal Arena bilden, bringen euch auch im Sommer mitten in eine fantastische Bergwelt. So könnt ihr den langen »Hatsch« zur finalen Gipfeltour abkürzen oder einfach nur die Aussicht in einem der geöffneten Bergrestaurants genießen.
Zu guter Letzt noch ein Tipp für alle, die mal ins Wandern im Zillertal reinschmecken wollen: der Panoramaweg von Gerlos nach Zell am Ziller. Die fünfstündige Wanderung mit spektakulärem Blick auf die Zillertaler und Tuxer Alpen hat ihren Ausgangspunkt bei der Bergbahn in Gerlos. Nach kurzem Aufstieg genießen die Wanderer einen wunderbaren Weg, der immer leicht bergauf und bergab durch freies Almgelände oberhalb der Baumgrenze führt. Schon allein der atemberaubende Blick auf die markante Gerlossteinwand und die Zillertaler Alpen mit der beeindruckenden Gletscherwelt ist die Tour wert. Angekommen in Zell am Ziller, bringt einen der Wanderbus zurück nach Gerlos.
Zurück zum Zillertalerisch. Manches ist nämlich auch herzlich einfach. »Ha?« etwa bedeutet ungefähr so viel wie: »Entschuldigen Sie bitte, ich konnte Ihren Ausführungen nicht ganz folgen, können Sie das bitte nochmals wiederholen?« Darauf lässt sich doch aufbauen. Also pfiat di!