5 Kilometer, Stadtrundfahrt: Im Kanu durch die historische Altstadt von Esslingen – paddeln mit Fachwerk-Flair.
Was unterscheidet die Kanäle von Esslingen von denen, die durch Venedig fließen? Klare Antwort: Auf den Wasserwegen Esslingens darf man auch paddeln, wenn man nicht dort wohnt. Ein weiterer Unterschied ist der, dass kaum jemand von der Schönheit der Stadt am Neckar weiß. Deshalb werden vor Ort auch Mitfahrten im offenen Großkanu für Touristen angeboten. Doch am besten bringt man sein eigenes Boot mit, um auf den Kanälen und dem nahen Neckar eine ausgedehnte Runde zu drehen.
Rossneckar, Wehrneckar und Hammerkanal heißen die Wasserwege, die mitten durch die Innenstadt fließen. Die Kanäle sind fast überall in der Stadt durch Zäune oder Geländer eingefasst, was den Ein- und Ausstieg nicht gerade erleichtert. Kanuten starten ihre Tour am besten gegenüber der neuen Feuerwache Pulverwiesen direkt in den Hammerkanal und parken ihr Auto vor dem benachbarten Landratsamt. Ein Start an einem anderen Punkt in der Innenstadt ist kaum möglich, weil man eigentlich nirgends, außer gegenüber der Hauptfeuerwache, einen Platz findet, wo man das Boot zu Wasser lassen kann.
Von der Feuerwache geht es zunächst den Hammerkanal entlang, bis sich der Kanal gabelt und man linker Hand über ein Wehr in den Wehrneckar einfährt. Man passiert den idyllischen Stadtpark Maille und den mittelalterlichen Schelztorturm. Anschließend führt die Tour den Rossneckar hinab und über das zweite Wehr. Kurz darauf folgt die Mündung in den Neckar. Ab hier geht es kurz gegen die sehr leichte Strömung und eine Umtragung der Staustufe Esslingen wird fällig. Das Privileg, in der 105 Meter langen Schleusenkammer vollautomatisch nach oben getragen zu werden, kommt leider nur den geführten Touren im Großkanu zu. An der Schleuse ist zwar ein Bootswagen auf Schienen vorhanden, es wird aber bequemer sein, selbst einen Wagen mitzubringen. Nach der Schleuse geht es links wieder in den Hammerkanal und zurück zu der Einstiegsstelle.
Info: Paddeln auf dem Neckar
Charakter: Gemütlicher Tagesausflug. Perfekt für einen spontanen Kurztrip am Wochenende, vor allem für Paddler aus Süddeutschland. Wegen der geringen Strömung anfängerfreundlich.
Beste Zeit: April bis August, am besten bei gutem Wetter.
Einstieg/Ausstieg: Bootssteg der »Kanu-Gaststätte«, Färbertörlesweg 19, 73728 Esslingen, Tel. 0711/469-13657, www.kanu-gaststaette.de oder an der Hauptfeuerwache Pulverwiesen in den Wehrneckar einsetzen (am Wochenende kostenlos vor dem benachbarten Landratsamt parken).
Alternativen: Wer nach der Erkundung von Esslingen noch nicht genug hat, der kann einfach noch die rund 15 km bis Stuttgart auf dem Neckar flussabwärts paddeln. Von dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mit dem öffentlichen Nahverkehr wieder zurück nach Esslingen und zur Einstiegsstelle zu gelangen. Und wenn man dann schon einmal in Stuttgart ist, lohnt sich mit Sicherheit ein Bummel durch die Innenstadt.
Tipp: Auch abseits der Kanäle hat Esslingen einiges zu bieten. Prachtbauten aus verschiedenen Epochen wie das Rathaus, die Frauenkirche oder der Spitalkeller laden zum Besichtigen ein.
Übernachtung: Entweder im Hotel am Charlottenplatz, Plochingerstr. 1, 73730 Esslingen, Tel. 0711/2484930, www.hotelamcharlottenplatz.de oder im Hotel am Schillerpark, Neckarstraße 60, 73728 Esslingen, Tel. 0711/931330, www.hotel-am-schillerpark.de.
Infos: Direkt auf der Homepage der Stadtverwaltung von Esslingen unter www.tourist.esslingen.de oder DKV-Gewässerführer Südwestdeutschland, Band 5 oder bei der Kanu-Vereinigung Esslingen e. V., Färbertörlesweg 19, 73728 Esslingen, www.kv-esslingen.de.
Kanuverleig/geführte Touren: www.esslingen.net